Weniger Hungernde, mehr Schüler
Windhoek - Am Freitag stellte die BIG-Koalition in Windhoek vor über 100 Zuhörern, Interessenten, Studenten, Medien- und Botschaftsvertretern die Ein-Jahres-Studie des auf zwei Jahre angelegten Projektes vor. Unter den Gästen war auch eine Delegation aus Otjivero/Omitara, dessen rund 1000 Einwohner von Januar 2008 pro Kopf und Monat 100 Namibia-Dollar ausgezahlt bekommen. Joseph Ganeb startete daraufhin zum Beispiel sein eigenes Unternehmen und fertigt seither Ziegelsteine. "Aus einem Zementsack mache ich 250 Steine. Diese verkaufe ich dann zu einem Dollar", erzählte er.
Aber nicht nur die direkt Betroffenen wie Ganeb, sondern auch BIG-Chef, Bischof Zephania Kameeta, hatten nur Positives zu berichten. "BIG bringt Würde, Zusammenhalt und ein Gefühl von Eigentum seiner selbst. Bisher wurden die Leute von der Armut bestimmt. Sie waren nicht sie selbst, hatten keine Zukunft. Jetzt gehören sie sich wieder selbst", sagte Kameeta, bevor Hilma Shindondola-Mote und Herbert Jauch vom Arbeitsforschungsinstitut LaRRI dies mit Zahlen untermauerten.
Danach ist die Quote der unterernährten Kinder von 42 Prozent im November 2007 auf nur noch zehn Prozent im November 2008 gefallen. 90 Prozent der Eltern haben mittlerweile die Schulgebühr bezahlt und die meisten der Kinder eine Schuluniform. Die Zahl der Bewohner, die medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, habe sich derart erhöht, dass sich das monatliche Einkommen der Klinik von 250 auf rund 1300 Namibia-Dollar verfünffacht habe. Die Durchschnittsschulden eines Haushaltes fielen von 1215 auf 772 Dollar, während die Kriminalität um 36,5 Prozent gesunken sei.
Laut der Studie habe BIG außerdem nicht zum - von Kritikern erwarteten - Anstieg von Alkoholismus und Faulheit geführt, dagegen aber die Frauen unabhängiger von den Männern gemacht und vor allem die wirtschaftliche Aktivität erhöht. Das Einkommen aus Selbstständigkeit stieg dabei um ganze 301 Prozent. Und weil viele wie Joseph Ganeb ihr eigenes kleines Unternehmen gründeten, nun Brot backen oder Kleider schneidern, entwickelte sich sogar ein lokaler Markt. "BIG löst nicht alle Probleme, aber es ist ein großer Schritt vorwärts", so Jauch.
Bestehende Kritik am Projekt in Otjivero/Omitara, wie etwa die Spannungen zur Farmergemeinschaft, wurde am Freitag nur ansatzweise geäußert. Und auch die zuletzt hitzige und bisweilen feindselige Debatte über den Sinn des Projektes erlebte vorerst keine Neuauflage. Diese Diskussion hatte das Wirtschaftsforschungsinstitut NEPRU ausgelöst, als es Ende 2008 eine Studie veröffentlichte, die zeigte, dass sich die generellen Lebensbedingungen in Otjivero/Omitara nicht wesentlich verbessert haben.
Die neuen Zahlen und Fakten der BIG-Koalition (CCN, NUNW, NANGOF, NANASO) sind in einer Broschüre nachzulesen, die aufgrund kleiner Probleme jedoch erst ab Anfang Mai bei LaRRI oder NANGOF kostenlos erhältlich sei, so Jauch. Die Gäste der Präsentation mussten sich daher noch mit Kopien - zu Ringbüchern zusammengefügt - begnügen.
