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Wende im Krankenhaus

Chefarzt in Katutura dementiert Berichte und verspricht Besserung
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Das Tagesblatt Republikein hatte vor einiger Zeit über eine angeblich vernachlässigte Patientin berichtet, nachdem diese laut einem Brief der Tochter - Rebecca Kamanda - am Vormittag um etwa 12 Uhr im Katutura-Staatskrankenhaus aufgenommen worden war und danach bis nach Mitternacht vor der Radiologie-Station ausharren musste, bis sie angeblich mit dem „Wunderheilmittel Panado“ nachhause geschickt worden war. Am Tag darauf wurde sie dann angeblich doch im Krankenhaus aufgenommen.

Gestern dementierten beide, die Vize-Staatssekretärin Bertha Katjivena und der Chefarzt des Katutura-Krankenhauses, Dr. Fady Ashmawy, vehement die Darstellung von Kamanda. Es sei unakzeptabel, dass Kamandas Behauptungen unangefochten von der Presse übernommen würden, so Ashmawy. Laut Katjivena habe sich im Krankenhaus Vieles zum Besseren gewendet.

„Wir werden ständig gemessen an dem was war“, verteidigte sich Ashmawy und verdeutlichte, dass mittlerweile der genaue Werdegang eines jeglichen Patienten im Nachhinein verfolgt werden könne, wobei sich wiederholt herausstelle, dass manche Patienten nicht „der Wahrheit treu“ blieben. So sei die Mutter von Kamanda gemäß Beleg erst um kurz vor 15 Uhr in der Aufnahmestation registriert worden. „Erst wenn sie von einer Schwester untersucht wurde und ferner ein Arzt sie unter Augen hatte, kann die Patientin zur Röntgenabteilung geschickt werden“, erklärte der Arzt und wiederlegt damit das Argument, dass die Patientin von Anfang an ignoriert worden sei und nur vor der Radiologie-Station verharrt habe.

Das Pflegepersonal untersuche Patienten und entscheide dann wie wichtig die sofortige Behandlung sei. „Wir haben im letzten Quartal 31251 Fälle in dieser Aufnahmestation aufgenommen. Wir rechnen im Schnitt mit einem Patienten pro 5 Minuten und von fünf Aufnahmen sind etwa vier Notbehandlungen, die durch Unglücke und Unfälle entstehen. Da kann es sein, dass die Leute nach der Aufnahme sehr lange warten. Wir behandeln unsere Kunden nicht der Reihe nach, sondern gemäß Notfall“, rechtfertigt der Arzt einen Arbeitsablauf, den er als extrem unberechenbar und sprunghaft bezeichnet.

Jeder „Kunde“ sei dem Krankenhaus wichtig. Die Institution sei sauberer geworden, denn der Müll werde nicht mehr auf dem Gelände zusammengetragen „damit Ungeziefer und Nagetiere, wie Ratten und Mäuse“ dem Krankenhaus fernbleiben. „Wir werden in naher Zukunft mit bewährten Ultraschall-Geräten ausgerüstet, die diese Plagen vertreiben“, versprach Ashmawy. Das Krankenhaus werde mittlerweile von eigenen Leuten gereinigt „und nicht mehr von vertraglich verpflichteten Drittparteien wie es noch bis November 2017 der Fall war“.

Ferner würden Patienten nicht mehr massenweise von ländlichen Gebieten herangeschafft, sondern vor Ort behandelt. „Dadurch nimmt die Bettbelegung ab und braucht keiner mehr im Gang zu schlafen. Die Leute, die es trotzdem tun, sind meistens Angehörige, die nicht in der Dunkelheit nachhause laufen wollen“, meinte der Chefarzt. Das Gesundheitswesen würde inzwischen Medikamente sogar von Privatapotheken aufkaufen, wenn die eigene Apotheke ungenügend Präparate vorrätig habe. Daher sei es unwahr, dass Patienten tagelang auf vorgeschriebene Medizin zu warten hätten.

Ashmawy versprach die Installierung von Videokameras „einerseits damit wir den Diebstahl unter Kontrolle bekommen und andererseits, damit wir diese Vorfälle besser verfolgen können. Angehörige der Patienten brüllen uns an und beleidigen uns auf die unmöglichste Weise - das muss aufhören.“

Kamanda hat inzwischen die Facebook-Seite Namibia Public Health Care Association gegründet und will dadurch der Öffentlichkeit die Möglichkeit bieten, ähnliche Erlebnisse an staatlichen Krankenhäusern zu veröffentlichen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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