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Wikaphoniker: "Wir spielen bis es kracht"
Wikaphoniker: "Wir spielen bis es kracht"

Wikaphoniker: "Wir spielen bis es kracht"

Schon von weitem hört man bei sommerlichen 30 Grad Celsius durch die Hinterhöfe der alten Brauerei flott-fröhliche Karnevalsmusik erschallen. In kurzen Hosen, mit Schlappen und offenem Hemd lassen die Wikaphoniker um Bandleader Hu-De San Rhythmen von der fünften Jahreszeit erklingen. "Das ist schon wirklich ein lustiger Haufen", muss auch Birgit Gärtner, die mit Band-Mitglied Peter Kazmaier liiert ist, jedes Mal aufs Neue schmunzeln.

Ein kleiner Raum, das ehemalige Labor der Brauerei, dient den "verflixten 13" für die all-wöchentliche Probe, die natürlich standesgemäß montags um elf Minuten nach 19 Uhr beginnt. Bereits seit 1976 spielen die Wikaphoniker, doch mit Peter Kazmaier, Bernd Masche, Axel von der Wensel und Klaus Detering sind nur noch vier Gründungsmitglieder heute dabei. "Dafür haben wir nun drei Frauen mit an Bord, wobei Katrin momentan im Schwangerschaftsurlaub ist. Mit der habe ich im letzten Jahre fetzig gegroovt", erzählt Saxophonistin Zonja Bierberg.

Mit dem Ravensburger Hu-De San, der trotz des Namens kein Koreaner ist, werden die Wikaphoniker von einem Allroundtalent angeführt. Ob dirigieren, singen oder eben auch Trompete spielen, Hu-De San lebt für die Musik und den Rhythmus. "Ich weiß, dass es auch meinen Jungs und Mädels Spaß macht. Aber wenn wir üben, dann üben wir auch", muss San ein ums andere Mal auch etwas lauter werden, wenn die Disziplin seiner Band zu wünschen übrig lässt. "Aber nach den Proben trinkt man einen zusammen, als wäre nichts gewesen", weiß auch Peter Kazmaier, dass manch energisches Wort schon kleine Wunder bewirkt hat.

Nicht jeder Ton sitzt direkt auf Anhieb, aber noch sind es einige Übungseinheiten bis zu ihrem großen Auftritt am Tag des Prinzenballs. "Vieles geht bei uns nach Gehör", weiß Kazmaier und erklärt damit kleine Aussetzer und ungeplante Schieflagen, "aber machen uns Hobbymusiker eben auch so sympathisch", kann er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Ob Karnevalsschlager wie "Viva Colonia", was natürlich unter afrikanischer Sonne "Viva Namibia" heißt, oder Swingklassiker der 50er Jahre wie "Meckie, das Messer" und Kultsongs von Eric Clapton, das Repertoire der Wikaphoniker ist riesengroß und nicht nur auf die fünfte Jahreszeit beschränkt. "Wir spielen das, was uns Spaß macht und wozu wir ein Gefühl aufbauen können", beschreibt Hu-De San die mannigfaltige Musikauswahl.

Und doch passt die bunte Truppe aus Deutschen, Afrikanern und Engländern, die mal Afrikaans, gemischtes Deutsch und Englisch sprechen oder sich, wenn es schnell gehen muss, auch nur in Zeichensprache verständigen, zu Windhoek wie die Namib-Wüste zu Namibia. Und nicht zuletzt, wenn sie einen alten Klassiker von Glenn Miller spielen, kommen einem die Tränen und man wünscht sich bei Sonnenuntergang und mit einen Flasche Rotwein an den Strand, um alle Sorgen und Nöte völlig zu vergessen und hinter sich zulassen.

Dabei erinnert das Labor eher an ein Ambiente von Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichten. An einigen Stellen kommt bereits die Deckenvertäfelung von den Wänden, Gardinen, die schon viele Jahrhunderte miterlebt haben müssen und Kacheln, die nicht wissen, ob sie sandfarben oder doch einfach nur braun sind. "Wir spielen eben mit so viel Inbrunst und Leidenschaft, bis es kracht und die Decke runter kommt", lacht Zonja Bierberg und freut sich jetzt schon auf die lustigen Tage.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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