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Wenn Reue zum Fremdwort wird
Wenn Reue zum Fremdwort wird

Wenn Reue zum Fremdwort wird

Marc Springer
Reue sieht anders aus: Wer die ehemaligen Erziehungsministerin Katrina Hanse-Himarwa nach ihrer Strafmaßverkündung erlebt hat, könnte glauben, sie sei zuvor für besondere Leistungen ausgezeichnet worden.

Wer als verurteilter Straftäter nur knapp einer Haftstrafe entgeht und sich von Anhängern wie ein Rockstar feiern lässt, hat nicht verstanden was Sache ist. Der hat nicht begriffen, dass er viel Glück gehabt und eine zweite Chance bekommen hat. Dem ist nicht bewusst, dass er besser sein Haupt in Demut senken, statt die Faust wie ein Sieger triumphierend in die Luft strecken sollte.

Denn gewonnen hat Hanse-Himarwa nichts, sondern alles verloren: Ihren Ruf. Ihr Amt als Minister. Den Respekt und das Vertrauen von Kollegen und Weggefährten. Sie wird für immer die korrupte Gefallene bleiben, die ihr Amt auf schäbige Weise zur Vorteilsannahme zugunsten zweier Verwandter missbraucht hat. Und sie wird für immer die Frau bleiben, der jegliche Selbsterkenntnis fremd ist, die auch gestern kein Einsehen hatte, sondern ihre Haftverschonung wie einen eigenen Erfolg zelebriert hat. Die ein Richter als Lügnerin gebrandmarkt und deren Verhalten er als verwerflich beschrieben hat.

Verteidiger Sisa Namandje wird gewusst haben, warum er sie nicht in den Zeugenstand gerufen hat. Weil sie zu aufrichtiger Reue nicht fähig ist. Weil sie sich bis zuletzt als Opfer einer vermeintlichen Hexenjagd der Anti-Korruptionskommission inszeniert hat. Weil sie vorgegeben hat, man habe sie zum Sündenbock erkoren, der stellvertretend für eine als korrupt wahrgenommene Regierung büßen müsse.

Wer solchen Unfug redet, ist reformunfähig und nicht zu einer Läuterung imstande. Der taugt bestenfalls als abschreckendes Beispiel für Gleichgesinnte, als warnendes Beispiel dafür, was Machtmissbrauch für Folgen haben kann. Wäre Hanse-Himarwa zu etwas Selbstreflexion im Stande und dies ihr einziger Verdienst, wäre dies tatsächlich ein Grund, sich wie ein Rockstar feiern zu lassen.

Marc Springer

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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