Wenn Tausende einfach wegbleiben
Es war ein Experiment. Dass es fehlgeschlagen ist, lag nicht an den angekündigten Musikgruppen. Die Windhoek High School richtet jedes Jahr ein Konzert aus auf dem Sportplatz der Schule, "Vegkop" genannt. In der Vergangenheit traten dort vor allem südafrikanische Gruppen auf - mit großem Erfolg und Besucherzahlen von mehreren Tausend. Doch die Kritik, dass sie Entertainment nur für das weiße Publikum anböten, wollte die Schule nicht länger auf sich sitzen lassen. Der jährliche Event sollte "namibianisiert" werden, und dafür holte man sich unter anderem Kwaito-Star The Dogg an Bord. Eigentlich gilt der Windhoeker Musiker als Publikumsmagnet - doch dieses Mal musste er vor einem schwindend kleinen Häufchen ausdauernder Konzertbesucher auftreten.
Was war schief gelaufen? Vor allem wohl die Werbekampagne. Der Sponsor Cell One hatte Plakate und Flugblätter drucken lassen, auf denen dem Betrachter ein anonymes Gesicht entgegenblickt. Für The-Dogg-Fans fehlte also der Wiedererkennungseffekt, sein Porträt suchte man vergeblich auf den Postern. Und auch die Anzeigen, die der Mobilfunkanbieter in Zeitungen platziert hatte, erweckten eher den Eindruck einer Handy-Kampagne denn eines Musikhappenings.
Schade, denn die wenigen erschienenen Besucher kamen in den Genuss eines ausgezeichneten Konzertes. Den Anfang machten G3, das Popduo der Brüder Gustav und George Pickering, die bei jedem Auftritt von kreischenden Teenagern begrüßt werden. Die beiden Mädchenhelden lieferten wie gewohnt eine ausgefeilte und stimmungsvolle Performance, bei der jeder Ton richtig saß.
Weniger routiniert, dafür aber mindestens ebenso engagiert war der Auftritt der Gruppe Ongoma, die zum ersten Mal auf einer richtig großen Konzertbühne stand. Die Marimbaspieler und Trommler, deren Repertoire vor noch nicht allzu langer Zeit lediglich aus afrikanischen A-capella-Klassikern bestand, hatten sich für diesen Auftritt ordentlich ins Zeug gelegt um ihre eigenen Original-Kompositionen zu perfektionieren. Sie lieferten eine vielseitige Show mit Tänzern und Firespinners, für einige ihrer Songs hatten sie sich einen Didgeridoo-Spieler (Gerhard Beylefeld) dazugeholt, bei anderen improvisierten Violinist Jesus Rey oder Gitarrist Sammy van Wyk zum originellen Sound von Ongoma.
Auch wenn der Gruppe anzumerken war, dass ihr die Übung für eine gute Bühnenpräsenz fehlt - oft blieb die Mitte der Bühne leer, während sich das Geschehen an den Rändern abspielte -, ließ der Auftritt das enorme Entwicklungspotential dieser talentierten Musiker erkennen. Bemerkenswert ist die Stilvielfalt und Experimentierfreudigkeit des Ongoma-Ensembles. Da gab es fette House-Beats, komplementiert durch den ätherischen Klang eines Didgeridoo, Kizomba-Tanznummern, Soul- und R&B-Lieder, mit denen Leadsänger Ponti Dikuua Mädchenherzen zum Schmelzen brachte, und Instrumental-Arrangements mit mitreißenden Djembe-Rhythmen. Ongoma macht Weltmusik, die breiten Anklang finden wird - vor allem, wenn erst mal das Album auf dem Markt ist, an dem die Gruppe gerade arbeitet.
Den Abschluss des Konzertes bildete The Dogg. Zwar gilt der Kwaito-Star als einer der großen Namen in der einheimischen Musikszene, für das feinere musikalische Ohr hat seine Playback-Show allerdings nicht allzuviel zu bieten. The Dogg ist vor allem Attitüde, mehr erwartet die Kwaito-Fangemeinde scheinbar auch nicht. Und so gingen die wenigen Fans, die hartnäckig bis zum Ende ausgeharrt hatten, gegen Mitternacht zufrieden nach Hause.
Schöner wär's gewesen, hätte dieses Konzert das große Publikum bekommen, das es verdient hätte.
Was war schief gelaufen? Vor allem wohl die Werbekampagne. Der Sponsor Cell One hatte Plakate und Flugblätter drucken lassen, auf denen dem Betrachter ein anonymes Gesicht entgegenblickt. Für The-Dogg-Fans fehlte also der Wiedererkennungseffekt, sein Porträt suchte man vergeblich auf den Postern. Und auch die Anzeigen, die der Mobilfunkanbieter in Zeitungen platziert hatte, erweckten eher den Eindruck einer Handy-Kampagne denn eines Musikhappenings.
Schade, denn die wenigen erschienenen Besucher kamen in den Genuss eines ausgezeichneten Konzertes. Den Anfang machten G3, das Popduo der Brüder Gustav und George Pickering, die bei jedem Auftritt von kreischenden Teenagern begrüßt werden. Die beiden Mädchenhelden lieferten wie gewohnt eine ausgefeilte und stimmungsvolle Performance, bei der jeder Ton richtig saß.
Weniger routiniert, dafür aber mindestens ebenso engagiert war der Auftritt der Gruppe Ongoma, die zum ersten Mal auf einer richtig großen Konzertbühne stand. Die Marimbaspieler und Trommler, deren Repertoire vor noch nicht allzu langer Zeit lediglich aus afrikanischen A-capella-Klassikern bestand, hatten sich für diesen Auftritt ordentlich ins Zeug gelegt um ihre eigenen Original-Kompositionen zu perfektionieren. Sie lieferten eine vielseitige Show mit Tänzern und Firespinners, für einige ihrer Songs hatten sie sich einen Didgeridoo-Spieler (Gerhard Beylefeld) dazugeholt, bei anderen improvisierten Violinist Jesus Rey oder Gitarrist Sammy van Wyk zum originellen Sound von Ongoma.
Auch wenn der Gruppe anzumerken war, dass ihr die Übung für eine gute Bühnenpräsenz fehlt - oft blieb die Mitte der Bühne leer, während sich das Geschehen an den Rändern abspielte -, ließ der Auftritt das enorme Entwicklungspotential dieser talentierten Musiker erkennen. Bemerkenswert ist die Stilvielfalt und Experimentierfreudigkeit des Ongoma-Ensembles. Da gab es fette House-Beats, komplementiert durch den ätherischen Klang eines Didgeridoo, Kizomba-Tanznummern, Soul- und R&B-Lieder, mit denen Leadsänger Ponti Dikuua Mädchenherzen zum Schmelzen brachte, und Instrumental-Arrangements mit mitreißenden Djembe-Rhythmen. Ongoma macht Weltmusik, die breiten Anklang finden wird - vor allem, wenn erst mal das Album auf dem Markt ist, an dem die Gruppe gerade arbeitet.
Den Abschluss des Konzertes bildete The Dogg. Zwar gilt der Kwaito-Star als einer der großen Namen in der einheimischen Musikszene, für das feinere musikalische Ohr hat seine Playback-Show allerdings nicht allzuviel zu bieten. The Dogg ist vor allem Attitüde, mehr erwartet die Kwaito-Fangemeinde scheinbar auch nicht. Und so gingen die wenigen Fans, die hartnäckig bis zum Ende ausgeharrt hatten, gegen Mitternacht zufrieden nach Hause.
Schöner wär's gewesen, hätte dieses Konzert das große Publikum bekommen, das es verdient hätte.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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