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Wettbewerb fördert Spaß an eigener Sprache

Vier von fünf Gewinnern des Wettbewerbs "Schönstes Nam-Wort 2007 gesucht" haben dieser Tage in Windhoek ihre Preise entgegengenommen. Dazu trafen sie sich im Hof des Goethe-Zentrums mit den Veranstaltern des Wettbewerbs, der im September 2007 in der AZ-Sonderpublikation "Deutsch in Namibia" ausgeschrieben wurde. Die Preisträger bekamen hochwertige Bücher und Kalender, die von den Veranstaltern - Deutsche Botschaft, Goethe-Zentrum, Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) und Allgemeine Zeitung - gestiftet wurden.

Der Wettbewerb habe dazu beigetragen, dass die Namibier "über ihre Sprache nachdenken und auch darüber, welche typisch namibisch-deutschen Wörter ihnen am Herzen liegen", resümierte DAAD-Lektor Jörg Klinner. "Unsere Eltern haben ja schon verschiedene Wörter zusammengesetzt. Dabei war damals mehr der afrikaanse Einfluss zu spüren, heute ist es der englische", sagte Waldtraut Schlettwein, die mit ihrem Vorschlag "Schattenbaum" den 1. Platz des Wettbewerbs belegte. Dazu erklärte die Windhoekerin: "Ich wusste lange nicht, dass das kein deutsches Wort ist, bis der Lehrer an der HPS uns verboten hat, dieses Wort in Aufsätzen zu verwenden." Und: "Immer wenn man durch die Landschaft oder auf eine Farm fährt", so schwärmt sie, "fallen die Schattenbäume auf".

Klaus von Ludwiger aus Windhoek, der mit "Penspiepen" auf den 4. Platz kam, erzählte: "Zu meiner Zeit wurde auf dem Schulhof richtiges Kauderwelsch geredet. Das richtige Deutsch habe ich erst von den deutschen Touristen gelernt, nachdem ich sie gebeten hatte, mich bei Fehlern zu verbessern." Es sei schön, "dass sich jemand mit unserer Sprache auseinandersetzt", lobte Hanne Hügel, die mit dem Wortvorschlag "sterkte" den 2. Platz belegte. "Wir wollen richtiges Deutsch sprechen, aber ich kann auch mit Stolz Südwesterdeutsch reden", sagte die Windhoekerin. Klinner gab ihr Recht: Es sei kein Problem, Fremdwörter in den Sprachgebrauch einzuflechten, nur müsse man "die Sprache unter Kontrolle haben" und den Einsatz der Fremdwörter bzw. von Südwesterdeutsch dem Bedarf und der Situation anpassen.

Botschaftsrätin Ute König wies darauf hin, dass sich Sprache stets verändere und Experten (Linguisten) immer wieder gelobt haben, "wie gut und lebendig die deutsche Sprache in Namibia ist". Aber: "Die Sprache hat sich hier nicht abgekapselt, aber hat Veränderungen mitgemacht und hiesige Eigenheiten behalten. Man soll Spaß an der Sprache haben und diesen Zweck hat der Wettbewerb auch erfüllt", sagte sie abschließend.

Alle Beteiligten waren sich einig, dass es dieses Jahr eine Fortsetzung des Wettbewerbs geben soll. Der Aufruf dazu soll wahrscheinlich im September erfolgen, diesmal soll es sogar eine Extra-Kategorie für Schüler bzw. Jugendliche geben.
Die fünfte Gewinnerin des Wettbewerbs, Irmela Erlank-Rethemeyer aus Swakopmund, die mit dem Wort "stief" teilgenommen und den 5. Platz belegt hat, bekommt ihren Preis im Küstenbüro der AZ überreicht.


Info
An der Suche nach dem "schönsten Nam-Wort 2007" haben sich 47 Namibier mit 81 Wörtern/Wortgruppen beteiligt (davon 13 Mehrfachnennungen). Die Einsendungen wurden von einer vierköpfigen Jury begutachtet und ausgewählt, die Gewinner und ihre Wörter samt Begründung bereits im Dezember 2007 in der AZ bekanntgegeben. Hier nochmal die Sieger in Kürze:
1. Platz: Waldtraut Schlettwein (Windhoek) mit "Schattenbaum"; 2. Platz: Hanne Hügel (Windhoek) mit "sterkte"; 3. Platz: Birgit Nakamkela (Windhoek) mit "Landregen"; 4. Platz: Klaus von Ludwiger (Windhoek) mit "Penspiepen"; 5. Platz: Irmela Erlank-Rethemeyer (Swakopmund) mit "stief"

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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