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Wenn Vokabeln verbraucht sind, muss Musik helfen

Eberhard Hofmann
Jedes Mal, wenn ein VIP (Wie-Ai-Pie) der alten Garde geht, wie jetzt Theo-Ben Gurirab, dem ein Platz auf dem Heldenacker zugewiesen wird, werden alle Sprachdienste mit dem NBC-Otjiingirisa-Amtskanal gleichgeschaltet, so dass alle Huldreden, Nachrufe, Choräle, Gebete und Bläsereinlagen in allen staatlichen Kanälen und Programmen parallel gehört werden können - begleitet von der schläfrig ehrfurchtsvollen Stimme eines Ansagers, der jede VIP-Ankunft und jedes Lüftchen zu melden hat, bevor der nächste Huldredner das Podest betritt. Das Trauerritual am ersten Tag im Garten des Tintenpalasts wird am nächsten Tag auf dem Heldenacker fortgesetzt, wo der wüst unbekannte Soldat der Stadt Ovenduka mit erhobener Handgranate auch im Frieden noch droht.

Von allen Trauergästen, die an den zwei Tagen alles mitmachen und aussitzen, wird Ausdauer wie von Marathon-Läufern verlangt. Wenn die Vokabeln für die rund 20 Nachrufe über die zwei Tage erschöpft sind, springen die Bläser mit angemessenen Weisen ein. Und die Fahnen wehen nun wieder oben auf der Stange.

Das muss ihm jeder lassen: Theo-Ben Gurirab hat sich über die Jahrzehnte vom Hudson-River in New York bis in den Tintenpalast, vom Swapo-Büro in den USA bis ins Außenministerium in Ovenduka net nich aus der Ruhe bringen lassen. Und das im Gegensatz zu vielen seiner temperamentvoll-emotionalen Zeit- und Parteigenossen, die sich um die Souveränität Namibias bemüht haben.

Der Mann aus /Uikens, 40 km außerhalb von Usakos - die Ortschaft wird der Einfachheit halber oft als sein Geburtsort genannt - hatte politisches Stehvermögen und ausgewogenes diplomatisches Geschick. Selbst über die tiefsten Gräben der Apartheidszeit konnten Journalisten aus dem gegnerischen Lager mit ihm sprechen. Und über die Jahrzehnte, die er in höchsten Posten gedient hat, gab es keinen Anlass zur üblen Nachrede wegen Amtsmissbrauch. Damit hebt er sich von etlichen seines Ranges wohltuend ab.

Politiker und Diplomaten der hinterbliebenen Nation können sich ´ne Scheibe von ihm abschneiden.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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