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Wenig Wachstum

Windhoek - Namibias Wirtschaft hat im vergangenen Jahr knapp 2,5 Prozent Wachstum verzeichnen können. Im Vergleich hierzu konnte die Weltwirtschaft in 2001 weniger als 1,5 Prozent zulegen. Dies teilt die Bank of Namibia in ihrem gestern veröffentlichten Jahresbericht für 2001mit.

Diese enttäuschenden Ergebnisse seien eine Konsequenz der weltweiten Rezession im vierten Quartal des vergangenen Jahres, die unter anderem durch Terroranschlägen in den USA verschlimmert wurde. "Wenn sich die US-amerikanische Wirtschaft in diesem Jahr wieder erholt, wie es momentan den Anschein hat, und sich auch in Europa das Wirtschaftsklima verbessert, können wir in Namibia mit einem Wachstum von rund drei Prozent rechnen", prognostizierte Zentralbank-Chef Tom Alweendo gestern bei der Vorstellung des Jahresberichtes.


In 2000 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,3 Prozent gewachsen.


Was die Teuerungsrate betrifft, meint Alweendo, dass in diesem Jahr der Druck importierter Inflation zunehmen wird. Dies sei eine Nachwirkung des dramatischen Währungsverfalls des südafrikanischen Randes gegenüber dem US-Dollar (bis Ende letzten Jahres rund 42 Prozent) und anderen internationalen Währungen (im Durchschnitt rund 35 Prozent). Dies könnte zu weiteren Zinserhöhungen führen, die von Alweendo als korrektes Instrument der -Inflationseindämmung erachtet werden. "Wir wissen, dass höhere Zinsen das Wachstum unserer Wirtschaft hemmen wird. Es ist jedoch langfristig für das Wohl der Ökonomie besser, so schnell wie möglich Preisstabilität herbeizuführen." Die offizielle Inflationsrate für 2001 beträgt 9,3 Prozent (Vorjahresergebnis: 9,25 Prozent).


Die Bank werde jedoch trotz des Währungsverfalls weiter Mitglied der Common Monetary Area (CMA) bleiben. "Wir glauben, dass der Absturz der südafrikanischen Währung nicht auf Grund irgeneines Managementfehlers in der Geld- und Wirtschaftspolitik am Kap verursacht worden ist, sondern durch externe Faktoren herbeigeführt wurde. Von Vertrauensverlust in die südafrikanischen Behörden kann daher keine Rede sein." Die Koppelung des Namiba-Dollar an den Rand mache wegen des engen Handelsverhältnisses beider Länder Sinn. "Wir beziehen immer noch den größten Teil unserer Importe aus Südafrika und daher macht eine Loslösung unserer Währung keinen wirtschaftlichen Sinn zum jetzigen Zeitpunkt."


In Sachen Staatsfinanzen warnte Alweendo gestern vor dem steigenden Haushaltsdefizit der Regierung. "Fünf Prozent Defizit, wie sie in diesem Finanzjahr erwartet werden, sind zu viel. Die vergangenen Jahre haben jedoch bewiesen, dass das prognostizierte Defizit immer weit über dem realisierten Fehlbetrag liegt. Ich denke, wir können hier zuversichtlich sein."


Die Staatsverschuldung von sieben Millarden Namibia-Dollar (Inlandsanteil: fünf Milliarden US-Dollar) stelle rund 25 Prozent des BIP"s dar. Dies sei im Rahmen internationaler Standards akzeptabel.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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