Wer hat Spaß am Laufen?
Wie zu viel Langeweile sportliche Ambitionen vernichten kann
Von Robert Hofmann, Windhoek
„Boah! Ich dachte kurz, ich wäre aus Versehen auf die 10-Kilometer-Strecke abgebogen!“, keucht Alicia Theisen, nachdem sie fünf Kilometer gelaufen ist. Pünktlich um 16.30 Uhr hat sie an der Startlinie gestanden, um beim diesjährigen Rock n Run mitzulaufen.
Das Gelände der Veranstaltung im Windhoeker Stadtteil Olympia ist seit 13 Uhr geöffnet. Um Viertel nach sind Alicia und ihr Mitbewohner Marlin Geiseler da. Die beiden sind Praktikanten bei Hitradio Namibia und für etwa drei Monate im Land. Sie ist 23, er 26 Jahre alt und sportlich. Marlin versucht, täglich seine „Übungen“ zu machen. Eigengewicht-Training wie Liegestütze, Sit-Ups oder Planking. Alicia schafft es nicht täglich, aber regelmäßig genug, damit man auch ihr den Fleiß ansieht. Wirken viele andere Teilnehmer des Rock n Runs so, als stünden ihre Abende eher im Zeichen des Windhoek Draughts und Oryx-Steaks, erscheinen die beiden fit.
13.30 Uhr: „Ich bin ja eigentlich keine Läuferin“, sagt Alicia. „Aber als ich von dem Event hier erfahren habe, dachte ich: Warum denn nicht?“ Marlin nickt bestätigend. Und nun stehen sie auf dem Festivalgelände. Da hinten dröhnt der Techno-Schlager, vorne sind die Hüpfburgen, links die Bier- und Fressstände und in der Mitte eine gigantische Aufblaskonstruktion. Sie wirkt wie ein Fort oder eine Burg aus buntem Gummi. „Dodge Ball“ steht darauf. Es ist 13.30 Uhr und in drei Stunden beginnt der Lauf.
Langeweile ist der Motor
Gemächlich, aber auch ein wenig verloren, trotten die beiden über das Gelände. Um halb zwei ist es noch leer, am Ende werden knapp 1500 Leute dabei gewesen sein. Die Menschen, die schon da sind, arbeiten. Da sind die Schausteller, die die Zelte und Geräte aufbauen, die Sicherheitsmitarbeiter, die darauf achten, dass niemand Bier auf das Gelände schmuggelt, und die Aussteller, die heute ihre Produkte anpreisen wollen. Zwei Hostessen etwa becircen die männlichen Besucher und legen ihnen nahe, doch mal den leckeren Rum zu probieren - für nur 45 Dollar. Widerstand ist schwierig, doch zahlen muss man mit einer Karte, die man zentral erwerben kann. Das weiß nicht jeder. „Kein Problem, wir warten auf dich“, lächeln die beiden jungen Frauen.
Als Alicia und Marlin weitgehend alles gesehen haben, ist es schon etwas voller geworden. Die Mittagssonne scheint ihnen auf den Kopf, Alicia befürchtet, sich zu verbrennen „ich lag doch heute Morgen schon in der Sonne - eigentlich habe ich meine Kapazitäten schon ausgelastet“. Doch die Sonne scheint trotzdem weiter.
14.15 Uhr: Sie kennen ein paar Leute unter den Ausstellern. Der Gründer des neuen Taxi-Unternehmens LEFA ist da und sie setzen sich zu ihm an den Stand, in den Schatten. Es ist erst Viertel nach zwei, in knapp zwei Stunden beginnt das Rennen und ihre Langeweile zaubert ihnen bereits das Lächeln aus dem Gesicht. Da ergreift Marlin die Initiative: „Ich trinke jetzt ein Bier.“
Blut und Bier im Mund
Das Bier wird dann doch ein Radler („Geil! Die haben hier Radler!“). Alicia sträubt sich noch, den sportlichen Fokus des Tages komplett aufzugeben. Also nippt Marlin alleine an seinem Getränk. Gemeinsam gehen sie zum Dodge Ball-Bereich, weil dort wenigstens etwas passiert. Zwei Teams werfen sich darin gerade mit Bällen ab. „Ziemlich lahm sieht das aus. Das ist doch nichts anderes als Völkerball mit Regeln“, sagt ein Beobachter. Und tatsächlich scheint das Geschehen auf dem Feld wenig aufregend zu sein.
