Windhoek feiert seine Tollitäten
Den Organisatoren gelang es wiederholt, die Identität der Narrenherrscher bis zur Proklamation auf dem Prinzenball geheim zu halten. So war es ein triumphaler Einzug in den festlich geschmückten Narrentempel für das neue Prinzenpaar, begleitet von begeisterten Zurufen aus dem Publikum. Sie nahmen Platz auf ihrem Thron in der Mitte der großen Bühne, umgeben von der Prinzengarde. Links von ihnen die Band, rechts der Elferrat auf einer erhöhten Tribüne, die mit zwei sich drehenden Scheiben dekoriert ist. Diese zeigen die Weltkarte, passend zum diesjährigen Motto „Dreh´ die Welt, wie´s dir gefällt“. Hinter ihm eine große Leinwand, damit auch die Gäste an den weiter entfernten Tischen bestens sehen konnten. Die neuen Tollitäten begrüßten ihre närrischen Untertanen: „Wir laden jeden ein, mit uns Karneval zu feiern. Einen bestimmten Pass, wie Trump ihn fordert, braucht hier keiner.“
Der Tradition des politischen Karnevals folgend, hatte der Abend begonnen. Karneval ist auch die Zeit, um den Politikern zu zeigen, was das Volk so von ihnen hält. So eröffnete Holger Mentzel, Präsident des Windhoeker Karnevals (WIKA), den Abend damit, auf die Quotenregelung NEEEF, den Sparkurs der Regierung und das Missmanagement der Wasserversorgung hinzuweisen. Zum 65. WIKA gelte der Vorsatz „Let´s make WIKA great again“, nachdem einige Neuerungen in den letzten Jahren stattgefunden hätten. In den nächsten Karnevalstagen solle jeder das karnevalistische Treiben genießen, getreu den Mottos „Take it easy, take it slow“ oder einfach „Spaß an d´r Freud“. An diesem Abend wurde hauptsächlich auf Deutsch gesprochen, aber englische und afrikaanse Ansprachen und Reden waren auch dabei.
Nachdem der Elferrat auf der Bühne Platz genommen hatte, und die Gäste begrüßt waren, trat die HSO-Band in Aktion. Mit ihren dynamischen Solo-Auftritten konnten Frontfrau Susanne Maaßen mit „I´m so excited“ und Frontmann Oliver Schmitt mit „It´s not unusual“ das Publikum begeistern. Einen Bruch dazu stellte die folgende Verabschiedung des Prinzenpaares 2016, Prinz Olli und Prinzessin Natascha, dar. Angekündigt als „Chill out“-Shownummer trug Rohja Diehl „Summertime“ von Aretha Franklin und „Für dich soll´s rote Rosen regnen“ von Hildegard Knef vor. Gesanglich einwandfrei vorgetragen, dämpfte es doch die karnevalistische Stimmung im Saal. Plötzlich fetzig wurde es daraufhin wieder mit dem Auftritt von Funkemariechen Cornelia Kahl. Sie tanzte zum Alpenrock-Hit „Hulapalu“ von Andreas Gabalier. Zu wenig Gelegenheit bekam die Band, Karnevalslieder zu spielen, waren die Rufe nach den 80er Party-Hits aus dem Publikum doch lauter.
Stand die Vorstellung des neuen Prinzenpaares im Vordergrund, so wurden bei dem festlichen Abend zwei weitere Prinzenpaare vorgestellt: Den Jugendkarneval (JuKa) führen Prinz Phillip, der flinke Biker (Theissen), und Prinzessin Mijéanne, die Modebewusste (Marais), an, während Prinz Kian, der ruhige Sonnenschein, und Prinzessin Emma, der quirlige Wirbelwind, den Kinderkarneval (KiKaWi) regieren. Dass Karnevalisten die Stadt regieren können, daran hat Stadtratsabgeordnete Tekla Uwanga keine Zweifel. „Der Spaß hat begonnen“, sagte sie. Auch die Übergabe des symbolischen Stadtschlüssels und somit der Macht von der Stadt Windhoek an die Narren absolvierte sie am nächsten Tag in Vertretung des Bürgermeisters. Doch zunächst wünschte sie einen ausgelassenen Abend und grüßte mit einem kräftigen „WI-KA“.
