Wenn in Ovenduka Pay Day war und so weiter …
Also in diesen Tagen sind da wrachtach über unsere Hauptmedien Themen aufgetaucht, mit denen wir uns beschäftigen oder die wir zur Kenntnis nehmen sollen. Da schnallste ab. Oder Dir fehlen die Worte, welche Relevanz ein solches Thema haben soll. Aber da geht es gewiss um den Unterschied zwischen Relevanz und Unterhaltungswert.
So war da zu erfahren, dass es Forschern in St. Petersburg darum geht, zu ergründen, wie es bei Kängurus zu Links- und zu Rechtshändern kommt. Und weil wir mit den Viechern gerade den Kontinent Australien berühren: - Von dort trifft die Kunde ein, dass Aussie-Astro-Forscher mit neusten Teleskopen - es sind gewiss High Tech elektronische Dinger - jwd - janz weit draußen Himmelskörper oder Galaxien entdeckt haben, die sowas wie fünf Milliarden Lichtjahre von unserem blauen Planeten entfernt liegen. Licht rast in einer Erdsekunde knapp 300 000 Kilometer weit, in einer Lichtstunde sind es 1,08 Milliarden km und in einem Lichtjahr entkommt das Licht über eine Entfernung von 9,5 Billionen km. Bei Milliarden Lichtjahren muss der Verstand huka schon aushaken.
Aber vielleicht können die Astroführer beim winterlichen Südsterntreffen auf Farm Midgard am Swakop in der nächsten Woche etwas mehr Licht in die kosmische Dimension scheinen lassen.
Zurück in den Alltag von Ovenduka
Was leichter zu verstehen und zu erfassen is als die Weiten des Alls, sind unsere lokalen Verhältnisse auf den Straßen der Hauptstadt Ovenduka. Der Stadtrat, der sich gewiss nich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, das Transportministerium und Verkehrsexperten aus Otjindoitielanda haben nun schon vor zwei Jahren einen Verkehrsmeisterplan für die Hauptstadt erarbeitet, wobei der Einzugsbereich von Rehoboth, Okahandja und Flughafen Hosea Kutako sinnvollerweise direkt angegliedert is. Dieser Plan is verheißungsvoll und soll Ovenduka vor dem Verkehrserstickungstod retten. Als einfache Gleichung ham die Autoren der Studie gesagt, dass beim Verharren im Status Quo die Sache bald so aussieht: eine Autofahrt innerhalb der Stadt, die heute, d.h. eigentlich schon vor zwei Jahren - 2013, zehn Minuten dauert, in vier bis fünf Jahren 20 Minuten Fahr- oder Wartezeit in Autoschlagen verlangen wir.
Gemessen an den Fahrstunden, die die Selbstfahrer in Johannesburg, Kapstadt oder New York und Berlin für vergleichbare Strecken benötigen, sei das toch „nix“, sagen die Kundigen aus jenen Städten. So schön aber der Vergleich auch sein mag, der uns düpieren soll, dass hier toch alles so in Ordnung sei, die Realität holt uns ein. Der Verkehr in der Hauptstadt der Bravourösen hat allein seit der Vorstellung des besagten Meisterplans derart zugenommen, dass Du heute zu bestimmten Zeiten am Morgen oder am Nachmittag während der Stoßzeiten, wo es Bamper an Bamper zugeht, bestimmte Straßen sowahr vermeiden musst, um Frust zu ersparen.
Daher die Frage: wann sehen wir etwas vom vielgerühmten Meisterplan, der so viele gute Ansätze hat? Derzeit kommen noch erschwerende Verkehrsfaktoren dazu. Die Stadtväter und Mütter von Ovenduka - in getreuer Tradition, die uns von anderen Ländern auf diesem Kontinent absetzt -, lassen Straßen nich vergammeln. Sie flicken so ziemlich laufend und erneuern derzeit sogar manche Straßendecke. Hier sind mehrere Lobes-Sternchen fällig, denn Instandhaltung is eine eurozentrische Tugend, die in Afrika - check heute net das Ostkap bei Omushamane Zuma oder die Pisten in Angola bei Senhor dos Santos - total kulturfremd is!
Inzwischen müssen Verkehrsteilnehmer von Ovenduka aber den Alltag überleben. Also ham die einen Verhaltens- und Warnungskodex aufgesetzt. Bei Deiner angebrochenen Grün-Vorfahrt musste noch moi warten, denn durchschnittlich fahren in Ovenduka, früher auch mal Zankbrunnen genannt, noch drei Tjorries durch Rot. Vor dem Abbiegen niemals den Blinker benutzen, denn das würde ja Deinen nächsten Move verraten und das Überraschungsmoment verderben. Unter keinen Umständen solltest Du als Fahrer zum nächsten Otjiauto vor Dir einen Freiraum zulassen. Machste das doch, dann schwuppdiwupp drängeln sich zwei Taxis und ein BMW in den Platz und quetschen Dich entweder aus der Spur oder sorgen dafür, dass der nächste Fahrer hinter Dir wüste Mühe hat, Dir nich ins Heck aufzufahren.
Die Ratschläge setzen wir andernmal fort.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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