Wer gerne beherbergt, hat Engel beherbergt
In Deutschland ist er im Ruhestand. Für Namibia hat Ulrich Donner seinen Talar wieder gepackt. Für sechs Monate macht er die Vertretung für die Gemeinden Otjiwarongo, Outjo und Omaruru, wo er auch die ersten acht Wochen seines namibischen Sommers verbringt.
Pfarrer sein in Afrika ist anders, als Pfarrer sein am Bodensee oder in Nordbaden. Natürlich. Und vor allem jetzt, so kurz vor Weihnachten. "Wie kannst Du denn Weihnachten in Namibia feiern?", wurde Ulrich Donner gefragt, als der Dekan im Ruhestand seine Entscheidung, für ein halbes Jahr nach Namibia zu gehen, in der Heimat verkündete. Unter Palmen, in der Wüste, bei 40 Grad das Fest der Christen zu feiern, das in Deutschland am liebsten von eisigem, zumindest aber mit nebel-matschigem Wetter begleitet wird? Wenn die Geburt Jesu Christi gefeiert wird, ist ein Pfarrer dort, wo sich weihnachtliche Gefühle so gar nicht mit der Umgebung unter den Hut bringen lassen? Unverständnis.
"Ich bin aber einfach begeistert und es macht mir gar nichts aus, in der Sonne statt im Schnee zu sitzen", sagt Ulrich Donner. Ein Pfarrer müsse ja nicht auf die traditionellen kirchlichen Feste reduziert werden. Zur größten Not könne er sich ja noch einen Tannenbaum von Deutschland einfliegen lassen.
"Nie hätte ich mir mal träumen lassen, nach Afrika zu gehen", lacht Ulrich Donner, der sein Leben lang nie ins Warme reiste, sondern mehr als 40-mal in Skandinavien unterwegs war. Einmal sogar mit dem Fahrrad, da ist er mit einem Freund vom Ruhrgebiet ans Nordkap geradelt. "Ich dachte, ich vertrage die Hitze gar nicht, aber ich halte das prima aus", sagt er. Es ist ja auch ziemlich schnell gegangen vom Bodensee, wo Ulrich Donner seit 1999 lebte, nach Namibia. Im März habe ein Freund "mehr so im Scherz und als Alibi" gefragt, ob er sich nicht vorstellen könne, für drei Monate nach Namibia zu kommen, hier würden händeringend Pfarrer im Ruhestand für die Vetretung gesucht. Drei Monate war den Donners zu wenig, sich setzten drei darauf und machten sich quasi ans Packen. Ein Besuch von Bischof Keding im Sommer klärte persönliche Fragen und am 6. Dezember saßen die beiden im Flieger. In Omaruru haben sie für zwei Monate ein Häuschen bezogen, dann geht es weiter nach Otjiwarongo.
Anders ist das Pfarrerdasein in Namibia aber auch noch aus anderen Gründen. Die Gemeinden der evangelisch-lutherischen Kirche sind klein und weit verstreut. Otjiwarongo, dort ist der eigentliche Amtssitz des Pfarrers für die Region, Outjio und Omaruru werden betreut. Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Begräbnisse im Umkreis von fast 1000 Kilometern. "Der Pfarrer geht zur Gemeinde, nicht umgekehrt", beschreibt Donner. Am kommenden Wochenende traut Donner ein Paar in Komajab, kurz vor Etosha.
In der guten Woche, die die beiden Deutschen jetzt in Omaruru sind, haben sie schon viel Besuch empfangen und waren auch unterwegs. "Bei jedem Besuch habe ich bemerkt, wie die Landfrage unter den Nägeln der Farmer brennt", sagt der 63-Jährige. Dasein, die Sorgen und Nöte anhören, das möchte er. Und helfen, wo man ihn braucht. Auch Helga Donner hat in nur wenigen Tagen in Namibia schon eine besondere Aufgabe gefunden, sie besucht viele ältere Gemeindeglieder in Omaruru. "Ich höre da Lebensgeschichten, die oft Überlebensgeschichten sind. Vor allem sehe ich, wie stark Frauen in diesem Land sein mussten und wie hart sie auf den Farmen gerarbeitet haben", erzählt Helga Donner.
Für die Gemeinde in Omaruru ist Ulrich Donner ein echter Segen. "Wir haben einen eigenen Pfarrer über Weihnachten, das ist etwas so Schönes", freut sich Barbara Caspers, Vorsitzende des Kirchenrats. Deshalb haben die Gemeindeglieder gleich ganz besonders viele schöne Termine in diese acht Wochen gelegt, wie einen Feldgottesdienst. "Wir haben Gottesdienst gefeiert und gegessen und geredet", beschreibt Caspers einen herrlichen Tag.
