Willkür bei der Einreise
Windhoek - "Der Tourist hat wirklich brutale Sachen im Gefängnis erlebt. Er war zum 36. Mal im Land - so etwas durchzumachen, ist wirklich schade", sagte die Farmerin Ines Rusch im AZ-Gespräch. Sie wolle künftige Touristen warnen, dass ihnen nicht das Gleiche geschieht.
Laut Rusch ist der Tourist Anfang November 2008 nach Namibia eingereist. Bei der Einreise muss ein Ausländer eine Anzahl Tage angeben, die er im Land verbringen will. Der Gast habe beantragt, bis zum 21. Dezember zu bleiben, an diesem Tag sei sein Heimflug gebucht gewesen. Der Beamte am Einreiseschalter des Hosea-Kutako-Flughafens habe ihm aber nur 20 Aufenthaltstage gegeben, die Ende November abliefen.
Am 9. Dezember sei der Gast nach Windhoek gefahren. Als er die Hauptstadt dann am Abend verließ, sei er bei einer Straßensperre angehalten worden. Nach rund vier Stunden Schikane hätten die Polizisten den Ausländer verhaftet. Ihm sei illegaler Aufenthalt vorgeworfen worden. Der Tourist habe nicht in seinem Pass nachgesehen, wie lange er bleiben darf. "Er saß mit mehreren Einheimischen im Gefängnis und hat wirklich brutale Sachen erlebt. Er musste knietief durch die Sch...e gehen und hat nur drei Scheiben Brot und ein wenig Wasser bekommen", so Rusch. Und: "Die Frauen waren ganz brutal, weil sie ihn getreten haben, als er auf der Decke lag, die wir ihm gebracht hatten." Am nächsten Mittag wurde der Gast von der Richterin freigesprochen. Er musste keine Strafe, sondern lediglich 400 Namibia-Dollar Gebühr bezahlen, um seinen Aufenthalt zu verlängern.
Dies ist kein Einzelfall: Das Ehepaar Ute und Klaus Ultsch, das Namibia schon mehrmals besucht hat, ist Ähnliches passiert. Ute Ultsch habe 60 Tage Aufenthalt gewährt bekommen, ihr Ehemann jedoch nur 30 Tage, sagte das Ehepaar im AZ-Gespräch. Als sie per Zufall im Reisepass gesehen hätten, dass sie "illegal" im Land seien, hätten sie beim Innenministerium um Rat gebeten. Dort hätten Beide jeweils 390 Namibia-Dollar zahlen müssen, um ihren Aufenthalt (in Ute Ultschs Fall um eine Woche) zu verlängern. "Bei der Einreise hat uns aber niemand gefragt, wie lange wir bleiben wollen. Die eingetragenen Tage wurden willkürlich entschieden", so Frau Ultsch. Beim Ministerium habe ein Angestellter gesagt, dass sie "wahrscheinlich festgenommen wird", wenn sie nicht 390 Namibia-Dollar für eine Verlängerung zahle. "Er sagte sogar, dass wir jeweils eine Strafe von 10000 Namibia-Dollar hätten begleichen müssen, wenn wir das nicht bemerkt hätten", erklärte die Touristin. Gemeinsam kam das Ehepaar zu dem Schluss: "Das Ministerium betrügt die Touristen. Es geht nur darum, mehr Geld zu machen."
Laut der Abteilung Grenzkontrolle des Innenministeriums ist dies "keine neue Sache". "Es gibt kein Gesetz, das besagt, dass jeder Ausländer bei der Einreise automatisch 90 Aufenthalts-Tage erhält", sagte die Sprecherin der AZ. Jeder Tourist müsse ein Formular ausfüllen, wie lange er vorhabe, in Namibia zu weilen. Der Grenzbeamte könne aber letztlich entscheiden, wie viele Tage er einer Person geben wolle. "Wenn der Beamte zufrieden ist, bekommt man seine 90 Tage. Wenn ihm jemand suspekt vorkommt, kann er ihm so viele Tage geben wie er will", so die Sprecherin. Danach müsse der Tourist - gegen Bezahlung natürlich - seinen Aufenthalt verlängern.
