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Willkür wird untersucht

Berlin - Das Tourismusministerium wird die willkürliche Vergabe von Aufenthaltstagen an Namibia-Besucher jetzt auf eigene Faust untersuchen. Das kündigte Erika Akuenje, Vorstandsvorsitzende im Fremdenverkehrsamt (NTB) sowie Vizestaatssekretärin im Tourismusministerium, vergangene Woche auf der Reisemesse ITB 2009 in Berlin an. "Das ist einfach zu viel", sagte sie im AZ-Gespräch angesichts der verschiedenen Fälle, bei denen deutschen Touristen weniger Aufenthaltstage als gewünscht bewilligt wurden; bei manchen lief die Frist sogar vor dem Datum des Heimflugs ab (AZ berichtete).

Akuenje will nun anhand von konkreten Beispielen herausfinden, ob es sich stets um ein und dieselbe Person am Einreiseschalter handelt, die das Besuchervisum für die Touristen ausstellt. Ihr sei vorher nur ein Fall bekannt gewesen, bei dem es Schwierigkeiten gegeben habe, sagte sie zur AZ. Auch Tourismusministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah habe nur von einem Fall gewusst, räumte sie ein. Sie wurde während der ITB von Klaus Hess, dem Präsidenten der Deutsch-Namibischen Gesellschaft (DNG), auf dieses Thema aufmerksam gemacht. Neville Gertze, Namibias Botschafter in Berlin, pflichtete Hess bei und machte angesichts vieler Anfragen bei der Botschaft deutlich, dass es Handlungsbedarf in dieser Sache gebe.

NTB-Vorstandsvorsitzende Akuenje stellte in Aussicht, dass nach Sichtung und Prüfung der Fallbeispiele die Sache mit dem für die Einreise zuständigen Innenministerium aufgenommen werde. In dieser Behörde gab es bereits im Februar ein Treffen mit Tourismusverbänden (FENATA, HAN, NTB) zu diesem Thema, das bislang allerdings ohne Wirkung bzw. Änderung der Vergabepraxis blieb.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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