Dann ist das Spiel vorbei. Wer gewonnen hat? Alicia oder Marlin könnten es nicht sagen. Was sie sagen können, ist, wie Marlin auf die Aufforderung des Ansagers reagiert. „Wir suchen noch ein Team, Leute! Unser Turnier kann nur funktionieren, wenn wir noch mindestens ein Team haben!“ Für Marlin, dem die Langeweile bereits das Bier in die Gurgel treibt, ein klarer Fall. „Komm, da machen wir mit“, sagt er zu Alicia. Doch die sträubt sich auch hiergegen und möchte lieber zuschauen. Sie wird doch heute noch genug Sport machen. Fünf Kilometer laufen in der namibischen Nachmittagshitze. Deswegen ist sie jetzt hier, nicht wegen eines Spiels, das sie das letzte Mal in der Schule gespielt hat. „Na gut, dann musst du mich aber anfeuern“, sagt Marlin. Das tut sie. Und als sie merkt, dass Anfeuern weniger fröhlich macht, als Sport, gibt sie nach. Ihr Schweinehund, der nun schon länger grunzend bellend seine Freilassung gefordert hatte, darf an die frische Luft. Sie holt sich auch ein Radler.
Marlin versteht nun auch die Regeln: Zwei Teams, je sechs Leute. Zu Spielbeginn liegen in der Mitte Bälle, beide Teams müssen bei Anpfiff lossprinten, die Bälle greifen, damit zurück auf ihre Seite und mit dann das gegnerische Team abwerfen. Wer getroffen wird, ist raus. Fängt man aber einen Ball, ist sowohl der Werfer raus als auch eines der eigenen Teammitglieder, das schon abgeworfen wurde, wieder drin. Das Spiel ist vorbei, wenn die Zeit abläuft, oder alle Spieler eines Teams abgeworfen wurden.
Marlin Geiseler zeigt schon im ersten Spiel, dass er Dodge Ball beherrscht. Zumindest besser als seine Gegenspieler. Und auch besser als so mancher Mitspieler - der Beobachter von vorhin spielt in Marlins Team. Er läuft gegen Ende nicht nur bleich an, sondern auch sehr viel langsamer als Marlin und beschwert sich nach dem Spiel über eine brennende Lunge und Blutgeschmack im Mund. Marlin hingegen strahlt. Er hat gewonnen und freut sich schon auf das nächste Spiel.
Eins, zwei, hoppsala
15 Uhr: Zwischen den Spielen lachen Marlin und Alicia viel. Außerdem bleibt es nicht bei dem einen Radler. Es werden zwei. Und danach geht es mit unverdünntem Bier weiter. Da ist es gerade drei Uhr. Anderthalb Stunden bis zum Startschuss.
Um vier Uhr soll Marlins nächstes Spiel beginnen. Er hat nun einen knallroten Kopf, seine Witze werden anzüglicher und das Lachen lauter. „Ich werde gleich nicht mitlaufen“, sagt er zu Alicia. Die ist sichtlich enttäuscht. Sie wollten doch zusammen laufen. Deswegen haben sie sich angemeldet. Aber während im Hintergrund die Lollos, ein Mann, eine Frau und zwei grellbunte Kuschelmonster Kinderlieder auf Technobeats singen, bleibt Marlin dabei. Er steht im Halbfinale des Dodge Ball-Turniers. Er hat jetzt die Chance, Namibias offizieller Dodge Ball-Meister zu werden, weil dieses Turnier das einzige im ganzen Land ist. Für ihn ist das ein großes Ding, größer jedenfalls, als so ein läppischer Spaßlauf. Alicia ist beim Anpfiff nicht dabei, sie wechselt währenddessen von ihren gemütlich sommerlichen Klamotten in neongrüne Funktionskleidung und Laufschuhe.
16 Uhr: Als sie zurückkommt, leert sie ihr Bier und geht alleine in Richtung Startbereich. Dort haben sich bereits einige hundert Menschen versammelt. Trotz der Hitze sind viele aufwändig kostümiert. Da sind ein paar „Wo ist Walters“, eine Gruppe von Kammerjägern inklusive Ganzkörper-Schutzanzügen aus Plastik und Tanks auf dem Rücken. Andere sind einfach nur bunt und fröhlich. Die wenigsten haben keinen Bierbecher in der Hand. Alicia Theisen wirkt in ihrer Sportmontur heillos overdressed.
Das United States Marine Corps
16.30 Uhr: Dann ertönt das Startsignal und die Gruppe setzt sich in Bewegung. Während einige loslaufen, beginnt der große Rest einen schlendernden Spaziergang. Es wird viel gelacht und gebrüllt, einer führt seinen Hund an der Leine, andere schieben Kinderwagen. Vor dem Lauf haben Hostessen Farbbeutel ausgeteilt. Die Läufer sollen sich mit dem Pulver bewerfen, damit der Spaßlauf noch spaßiger wird. Alicia ist das zu doof. Sie rennt und kommt nach etwa einer halben Stunde ins Ziel. Damit ist sie im oberen Bereich.
18.30 Uhr: Am Ziel empfängt sie Marlin. Er ist im Finale ausgeschieden und damit jetzt offiziell namibischer Vizemeister im Dodge Ball. Gewonnen haben die „GodFathers“, eine Gruppe muskelbepackter Amerikaner. Auf die Frage Marlins, ob sie zufällig Navy Seals seien, schüttelt einer nur den Kopf. „Nah, man“, sagt er, „Marines“.
Marlin lässt Alicia nur kurz Zeit, sich von dem Sport auszuruhen, dann bittet er sie, ihn zum Bierstand zu begleiten. Dort läuft gerade eine Promo-Aktion. Der Cider ist kostenlos. Schnell disponieren die beiden um und verköstigen verschiedene Geschmacksrichtungen. Bald beherrscht der Sport ihre Gespräche nicht mehr. Dann sitzen sie nur noch im Bierzelt, lachen und trinken. Zwei Stunden nach dem Start fahren sie nach Hause. Abends sind sie noch auf eine Abschiedsparty eingeladen. Vorgetrunken dafür haben sie, die erfolgreiche Läuferin und der namibische Vizemeister.
„Boah! Ich dachte kurz, ich wäre aus Versehen auf die 10-Kilometer-Strecke abgebogen!“, keucht Alicia Theisen, nachdem sie fünf Kilometer gelaufen ist. Pünktlich um 16.30 Uhr hat sie an der Startlinie gestanden, um beim diesjährigen Rock n Run mitzulaufen.
Das Gelände der Veranstaltung im Windhoeker Stadtteil Olympia ist seit 13 Uhr geöffnet. Um Viertel nach sind Alicia und ihr Mitbewohner Marlin Geiseler da. Die beiden sind Praktikanten bei Hitradio Namibia und für etwa drei Monate im Land. Sie ist 23, er 26 Jahre alt und sportlich. Marlin versucht, täglich seine „Übungen“ zu machen. Eigengewicht-Training wie Liegestütze, Sit-Ups oder Planking. Alicia schafft es nicht täglich, aber regelmäßig genug, damit man auch ihr den Fleiß ansieht. Wirken viele andere Teilnehmer des Rock n Runs so, als stünden ihre Abende eher im Zeichen des Windhoek Draughts und Oryx-Steaks, erscheinen die beiden fit.
13.30 Uhr: „Ich bin ja eigentlich keine Läuferin“, sagt Alicia. „Aber als ich von dem Event hier erfahren habe, dachte ich: Warum denn nicht?“ Marlin nickt bestätigend. Und nun stehen sie auf dem Festivalgelände. Da hinten dröhnt der Techno-Schlager, vorne sind die Hüpfburgen, links die Bier- und Fressstände und in der Mitte eine gigantische Aufblaskonstruktion. Sie wirkt wie ein Fort oder eine Burg aus buntem Gummi. „Dodge Ball“ steht darauf. Es ist 13.30 Uhr und in drei Stunden beginnt der Lauf.
