Wichtigtuerei verhindert Adoption
Schon lange spielen wir mit dem Gedanken, uns wieder einen Dackel zuzulegen. Unsere Dackeldame Mara war uns vor knapp einem Jahr in Swakopmund gestohlen worden. Selbst eine lange Suchaktion mit Finderlohn, Plakaten und Anzeigen in der Zeitung blieb erfolglos. Deshalb beschlossen wir, uns beim SPCA in Windhoek kundig zu machen, ob es Dackel zu vermitteln gibt.
Wir machten uns mit unserer fast drei Jahre alten Tochter auf den Weg zum SPCA. Dort blieb unser Herz sofort an dem vierjährigen Dackelrüden Kinko hängen. Unsere Tochter und Kinko waren gleich Freunde. Ohne Berührungsängste streichelte sie Kinkos Kopf und der wackelte wie wild mit dem Schwanz. Gerne hätten wir Kinko gleich mit nach Hause genommen. Doch im SPCA-Büro trafen wir dann auf ziemlich bürokratische Hürden. Erstens müsse eine Hausinspektion stattfinden, die dann klärt, ob unser Haus dackelgerecht ist. Die Idee dahinter ist ja nicht schlecht. Man möchte ja nicht, dass Tiere in eine nicht artgerechte Umgebung gegeben werden.
Das erste Tier, das uns von SPCA vor sechs Jahren vermittelt wurde, hatte eine schwere Hüftgelenkdysplasie. Wir waren in der Annahme, dass wir einen kerngesunden, jungen Hund adoptieren. Auf Anraten unseres Tierarztes und unter Berücksichtigung der schweren Schmerzen, die der Hund hatte, ließen wir diesen schweren Herzens auf eigene Kosten einschläfern. Der Kommentar von SPCA dazu war, dass man uns einen Hund "schuldet". Den "geschuldeten" Hund holten wir kurze Zeit später, er ist mittlerweile groß und es geht im sehr gut. Allerdings hatte SPCA bei der Sterilisation damals nur einen Hoden anstatt beide bei dem Welpen entfernt. Zu einem späteren Zeitpunkt musste dann unser Tierarzt den noch vorhandenen Hoden entfernen. Unsere Katze kommt ebenfalls von SPCA. Vor fünf Jahren kam sie in unseren Haushalt. Auf die Frage, ob das nicht ausreichend sei, dass wir als "Adoptiveltern" geeignet seien, wurde nur gesagt, dass jedes Jahr eine Hausinspektion stattfinden muss. Wir wollten eigentlich einen Hund adoptieren und keinen SPCA-Mitarbeiter.
Aufgrund früherer Erfahrungen hätten wir Kinko gerne von unserem Tierarzt sterilisieren lassen. Da kam das zweite Problem. Die Hausinspektion könnte man frühestens in einer Woche machen, bis dahin könnte Kinko auf keinen Fall aus seinem wunderschönen, nassen Zuhause auf dem 1 x 3m Betonboden in der Sunshine Suite der SPCA, die er sich mit seinem Mitbewohner teilt, ausziehen. Bezüglich der Sterilisation bei einem anderen Tierarzt müssten erst einmal Gespräche geführt werden.
Kinko gehört bestimmt zu den schwerer vermittelbaren Tieren. Wir hätten Kinko liebend gerne ein schönes zu Hause gegeben. Wir hätten ihn nur gerne so schnell wie möglich mitgenommen und nicht noch zwei Wochen warten wollen. Auch der Hausinspektion hätten wir zugestimmt. Unsere Tochter weinte sehr, als wir ohne Kinko nach Hause fuhren.
Bis heute unterstützten und schätzen wir die Arbeit von SPCA. Doch mit dem unnützen Wichtigtun und ihrer Kompromisslosigkeit hat SPCA uns leider als potenzielle Adoptiveltern verloren.
Marco und Antje, Windhoek
Anm. der Red.: Der Leserbrief wurde gekürzt.
Wir machten uns mit unserer fast drei Jahre alten Tochter auf den Weg zum SPCA. Dort blieb unser Herz sofort an dem vierjährigen Dackelrüden Kinko hängen. Unsere Tochter und Kinko waren gleich Freunde. Ohne Berührungsängste streichelte sie Kinkos Kopf und der wackelte wie wild mit dem Schwanz. Gerne hätten wir Kinko gleich mit nach Hause genommen. Doch im SPCA-Büro trafen wir dann auf ziemlich bürokratische Hürden. Erstens müsse eine Hausinspektion stattfinden, die dann klärt, ob unser Haus dackelgerecht ist. Die Idee dahinter ist ja nicht schlecht. Man möchte ja nicht, dass Tiere in eine nicht artgerechte Umgebung gegeben werden.
Das erste Tier, das uns von SPCA vor sechs Jahren vermittelt wurde, hatte eine schwere Hüftgelenkdysplasie. Wir waren in der Annahme, dass wir einen kerngesunden, jungen Hund adoptieren. Auf Anraten unseres Tierarztes und unter Berücksichtigung der schweren Schmerzen, die der Hund hatte, ließen wir diesen schweren Herzens auf eigene Kosten einschläfern. Der Kommentar von SPCA dazu war, dass man uns einen Hund "schuldet". Den "geschuldeten" Hund holten wir kurze Zeit später, er ist mittlerweile groß und es geht im sehr gut. Allerdings hatte SPCA bei der Sterilisation damals nur einen Hoden anstatt beide bei dem Welpen entfernt. Zu einem späteren Zeitpunkt musste dann unser Tierarzt den noch vorhandenen Hoden entfernen. Unsere Katze kommt ebenfalls von SPCA. Vor fünf Jahren kam sie in unseren Haushalt. Auf die Frage, ob das nicht ausreichend sei, dass wir als "Adoptiveltern" geeignet seien, wurde nur gesagt, dass jedes Jahr eine Hausinspektion stattfinden muss. Wir wollten eigentlich einen Hund adoptieren und keinen SPCA-Mitarbeiter.
Aufgrund früherer Erfahrungen hätten wir Kinko gerne von unserem Tierarzt sterilisieren lassen. Da kam das zweite Problem. Die Hausinspektion könnte man frühestens in einer Woche machen, bis dahin könnte Kinko auf keinen Fall aus seinem wunderschönen, nassen Zuhause auf dem 1 x 3m Betonboden in der Sunshine Suite der SPCA, die er sich mit seinem Mitbewohner teilt, ausziehen. Bezüglich der Sterilisation bei einem anderen Tierarzt müssten erst einmal Gespräche geführt werden.
Kinko gehört bestimmt zu den schwerer vermittelbaren Tieren. Wir hätten Kinko liebend gerne ein schönes zu Hause gegeben. Wir hätten ihn nur gerne so schnell wie möglich mitgenommen und nicht noch zwei Wochen warten wollen. Auch der Hausinspektion hätten wir zugestimmt. Unsere Tochter weinte sehr, als wir ohne Kinko nach Hause fuhren.
Bis heute unterstützten und schätzen wir die Arbeit von SPCA. Doch mit dem unnützen Wichtigtun und ihrer Kompromisslosigkeit hat SPCA uns leider als potenzielle Adoptiveltern verloren.
Marco und Antje, Windhoek
Anm. der Red.: Der Leserbrief wurde gekürzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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