Wenn Furcht den Alltag beherrscht
Bewegungsmelder, Überwachungskameras, Elektrozäune, Wachhunde, Alarmanlagen, Selbstbewaffnung: Die sicherheitsrelevante Aufrüstung und der Wildwuchs von Nachbarschaftswachen zeigen, wie sehr sich Bürger von Kriminellen belagert und bedroht fühlen.
Auslöser ist weniger die Angst vor dem Verlust von Vermögenswerten, als die Sorge um körperliche Unversehrtheit. Weil Einbrecher in der Regel bewaffnet und gewaltbereit sind. Weil der Gedanke, sie zu überraschen und einen Angriff zu provozieren, das klaustrophobische Gefühl überlagert, sich durch Verbarrikadieren selbst zum Gefangenen in der eigenen Immobilie zu machen.
Mehr noch als die allgegenwärtige Furcht, Opfer zu werden, oder aus Notwehr selbst zur Waffe greifen zu müssen beunruhigt jedoch, wie sehr wir uns an den Einbruchs-Terror gewöhnt und damit abgefunden haben, der eigenen Sicherheit einen Teil unserer Lebensqualität opfern zu müssen. Wir nehmen stoisch zur Kenntnis, wenn der Nachbar nach wiederholten Einbrüchen sein Haus verkaufen, wenn der mehrfach überfallene Kollege das Land verlassen, die ausgeraubte Angestellte kündigen will. Das Verbrechen ist derart integraler Bestandteil unseres Selbstverständnisses geworden, dass wir uns damit arrangiert haben.
Dazu gehört das Misstrauen gegenüber den Mitmenschen. Uns kommt der fremde Spaziergänger schräg gegenüber verdächtig und der Taxifahrer suspekt vor, der zu später Stunde langsam die Straße auf- und abfährt. Vielleicht ist es dieser Argwohn, der den schlimmsten von Einbrechern verursachten Schaden darstellt, der einen sozialen Rückschritt bedeutet, der weit über den Verlust von Wertsachen hinausgeht.
Marc Springer
Auslöser ist weniger die Angst vor dem Verlust von Vermögenswerten, als die Sorge um körperliche Unversehrtheit. Weil Einbrecher in der Regel bewaffnet und gewaltbereit sind. Weil der Gedanke, sie zu überraschen und einen Angriff zu provozieren, das klaustrophobische Gefühl überlagert, sich durch Verbarrikadieren selbst zum Gefangenen in der eigenen Immobilie zu machen.
Mehr noch als die allgegenwärtige Furcht, Opfer zu werden, oder aus Notwehr selbst zur Waffe greifen zu müssen beunruhigt jedoch, wie sehr wir uns an den Einbruchs-Terror gewöhnt und damit abgefunden haben, der eigenen Sicherheit einen Teil unserer Lebensqualität opfern zu müssen. Wir nehmen stoisch zur Kenntnis, wenn der Nachbar nach wiederholten Einbrüchen sein Haus verkaufen, wenn der mehrfach überfallene Kollege das Land verlassen, die ausgeraubte Angestellte kündigen will. Das Verbrechen ist derart integraler Bestandteil unseres Selbstverständnisses geworden, dass wir uns damit arrangiert haben.
Dazu gehört das Misstrauen gegenüber den Mitmenschen. Uns kommt der fremde Spaziergänger schräg gegenüber verdächtig und der Taxifahrer suspekt vor, der zu später Stunde langsam die Straße auf- und abfährt. Vielleicht ist es dieser Argwohn, der den schlimmsten von Einbrechern verursachten Schaden darstellt, der einen sozialen Rückschritt bedeutet, der weit über den Verlust von Wertsachen hinausgeht.
Marc Springer
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen