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Wer ist der Herr im Haus?

Windhoek - In einer voll besetzten Christuskirche leitete Pastor Achim Gerber am Nachmittag des 24. Dezember den Familiengottesdienst, dessen Höhepunkt das Krippenspiel der Kinder der DELK-Gemeinde war, für das Jugenddiakon Magnus Deppe verantwortlich zeichnete.

Dabei kam es zu einem Eklat während des Krippenspiels, als die Suche von Maria und Josef nach einer Herberge in der Geburtsnacht von Jesus nachgestellt wurde. Hatte bei der ausgewiesenen Generalprobe noch alles nach Plan geklappt, so wich der Herbergswirt bei der Aufführung vom "Drehbuch" ab: Er verwies das hochheilige Paar nicht in den Stall, sondern gewährte Einlass in die Herberge. Auch die Proteste der Mitspieler nutzten nichts, der Herbergswirt wollte von seiner (geänderten) Meinung nicht abweichen. Also wurde spontan entschieden, das Stück weiterzuspielen - danach klappte alles wie gewohnt bzw. bekannt.

Pastor Gerber ging dann auf die Bedeutung von Gott im Alltag ein. Wer ist der Herr in deinem Haus?, fragte er in seiner Predigt. Sind es die Sorgen um die Gesundheit, sind es die Ängste vor der Zukunft, ist es die Unsicherheit im Job, ist es der Zoff in der Partnerschaft? Was bestimmt unser Denken, unser Leben, unseren Alltag? Gerber mahnte, dass Gott eine größere, wichtigere Rolle spielen müsse. Und wenn man Gott ins Haus (zu-)lasse, seien alle anderen Herren nicht notwendig.
Später am Abend bemühte Pastor Rudolf Schmid beim Abendgottesdienst in der Christuskirche die Symbolik vom mangelnden Platz in der Herberge. "Eigentlich ist da in unserer heutigen Welt bei uns kein Platz mehr - und oder nur noch ganz wenig, eine kleine Ecke, vielleicht eine Stunde Gottesdienst, und dann kann das beginnen, worauf wir uns schon die letzten Tage und Wochen vorbereitet haben. Es ist kein Raum in der Herberge. Damals nicht und heute Abend genauso wenig. Kein Platz - in der Weihnachtsstube...", sagte er in der Predigt. Und weiter: "Bei uns Menschen - kein Raum. Und ich verurteile das noch nicht einmal. Ich stelle nur fest: Wir Menschen sind so. So ist es bei uns - heute vielleicht noch mehr als je." Aber: "Weihnachten berichtet ja von dieser Liebe Gottes - die sich nicht aufhalten lässt, nur weil wir Menschen gerade keinen Platz, keine Zeit, keine Lust haben... Das Wunderbare ist: Gott kommt trotzdem! Er kommt gerade deshalb!"

Zu später Stunde appellierte Bischof Erich Hertel bei der Christvesper in der Christuskirche daran, sich auf den wahren Grund des Weihnachtsfestes zu besinnen. "Die Symbole, die mit diesem Fest verbunden sind, berühren ja unmittelbar unser Herz und unsere Seele: Der Stern, die Engel, das Licht, der Baum, die Kerzen, die Geschenke etc.", sagte er. Aber: "Ich habe den Eindruck, dass diese Symbole, die ja auf etwas anderes hinweisen sollen, nämlich auf den eigentlichen Inhalt und Anlass des Festes, so stark geworden sind, dass sie sich verselbständigt haben. Sie sind keine Hinweise und Zeichen mehr, sondern sie sind zur Hauptsache geworden, sie haben den eigentlichen Inhalt verdrängt. Was es da eigentlich zu feiern gibt, das scheint weitgehend verloren gegangen zu sein."

Hertel wünscht sich, dass das Christkind mehr Luft bekommt: "...zumindest die Gefahr ist da, dass die Schlagzeile heißt: ,Christkind unter Weihnachtsgeschenken erstickt' oder ,Christkind unter allen Beschäftigungen vergessen!' Es gibt so viel Schönes und Wichtiges, was man übernimmt aus den alten Traditionen, so vieles, was man sich bewahren möchte und auch darf an Träumen und Wünschen und Sehnsüchten - und doch: Wenn das alles aufs Christkind abgelegt wird, wird es erstickt werden damit."

Man müsse "den Dingen um Weihnachten herum wieder ihren angemessenen Platz geben. Dass wir sie wieder Zeichen sein lassen und Hinweise, die einem Zweck dienen und zu einem Ziel führen". Und weiter: "Es braucht ja Zeichen an Weihnachten, Zeichen, die uns auf das Eigentliche, die Hauptsache, das Wesentliche hinweisen. (...) Ich wünsche mir, dass wir diese Zeichen sehen und ihnen folgen und ankommen bei Jesus wie die Hirten damals. Dass wir diesen Weg mitgehen, damit es auch von uns wie von den Hirten heißen kann: Sie kehrten wieder um, priesen und lobten Gott, für alles, was sie gehört und gesehen hatten."

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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