Doch auch darin empfiehlt die BIG-Koalition aufgrund der Vorteile schon unmissverständlich die Ausweitung des Grundeinkommens auf ganz Namibia. Und hat auch gleich die Netto-Kosten eines nationalen BIGs berechnet: 1,2 bis 1,6 Milliarden Namibia-Dollar pro Jahr. Die Umsetzung des Ganzen liege jetzt allein am politischen Willen. Präsident Hifikepunye Pohamba soll übrigens am heutigen Montag bei einem Treffen mit NANGOF die Ergebnisse erhalten. Weitere Infos im Internet: www.bignam.org
Aber nicht nur die direkt Betroffenen wie Ganeb, sondern auch BIG-Chef, Bischof Zephania Kameeta, hatten nur Positives zu berichten. "BIG bringt Würde, Zusammenhalt und ein Gefühl von Eigentum seiner selbst. Bisher wurden die Leute von der Armut bestimmt. Sie waren nicht sie selbst, hatten keine Zukunft. Jetzt gehören sie sich wieder selbst", sagte Kameeta, bevor Hilma Shindondola-Mote und Herbert Jauch vom Arbeitsforschungsinstitut LaRRI dies mit Zahlen untermauerten.
Danach ist die Quote der unterernährten Kinder von 42 Prozent im November 2007 auf nur noch zehn Prozent im November 2008 gefallen. 90 Prozent der Eltern haben mittlerweile die Schulgebühr bezahlt und die meisten der Kinder eine Schuluniform. Die Zahl der Bewohner, die medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, habe sich derart erhöht, dass sich das monatliche Einkommen der Klinik von 250 auf rund 1300 Namibia-Dollar verfünffacht habe. Die Durchschnittsschulden eines Haushaltes fielen von 1215 auf 772 Dollar, während die Kriminalität um 36,5 Prozent gesunken sei.
Laut der Studie habe BIG außerdem nicht zum - von Kritikern erwarteten - Anstieg von Alkoholismus und Faulheit geführt, dagegen aber die Frauen unabhängiger von den Männern gemacht und vor allem die wirtschaftliche Aktivität erhöht. Das Einkommen aus Selbstständigkeit stieg dabei um ganze 301 Prozent. Und weil viele wie Joseph Ganeb ihr eigenes kleines Unternehmen gründeten, nun Brot backen oder Kleider schneidern, entwickelte sich sogar ein lokaler Markt. "BIG löst nicht alle Probleme, aber es ist ein großer Schritt vorwärts", so Jauch.
Bestehende Kritik am Projekt in Otjivero/Omitara, wie etwa die Spannungen zur Farmergemeinschaft, wurde am Freitag nur ansatzweise geäußert. Und auch die zuletzt hitzige und bisweilen feindselige Debatte über den Sinn des Projektes erlebte vorerst keine Neuauflage. Diese Diskussion hatte das Wirtschaftsforschungsinstitut NEPRU ausgelöst, als es Ende 2008 eine Studie veröffentlichte, die zeigte, dass sich die generellen Lebensbedingungen in Otjivero/Omitara nicht wesentlich verbessert haben.
Die neuen Zahlen und Fakten der BIG-Koalition (CCN, NUNW, NANGOF, NANASO) sind in einer Broschüre nachzulesen, die aufgrund kleiner Probleme jedoch erst ab Anfang Mai bei LaRRI oder NANGOF kostenlos erhältlich sei, so Jauch. Die Gäste der Präsentation mussten sich daher noch mit Kopien - zu Ringbüchern zusammengefügt - begnügen.
Doch auch darin empfiehlt die BIG-Koalition aufgrund der Vorteile schon unmissverständlich die Ausweitung des Grundeinkommens auf ganz Namibia. Und hat auch gleich die Netto-Kosten eines nationalen BIGs berechnet: 1,2 bis 1,6 Milliarden Namibia-Dollar pro Jahr. Die Umsetzung des Ganzen liege jetzt allein am politischen Willen. Präsident Hifikepunye Pohamba soll übrigens am heutigen Montag bei einem Treffen mit NANGOF die Ergebnisse erhalten. Weitere Infos im Internet: www.bignam.org
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Allgemeine Zeitung
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