Langeweile ist der Motor
Gemächlich, aber auch ein wenig verloren, trotten die beiden über das Gelände. Um halb zwei ist es noch leer, am Ende werden knapp 1500 Leute dabei gewesen sein. Die Menschen, die schon da sind, arbeiten. Da sind die Schausteller, die die Zelte und Geräte aufbauen, die Sicherheitsmitarbeiter, die darauf achten, dass niemand Bier auf das Gelände schmuggelt, und die Aussteller, die heute ihre Produkte anpreisen wollen. Zwei Hostessen etwa becircen die männlichen Besucher und legen ihnen nahe, doch mal den leckeren Rum zu probieren - für nur 45 Dollar. Widerstand ist schwierig, doch zahlen muss man mit einer Karte, die man zentral erwerben kann. Das weiß nicht jeder. „Kein Problem, wir warten auf dich“, lächeln die beiden jungen Frauen.
Als Alicia und Marlin weitgehend alles gesehen haben, ist es schon etwas voller geworden. Die Mittagssonne scheint ihnen auf den Kopf, Alicia befürchtet, sich zu verbrennen „ich lag doch heute Morgen schon in der Sonne - eigentlich habe ich meine Kapazitäten schon ausgelastet“. Doch die Sonne scheint trotzdem weiter.
14.15 Uhr: Sie kennen ein paar Leute unter den Ausstellern. Der Gründer des neuen Taxi-Unternehmens LEFA ist da und sie setzen sich zu ihm an den Stand, in den Schatten. Es ist erst Viertel nach zwei, in knapp zwei Stunden beginnt das Rennen und ihre Langeweile zaubert ihnen bereits das Lächeln aus dem Gesicht. Da ergreift Marlin die Initiative: „Ich trinke jetzt ein Bier.“
Blut und Bier im Mund
Das Bier wird dann doch ein Radler („Geil! Die haben hier Radler!“). Alicia sträubt sich noch, den sportlichen Fokus des Tages komplett aufzugeben. Also nippt Marlin alleine an seinem Getränk. Gemeinsam gehen sie zum Dodge Ball-Bereich, weil dort wenigstens etwas passiert. Zwei Teams werfen sich darin gerade mit Bällen ab. „Ziemlich lahm sieht das aus. Das ist doch nichts anderes als Völkerball mit Regeln“, sagt ein Beobachter. Und tatsächlich scheint das Geschehen auf dem Feld wenig aufregend zu sein.
Dann ist das Spiel vorbei. Wer gewonnen hat? Alicia oder Marlin könnten es nicht sagen. Was sie sagen können, ist, wie Marlin auf die Aufforderung des Ansagers reagiert. „Wir suchen noch ein Team, Leute! Unser Turnier kann nur funktionieren, wenn wir noch mindestens ein Team haben!“ Für Marlin, dem die Langeweile bereits das Bier in die Gurgel treibt, ein klarer Fall. „Komm, da machen wir mit“, sagt er zu Alicia. Doch die sträubt sich auch hiergegen und möchte lieber zuschauen. Sie wird doch heute noch genug Sport machen. Fünf Kilometer laufen in der namibischen Nachmittagshitze. Deswegen ist sie jetzt hier, nicht wegen eines Spiels, das sie das letzte Mal in der Schule gespielt hat. „Na gut, dann musst du mich aber anfeuern“, sagt Marlin. Das tut sie. Und als sie merkt, dass Anfeuern weniger fröhlich macht, als Sport, gibt sie nach. Ihr Schweinehund, der nun schon länger grunzend bellend seine Freilassung gefordert hatte, darf an die frische Luft. Sie holt sich auch ein Radler.
Marlin versteht nun auch die Regeln: Zwei Teams, je sechs Leute. Zu Spielbeginn liegen in der Mitte Bälle, beide Teams müssen bei Anpfiff lossprinten, die Bälle greifen, damit zurück auf ihre Seite und mit dann das gegnerische Team abwerfen. Wer getroffen wird, ist raus. Fängt man aber einen Ball, ist sowohl der Werfer raus als auch eines der eigenen Teammitglieder, das schon abgeworfen wurde, wieder drin. Das Spiel ist vorbei, wenn die Zeit abläuft, oder alle Spieler eines Teams abgeworfen wurden.
