Wilderei besorgniserregend
Das Stammesoberhaupt der Mashi, Tembwe Mayuni, dankte am vergangenen Donnerstag allen Beteiligten für die Finanzierung und Errichtung von Wohnungen und Büros sowie Lagerräumen in Susuwe im Bwabwata- und bei der Ngenda-Station im Mudumu-Nationalpark. „Gleichzeitig bitte ich die Naturschutzbeamten, ihre Socken hochzuziehen und hart daran zu arbeiten, jegliche illegalen Aktivitäten in allen staatlichen Naturschutzgebieten zum Vorteil zukünftiger Generationen zu unterbinden. Weiterhin darf die neue Ausrüstung nicht missbraucht werden“, sagte Mayuni. Er lobte die bisherigen Erfolge, besonders gegen die Elefantenwilderer, die seit über einem Jahr ihr Unwesen im Nordosten des Landes treiben.
Dem Direktor der Naturschutzbehörde, Colgar Sikopo, zufolge wurden im vergangenen Jahr offiziell 78 Elefanten in der Kavango- und Caprivi-Region gewildert. In diesem Jahr seien bisher nur sechs Elefanten Wilderern zum Opfer gefallen. Anderen Quellen zufolge liegt die Zahl der gewilderten Dickhäuter im vergangenen und in diesem Jahr sehr viel höher. „Wir konnten im Jahr 2013 bisher 26 Wilderer festnehmen und 106 Stoßzähne von Elefanten konfiszieren. Unter den verhafteten Wilderern sind Sambier und Namibier“, sage Sikopo. Die Naturschutzbeamten würden eng mit der Polizei, der namibischen Armee und der lokalen Bevölkerung zusammenarbeiten. Auf Frage der AZ meinte Sikopo, dass es eine gewisse Anzahl Wilderer gebe, die Antilopen und Vögel ihres Fleisches wegen illegal jagen sowie innerhalb der Parks ungesetzlich fischen. Diese Aktivitäten seien besorgniserregend.
„Die meisten Mitglieder der Gemeinschaften haben verstanden, dass Wilderei schnelles Geld ohne Zukunft ist, Hege durch die Parkbehörde und die Hegegebietgemeinschaften dagegen ein Einkommen für immer“, sagte der Projektleiter der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Dr. Ralph Kadel, bei der selben Gelegenheit. Kadel betonte, dass jedes „neu geschaffene Bett für Touristen in Lodges zwei neue Arbeitsplätze bedeutet“. Der Bwabwata-Nationalpark sei einmalig, da in dem Park nicht nur über 5000 Menschen leben, sondern auch viele Gemeinschaften, die an den Nationalpark grenzen, von diesem profitieren. Zusammen mit dem Mudumu- und Nkasa-Rupara-Nationalpark bilde der Bwabwata-Nationalpark einen besonders wichtigen Teil des KAZA-Umweltschutzgebietes, welches sich über fünf Länder erstreckt.
„Unsere nordöstlichen Parks, zu denen neben dem Bwabwata-, Mudumu- und dem kürzlich umbenannten Nkasa-Rupara-Nationalpark auch der Khaudum- und Mangetti-Nationalpark gehören, symbolisieren eine völlig neue Art des Parkmanagements, um unsere Artenvielfalt zu schützen. Im Rahmen des NamParks-Programmes werden die Nachbarn und jene die im Park wohnen, bei der Planung und dem Management integriert“, sagte der Minister für Umwelt und Tourismus, Uahekua Herunga. Auch der Minister wies die Naturschutzbeamten und die Wildhüter der kommunalen Hegegebiete darauf hin, auf die Wohnungen, Einrichtungen und die Ausrüstung, die sie empfangen haben, aufzupassen als „wenn diese ein neugeborenes Kind sind“.
In Susuwe am Kwando entstanden 20 Wohnungen für Naturschutzbeamte, ein neuer Bürokomplex, Lagerräume und Unterstände für Fahrzeuge. Südlich der Teerstraße wird die Rezeption entstehen, wo Touristen zukünftig ihre Permits (Eintrittsgenehmigung) erwerben können. Beim Mudumu-Nationalpark wurden ebenfalls Büros und Wohnungen am Eingang des Parks gebaut.
Von Dirk Heinrich,
Susuwe/Kongola
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Allgemeine Zeitung
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