White und das Quotensystem
Vor gerade mal einem Jahr wäre der 43-Jährige während einer Tour der Springböcke in der Nordhalbkugel beinahe gefeuert worden. Nur ein Sieg über England im zweiten Spiel rettete ihn damals.
Seitdem ist das größte Problem des Trainers das Quotensystem, das ihn dazu zwingt, eine gewisse Anzahl an farbigen und schwarzen Spielern in die Nationalmannschaft zu berufen. "In keinem anderen Land gibt es auch nur annähernd solch ein System wie in Südafrika", so White, für den das WM-Finale am Samstag gegen England sein 53. Länderspiel als Trainer ist. "Südafrika ist das einzige Land, indem man nicht nur einen verletzten Spieler, sondern auch seinen Ersatzmann austauschen muss - falls der Verletzte schwarz oder farbig ist. Aber ich akzeptiere das, weil es mein Land ist", beteuert White, der das Team seit seinem Amtsantritt 2003 verjüngt hat.
"Die veränderten Rassenverhältnisse könnten ein enormer Vorteil sein, wenn die Veränderungen klug durchgeführt würden", meint White. "Frankreich hat Serge Betsen, Thierry Dusautoir und Yannick Nyanga. Alle wurden nach Leistung ausgewählt, genauso wie die Engländer Paul Sackey und Jason Robinson. Diese Länder haben eine schwarze Minderheit. Wie können wir mit 40 Millionen Schwarzen, die 85 Prozent der Bevölkerung ausmachen, ein weißes Team rechtfertigen? Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, ist das unmöglich", fügt White, in dessen Startformation für das Finale mit Bryan Habana und JP Pietersen nur zwei farbige Spieler stehen, hinzu.
Dennoch, so White, wissen alle seine Spieler, dass er niemanden wegen seiner Hautfarbe diskriminiert hat, als er die Startformation zusammenstellte. "Die Spieler kennen mich und wissen, dass ich niemals jemanden nur wegen seiner Hautfarbe aufstellen würde. Entweder du verdienst es, von Anfang an zu spielen, oder eben nicht. Und die farbigen Spieler wissen das."
Immerhin wird am Samstag ein farbiger Spieler mehr als im gewonnenen Finale 1995 für Südafrika ins Stadion einlaufen. Damals war nur Chester Williams dabei. Es war ein Erfolg, der laut White alles in Südafrika veränderte: "Der WM-Sieg hat das Land, die Politik, die Menschen verändert. Der Effekt hat nicht lange angehalten, zugegeben. Aber für einen Tag hat alles gepasst. Und das nur wegen einem einzigen Rugbyspiel."
Aber das führte auch zu Arroganz, so White: "Wir haben trotz der jahrzehntelangen Isolation immer geglaubt, dass wir sowieso die Besten sind. Der Sieg 1995 hat das bestätigt. Erst die Niederlage gegen Neuseeland im Viertelfinale 2003 hat uns auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Jetzt haben wir eine zweite Chance, und das habe ich auch den Spielern gesagt."
Seitdem ist das größte Problem des Trainers das Quotensystem, das ihn dazu zwingt, eine gewisse Anzahl an farbigen und schwarzen Spielern in die Nationalmannschaft zu berufen. "In keinem anderen Land gibt es auch nur annähernd solch ein System wie in Südafrika", so White, für den das WM-Finale am Samstag gegen England sein 53. Länderspiel als Trainer ist. "Südafrika ist das einzige Land, indem man nicht nur einen verletzten Spieler, sondern auch seinen Ersatzmann austauschen muss - falls der Verletzte schwarz oder farbig ist. Aber ich akzeptiere das, weil es mein Land ist", beteuert White, der das Team seit seinem Amtsantritt 2003 verjüngt hat.
"Die veränderten Rassenverhältnisse könnten ein enormer Vorteil sein, wenn die Veränderungen klug durchgeführt würden", meint White. "Frankreich hat Serge Betsen, Thierry Dusautoir und Yannick Nyanga. Alle wurden nach Leistung ausgewählt, genauso wie die Engländer Paul Sackey und Jason Robinson. Diese Länder haben eine schwarze Minderheit. Wie können wir mit 40 Millionen Schwarzen, die 85 Prozent der Bevölkerung ausmachen, ein weißes Team rechtfertigen? Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, ist das unmöglich", fügt White, in dessen Startformation für das Finale mit Bryan Habana und JP Pietersen nur zwei farbige Spieler stehen, hinzu.
Dennoch, so White, wissen alle seine Spieler, dass er niemanden wegen seiner Hautfarbe diskriminiert hat, als er die Startformation zusammenstellte. "Die Spieler kennen mich und wissen, dass ich niemals jemanden nur wegen seiner Hautfarbe aufstellen würde. Entweder du verdienst es, von Anfang an zu spielen, oder eben nicht. Und die farbigen Spieler wissen das."
Immerhin wird am Samstag ein farbiger Spieler mehr als im gewonnenen Finale 1995 für Südafrika ins Stadion einlaufen. Damals war nur Chester Williams dabei. Es war ein Erfolg, der laut White alles in Südafrika veränderte: "Der WM-Sieg hat das Land, die Politik, die Menschen verändert. Der Effekt hat nicht lange angehalten, zugegeben. Aber für einen Tag hat alles gepasst. Und das nur wegen einem einzigen Rugbyspiel."
Aber das führte auch zu Arroganz, so White: "Wir haben trotz der jahrzehntelangen Isolation immer geglaubt, dass wir sowieso die Besten sind. Der Sieg 1995 hat das bestätigt. Erst die Niederlage gegen Neuseeland im Viertelfinale 2003 hat uns auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Jetzt haben wir eine zweite Chance, und das habe ich auch den Spielern gesagt."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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