Wertvolle Zuchttiere in SA gestrandet

Windhoek - "Wir wollten mit weiteren acht Simbras an dem internationalen Wettbewerb der Simbrazüchter auf der Vryburg-Landwirtschafts- und Industriemesse teilnehmen, aber haben uns wegen des Rifttalfiebers dagegen entschlossen. Namibische Züchter wollten insgesamt 30 Tiere in Vryburg ausstellen", sage Erika Wiechmann gegenüber der AZ. Letztendlich sagten die anderen Züchter jedoch ihre Teilnahme in Vryburg ab. Mike und Erika Wiechmann hatten zwei Kühe Mitte März nach Südafrika geschafft, da eine dort zur Embryospülung benötigt wurde und die Kuh Mirca Kiara tragend war und die Gefahr bestand, dass sie während des Transportes einen Monat später ihr Kalb verlieren könnte. Zusammen mit drei Bullen des Simbrazüchters Hardus und Ansie Breedt nahmen die Wiechmanns mit ihren beiden Kühen an der internationalen Beurteilung teil. Die Kuh Mica Kiara, die inzwischen ihr Kalb bekommen hat und die 2006 auf der Windhoeker Messe Interrassen-Meisterin war, wurde auf der Vryburg-Messe am 5. und 6. Mai dieses Jahres schließlich als Vize-Rassemeisterin bei den Simbras angewiesen. Der Bulle Rumba Dolpoen der Breedts gewann die Kategorie für Bullen zwischen 4 bis 6 Jahren. "Außerdem wurde die Färse Quatro Quintet unserer südafrikanischen Zucht, die wir mit drei Partnern haben, Meister dieser Kategorie", sagte Wiechmann. Jetzt können die Wiechmanns ihre Tiere jedoch nicht nach Namibia zurückbringen, da seit dem 23. März 2010 ein Importverbot für Wiederkäuer, deren Fleisch und Produkte besteht.
"Wir vermuten, dass das Verbot in nicht zu langer Zeit aufgehoben werden wird, aber wann dies sein wird steht noch nicht fest. Außer in der Limpopo- und KwaZulu-Natal-Provinz ist die Krankheit Rifttalfieber in allen Provinzen Südafrikas aufgetreten. Mit den niedrigen Temperaturen des Winters sollten die Aktivitäten der Moskitos, den Überträgern des Rifttalfiebers, abnehmen und die Gefahr gebannt sein", meinte der amtierende Direktor der Veterinärbehörde, Dr. Cleophas Bamhare gestern. Zudem hätten die südafrikanischen Kollegen eine Impfkampagne kurz nach dem Ausbruch der Krankheit gestartet. "Bis das Einfuhrverbot aufgehoben wird dürfen weder domestizierte noch wilde Wiederkäuer oder deren Produkte nach Namibia eingeführt werden", sagte der Staatstierarzt. Nicht nur die Viehzüchter und -farmer sind betroffen, sondern auch die Wildhändler und -farmer.
Wir haben unsere beiden Tiere bei befreundeten Züchtern untergestellt, die angeboten haben sich um die beiden Kühe zu kümmern bis wir sie wieder nach Namibia zurückbringen dürfen", sagte Erika Wiechmann. Hardus Breedt wollte seine drei Bullen die er zur Ausstellung gebraucht hatte in Südafrika verkaufen.