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Wenn Menschen zu Ware werden
Wenn Menschen zu Ware werden

Wenn Menschen zu Ware werden

Aktuelle Kampagne will über „moderne Sklaverei“ aufklären
Nina Cerezo
Von Nina Cerezo, Windhoek

Das Zentrum für Rechtsbeistand (LAC) spricht von „moderner Sklaverei“: In einer Informationsbroschüre will LAC über Menschenhandel aufklären, um damit auch die Implementierung eines vor kurzem hierzu erlassenen Gesetzes voranzutreiben.

Im Gegensatz zum ersten Eindruck, sei Menschenhandel nicht nur die Verschleppung von Personen über Landesgrenzen, lautet es in der Broschüre. Vielmehr gehe es um die Ausbeutung von Menschen, beispielsweise als Arbeitskraft, auf sexuelle Weise oder in Form einer Zwangsehe. Mit 51% seien die meisten Opfer Frauen (ab 18 Jahre), gefolgt von Männern (21%), Mädchen (20%, bis 17 Jahre) und Jungen (8%). LAC bezieht sich dabei auf Angaben des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), dessen Statistiken weiter zeigen, dass in Subsahara-Afrika die Ausbeutung als Arbeitskraft (51%) am stärksten verbreitet ist. James Itana, Projektmanager der gemeinnützigen Organisation Regain Trust, nannte in diesem Zusammenhang das Beispiel von jungen Namibiern, die als Viehhirten arbeiten müssen, sodass ihnen die Rechte, die ihnen als Kinder eigentlich zustehen würden, verwehrt werden. „Diese Jungen und Mädchen haben keine Stimme und sie können nicht zur Schule gehen“, erläuterte Itana bei einem öffentlichen Dialog zum Thema Menschenhandel vergangene Woche in Windhoek.

Der Projektmanager erinnerte auch an den Fall der neunjährigen Cheryl Avihe Ujaha, deren zerstückelte Leiche Ende August in Windhoek gefunden worden war (AZ berichtete). „Wir gehen auch hier von Menschenhandel aus“, so Itana, der sich auch um seine Kinder sorgt. „Unser Zuhause ist wie ein Gefängnis, um Sicherheit gewähren zu können“, sagt er und fügt hinzu, dass Menschenhandel in Zeiten der wirtschaftlichen Instabilität weiter vorangetrieben werde. Daraus resultierende soziale Nöte würden die Straftaten als empfundener „einziger Ausweg“ ankurbeln.

Gemäß LAC ist der erste Menschhandel-Fall in Namibia 2010 verzeichnet worden, bis Ende 2018 seien es insgesamt 39 gewesen. Jedoch habe es bislang in nur zwei Fällen eine Verurteilung gegeben. So sei im Juni 2015 die damals 22-jährige Johanna Lukas des Kinderhandels schuldig gesprochen worden, wobei sie in fünf Fällen minderjährige Mädchen für sexuelle Handlungen an einen Südafrikaner vermittelt habe. Johanna wurde daraufhin mit einer Freiheitsstrafe von 13 Jahren belegt. Im zweiten Fall wurde im September 2018 der 42-jährige Bertus Koch schuldig gesprochen, fünf Mädchen im Alter von neun bis 13 Jahren in seinem Zuhause festgehalten zu haben, um sich dort regelmäßig an ihnen sexuell zu vergehen. Koch wurde daraufhin zu acht Jahren Gefängnis verurteilt (AZ berichtete).

Das Thema Menschenhandel steht im Fokus einer 16-tägigen Kampagne gegen geschlechterspezifischer Gewalt, die von der Friedrich-Ebert-Stiftung gemeinsam mit dem Regain Trust seit dem 29. November durchgeführt wird.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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