"Wir sind hier auf eine einzigartige Weise aufgenommen worden", sagen Ulrich und Helga Donner. Gastfreundschaft, Geborgenheit und Freundschaft haben sie in nur wenigen Tagen schon erlebt. "Ich muss so oft an den Paulusbrief denken, wo es heißt: ,Wer gerne beherbergt, hat Engel beherbergt".
Pfarrer sein in Afrika ist anders, als Pfarrer sein am Bodensee oder in Nordbaden. Natürlich. Und vor allem jetzt, so kurz vor Weihnachten. "Wie kannst Du denn Weihnachten in Namibia feiern?", wurde Ulrich Donner gefragt, als der Dekan im Ruhestand seine Entscheidung, für ein halbes Jahr nach Namibia zu gehen, in der Heimat verkündete. Unter Palmen, in der Wüste, bei 40 Grad das Fest der Christen zu feiern, das in Deutschland am liebsten von eisigem, zumindest aber mit nebel-matschigem Wetter begleitet wird? Wenn die Geburt Jesu Christi gefeiert wird, ist ein Pfarrer dort, wo sich weihnachtliche Gefühle so gar nicht mit der Umgebung unter den Hut bringen lassen? Unverständnis.
"Ich bin aber einfach begeistert und es macht mir gar nichts aus, in der Sonne statt im Schnee zu sitzen", sagt Ulrich Donner. Ein Pfarrer müsse ja nicht auf die traditionellen kirchlichen Feste reduziert werden. Zur größten Not könne er sich ja noch einen Tannenbaum von Deutschland einfliegen lassen.
"Nie hätte ich mir mal träumen lassen, nach Afrika zu gehen", lacht Ulrich Donner, der sein Leben lang nie ins Warme reiste, sondern mehr als 40-mal in Skandinavien unterwegs war. Einmal sogar mit dem Fahrrad, da ist er mit einem Freund vom Ruhrgebiet ans Nordkap geradelt. "Ich dachte, ich vertrage die Hitze gar nicht, aber ich halte das prima aus", sagt er. Es ist ja auch ziemlich schnell gegangen vom Bodensee, wo Ulrich Donner seit 1999 lebte, nach Namibia. Im März habe ein Freund "mehr so im Scherz und als Alibi" gefragt, ob er sich nicht vorstellen könne, für drei Monate nach Namibia zu kommen, hier würden händeringend Pfarrer im Ruhestand für die Vetretung gesucht. Drei Monate war den Donners zu wenig, sich setzten drei darauf und machten sich quasi ans Packen. Ein Besuch von Bischof Keding im Sommer klärte persönliche Fragen und am 6. Dezember saßen die beiden im Flieger. In Omaruru haben sie für zwei Monate ein Häuschen bezogen, dann geht es weiter nach Otjiwarongo.
Anders ist das Pfarrerdasein in Namibia aber auch noch aus anderen Gründen. Die Gemeinden der evangelisch-lutherischen Kirche sind klein und weit verstreut. Otjiwarongo, dort ist der eigentliche Amtssitz des Pfarrers für die Region, Outjio und Omaruru werden betreut. Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Begräbnisse im Umkreis von fast 1000 Kilometern. "Der Pfarrer geht zur Gemeinde, nicht umgekehrt", beschreibt Donner. Am kommenden Wochenende traut Donner ein Paar in Komajab, kurz vor Etosha.
In der guten Woche, die die beiden Deutschen jetzt in Omaruru sind, haben sie schon viel Besuch empfangen und waren auch unterwegs. "Bei jedem Besuch habe ich bemerkt, wie die Landfrage unter den Nägeln der Farmer brennt", sagt der 63-Jährige. Dasein, die Sorgen und Nöte anhören, das möchte er. Und helfen, wo man ihn braucht. Auch Helga Donner hat in nur wenigen Tagen in Namibia schon eine besondere Aufgabe gefunden, sie besucht viele ältere Gemeindeglieder in Omaruru. "Ich höre da Lebensgeschichten, die oft Überlebensgeschichten sind. Vor allem sehe ich, wie stark Frauen in diesem Land sein mussten und wie hart sie auf den Farmen gerarbeitet haben", erzählt Helga Donner.
Für die Gemeinde in Omaruru ist Ulrich Donner ein echter Segen. "Wir haben einen eigenen Pfarrer über Weihnachten, das ist etwas so Schönes", freut sich Barbara Caspers, Vorsitzende des Kirchenrats. Deshalb haben die Gemeindeglieder gleich ganz besonders viele schöne Termine in diese acht Wochen gelegt, wie einen Feldgottesdienst. "Wir haben Gottesdienst gefeiert und gegessen und geredet", beschreibt Caspers einen herrlichen Tag.
"Wir sind hier auf eine einzigartige Weise aufgenommen worden", sagen Ulrich und Helga Donner. Gastfreundschaft, Geborgenheit und Freundschaft haben sie in nur wenigen Tagen schon erlebt. "Ich muss so oft an den Paulusbrief denken, wo es heißt: ,Wer gerne beherbergt, hat Engel beherbergt".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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