Weniger Berichte

Windhoek - Die Berichterstattung über Korruptionsfälle in den namibischen Zeitungen hat abgenommen. Das geht aus dem jüngsten Bericht zu diesem Thema des Namibischen Instituts für Demokratie (NID) hervor. Für diese Entwicklung werden mehrere mögliche Ursachen genannt.

Der NID-Bericht mit dem Titel "Actual Instances of Corruption 2008-2009" beleuchtet die Medienberichterstattung in hiesigen Zeitungen über Korruptionsfälle im Zeitraum April 2008 bis März 2009. Die Zahl der Beiträge habe gegenüber dem Vorjahreszeitraum abgenommen, auch die aufgeführten Fälle seien weniger geworden, stellt NID fest. Das Institut bietet verschiedene Interpretationen für diesen Trend an. So könne es an einer gewissen "Desillusion und Resignation" in den Zeitungsredaktionen liegen. Eine weitere Begründung könnte sein, dass andere Themen, zum Beispiel die bevorstehenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, vom Nachrichtenwert stärker gewesen seien. Oder aber es habe wirklich einen generellen Rückgang an Korruptionsfällen gegeben. Als einen weiteren Trend habe NID übrigens herausgefunden, dass die Berichterstattung über Korruptionsfälle in der Allgemeinen Zeitung "um 33 Prozent gestiegen" sei.

Die Inhalte der Zeitungsbeiträge hätten ergeben, dass immer noch eine starke kriminelle Bande zwischen Öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft existiere. Der Bericht habe weiterhin ans Licht gebracht, dass Vetternwirtschaft deutlich zugenommen habe und jetzt sogar Rang drei bei allen Formen der Korruption belege (AZ berichtete).