Vor wenigen Monaten hat das Ministerium neue Stempel eingeführt, wonach der Grenzbeamte die Tage manuell eintragen muss. Auf den älteren Stempeln wurden jedem Touristen automatisch 90 Aufenthalts-Tage gewährt.
Laut Rusch ist der Tourist Anfang November 2008 nach Namibia eingereist. Bei der Einreise muss ein Ausländer eine Anzahl Tage angeben, die er im Land verbringen will. Der Gast habe beantragt, bis zum 21. Dezember zu bleiben, an diesem Tag sei sein Heimflug gebucht gewesen. Der Beamte am Einreiseschalter des Hosea-Kutako-Flughafens habe ihm aber nur 20 Aufenthaltstage gegeben, die Ende November abliefen.
Am 9. Dezember sei der Gast nach Windhoek gefahren. Als er die Hauptstadt dann am Abend verließ, sei er bei einer Straßensperre angehalten worden. Nach rund vier Stunden Schikane hätten die Polizisten den Ausländer verhaftet. Ihm sei illegaler Aufenthalt vorgeworfen worden. Der Tourist habe nicht in seinem Pass nachgesehen, wie lange er bleiben darf. "Er saß mit mehreren Einheimischen im Gefängnis und hat wirklich brutale Sachen erlebt. Er musste knietief durch die Sch...e gehen und hat nur drei Scheiben Brot und ein wenig Wasser bekommen", so Rusch. Und: "Die Frauen waren ganz brutal, weil sie ihn getreten haben, als er auf der Decke lag, die wir ihm gebracht hatten." Am nächsten Mittag wurde der Gast von der Richterin freigesprochen. Er musste keine Strafe, sondern lediglich 400 Namibia-Dollar Gebühr bezahlen, um seinen Aufenthalt zu verlängern.
Dies ist kein Einzelfall: Das Ehepaar Ute und Klaus Ultsch, das Namibia schon mehrmals besucht hat, ist Ähnliches passiert. Ute Ultsch habe 60 Tage Aufenthalt gewährt bekommen, ihr Ehemann jedoch nur 30 Tage, sagte das Ehepaar im AZ-Gespräch. Als sie per Zufall im Reisepass gesehen hätten, dass sie "illegal" im Land seien, hätten sie beim Innenministerium um Rat gebeten. Dort hätten Beide jeweils 390 Namibia-Dollar zahlen müssen, um ihren Aufenthalt (in Ute Ultschs Fall um eine Woche) zu verlängern. "Bei der Einreise hat uns aber niemand gefragt, wie lange wir bleiben wollen. Die eingetragenen Tage wurden willkürlich entschieden", so Frau Ultsch. Beim Ministerium habe ein Angestellter gesagt, dass sie "wahrscheinlich festgenommen wird", wenn sie nicht 390 Namibia-Dollar für eine Verlängerung zahle. "Er sagte sogar, dass wir jeweils eine Strafe von 10000 Namibia-Dollar hätten begleichen müssen, wenn wir das nicht bemerkt hätten", erklärte die Touristin. Gemeinsam kam das Ehepaar zu dem Schluss: "Das Ministerium betrügt die Touristen. Es geht nur darum, mehr Geld zu machen."
Laut der Abteilung Grenzkontrolle des Innenministeriums ist dies "keine neue Sache". "Es gibt kein Gesetz, das besagt, dass jeder Ausländer bei der Einreise automatisch 90 Aufenthalts-Tage erhält", sagte die Sprecherin der AZ. Jeder Tourist müsse ein Formular ausfüllen, wie lange er vorhabe, in Namibia zu weilen. Der Grenzbeamte könne aber letztlich entscheiden, wie viele Tage er einer Person geben wolle. "Wenn der Beamte zufrieden ist, bekommt man seine 90 Tage. Wenn ihm jemand suspekt vorkommt, kann er ihm so viele Tage geben wie er will", so die Sprecherin. Danach müsse der Tourist - gegen Bezahlung natürlich - seinen Aufenthalt verlängern.
Vor wenigen Monaten hat das Ministerium neue Stempel eingeführt, wonach der Grenzbeamte die Tage manuell eintragen muss. Auf den älteren Stempeln wurden jedem Touristen automatisch 90 Aufenthalts-Tage gewährt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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