Marlin Geiseler zeigt schon im ersten Spiel, dass er Dodge Ball beherrscht. Zumindest besser als seine Gegenspieler. Und auch besser als so mancher Mitspieler - der Beobachter von vorhin spielt in Marlins Team. Er läuft gegen Ende nicht nur bleich an, sondern auch sehr viel langsamer als Marlin und beschwert sich nach dem Spiel über eine brennende Lunge und Blutgeschmack im Mund. Marlin hingegen strahlt. Er hat gewonnen und freut sich schon auf das nächste Spiel.
Eins, zwei, hoppsala
15 Uhr: Zwischen den Spielen lachen Marlin und Alicia viel. Außerdem bleibt es nicht bei dem einen Radler. Es werden zwei. Und danach geht es mit unverdünntem Bier weiter. Da ist es gerade drei Uhr. Anderthalb Stunden bis zum Startschuss.
Um vier Uhr soll Marlins nächstes Spiel beginnen. Er hat nun einen knallroten Kopf, seine Witze werden anzüglicher und das Lachen lauter. „Ich werde gleich nicht mitlaufen“, sagt er zu Alicia. Die ist sichtlich enttäuscht. Sie wollten doch zusammen laufen. Deswegen haben sie sich angemeldet. Aber während im Hintergrund die Lollos, ein Mann, eine Frau und zwei grellbunte Kuschelmonster Kinderlieder auf Technobeats singen, bleibt Marlin dabei. Er steht im Halbfinale des Dodge Ball-Turniers. Er hat jetzt die Chance, Namibias offizieller Dodge Ball-Meister zu werden, weil dieses Turnier das einzige im ganzen Land ist. Für ihn ist das ein großes Ding, größer jedenfalls, als so ein läppischer Spaßlauf. Alicia ist beim Anpfiff nicht dabei, sie wechselt währenddessen von ihren gemütlich sommerlichen Klamotten in neongrüne Funktionskleidung und Laufschuhe.
16 Uhr: Als sie zurückkommt, leert sie ihr Bier und geht alleine in Richtung Startbereich. Dort haben sich bereits einige hundert Menschen versammelt. Trotz der Hitze sind viele aufwändig kostümiert. Da sind ein paar „Wo ist Walters“, eine Gruppe von Kammerjägern inklusive Ganzkörper-Schutzanzügen aus Plastik und Tanks auf dem Rücken. Andere sind einfach nur bunt und fröhlich. Die wenigsten haben keinen Bierbecher in der Hand. Alicia Theisen wirkt in ihrer Sportmontur heillos overdressed.
Das United States Marine Corps
16.30 Uhr: Dann ertönt das Startsignal und die Gruppe setzt sich in Bewegung. Während einige loslaufen, beginnt der große Rest einen schlendernden Spaziergang. Es wird viel gelacht und gebrüllt, einer führt seinen Hund an der Leine, andere schieben Kinderwagen. Vor dem Lauf haben Hostessen Farbbeutel ausgeteilt. Die Läufer sollen sich mit dem Pulver bewerfen, damit der Spaßlauf noch spaßiger wird. Alicia ist das zu doof. Sie rennt und kommt nach etwa einer halben Stunde ins Ziel. Damit ist sie im oberen Bereich.
18.30 Uhr: Am Ziel empfängt sie Marlin. Er ist im Finale ausgeschieden und damit jetzt offiziell namibischer Vizemeister im Dodge Ball. Gewonnen haben die „GodFathers“, eine Gruppe muskelbepackter Amerikaner. Auf die Frage Marlins, ob sie zufällig Navy Seals seien, schüttelt einer nur den Kopf. „Nah, man“, sagt er, „Marines“.
Marlin lässt Alicia nur kurz Zeit, sich von dem Sport auszuruhen, dann bittet er sie, ihn zum Bierstand zu begleiten. Dort läuft gerade eine Promo-Aktion. Der Cider ist kostenlos. Schnell disponieren die beiden um und verköstigen verschiedene Geschmacksrichtungen. Bald beherrscht der Sport ihre Gespräche nicht mehr. Dann sitzen sie nur noch im Bierzelt, lachen und trinken. Zwei Stunden nach dem Start fahren sie nach Hause. Abends sind sie noch auf eine Abschiedsparty eingeladen. Vorgetrunken dafür haben sie, die erfolgreiche Läuferin und der namibische Vizemeister.
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Allgemeine Zeitung
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