Bevor der Prinz vom Protokoll und die närrisch funkelnde Prinzessin die Tanzfläche eröffneten, verlasen sie das Protokoll, das die nächsten zehn Tage für die Windhoeker Narren gilt. Paragraph eins und gleichzeitig Lieblingsspruch von Pongo: „Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht.“ Kurzentschlossen waren sie auch bei der Entscheidung, ob sie die Windhoeker Narren anführen wollen. „Wir wurden erst vor knapp drei Monaten gefragt, ob wir mitmachen wollen“, sagte die funkelnde Anni, die als Kind eigentlich immer Sängerin werden wollte und nicht Prinzessin. „Lange überlegen musste ich nicht, und die Orden sind noch rechtzeitig fertig geworden“, ergänzte der Prinz vom Protokoll. Beide freuen sich auf die kommenden närrischen Tage: „Das ist richtig lekker, ich enjoy das hier richtig“, sagte Prinzessin Anni kurz nach der Proklamation. Sie war noch etwas aufgeregter als Prinz Pongo, der lässig einwarf: „Wir schieben hier einen ruhigen Globus.“
Anne Odendahl
Der Tradition des politischen Karnevals folgend, hatte der Abend begonnen. Karneval ist auch die Zeit, um den Politikern zu zeigen, was das Volk so von ihnen hält. So eröffnete Holger Mentzel, Präsident des Windhoeker Karnevals (WIKA), den Abend damit, auf die Quotenregelung NEEEF, den Sparkurs der Regierung und das Missmanagement der Wasserversorgung hinzuweisen. Zum 65. WIKA gelte der Vorsatz „Let´s make WIKA great again“, nachdem einige Neuerungen in den letzten Jahren stattgefunden hätten. In den nächsten Karnevalstagen solle jeder das karnevalistische Treiben genießen, getreu den Mottos „Take it easy, take it slow“ oder einfach „Spaß an d´r Freud“. An diesem Abend wurde hauptsächlich auf Deutsch gesprochen, aber englische und afrikaanse Ansprachen und Reden waren auch dabei.
Nachdem der Elferrat auf der Bühne Platz genommen hatte, und die Gäste begrüßt waren, trat die HSO-Band in Aktion. Mit ihren dynamischen Solo-Auftritten konnten Frontfrau Susanne Maaßen mit „I´m so excited“ und Frontmann Oliver Schmitt mit „It´s not unusual“ das Publikum begeistern. Einen Bruch dazu stellte die folgende Verabschiedung des Prinzenpaares 2016, Prinz Olli und Prinzessin Natascha, dar. Angekündigt als „Chill out“-Shownummer trug Rohja Diehl „Summertime“ von Aretha Franklin und „Für dich soll´s rote Rosen regnen“ von Hildegard Knef vor. Gesanglich einwandfrei vorgetragen, dämpfte es doch die karnevalistische Stimmung im Saal. Plötzlich fetzig wurde es daraufhin wieder mit dem Auftritt von Funkemariechen Cornelia Kahl. Sie tanzte zum Alpenrock-Hit „Hulapalu“ von Andreas Gabalier. Zu wenig Gelegenheit bekam die Band, Karnevalslieder zu spielen, waren die Rufe nach den 80er Party-Hits aus dem Publikum doch lauter.
Stand die Vorstellung des neuen Prinzenpaares im Vordergrund, so wurden bei dem festlichen Abend zwei weitere Prinzenpaare vorgestellt: Den Jugendkarneval (JuKa) führen Prinz Phillip, der flinke Biker (Theissen), und Prinzessin Mijéanne, die Modebewusste (Marais), an, während Prinz Kian, der ruhige Sonnenschein, und Prinzessin Emma, der quirlige Wirbelwind, den Kinderkarneval (KiKaWi) regieren. Dass Karnevalisten die Stadt regieren können, daran hat Stadtratsabgeordnete Tekla Uwanga keine Zweifel. „Der Spaß hat begonnen“, sagte sie. Auch die Übergabe des symbolischen Stadtschlüssels und somit der Macht von der Stadt Windhoek an die Narren absolvierte sie am nächsten Tag in Vertretung des Bürgermeisters. Doch zunächst wünschte sie einen ausgelassenen Abend und grüßte mit einem kräftigen „WI-KA“.
Bevor der Prinz vom Protokoll und die närrisch funkelnde Prinzessin die Tanzfläche eröffneten, verlasen sie das Protokoll, das die nächsten zehn Tage für die Windhoeker Narren gilt. Paragraph eins und gleichzeitig Lieblingsspruch von Pongo: „Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht.“ Kurzentschlossen waren sie auch bei der Entscheidung, ob sie die Windhoeker Narren anführen wollen. „Wir wurden erst vor knapp drei Monaten gefragt, ob wir mitmachen wollen“, sagte die funkelnde Anni, die als Kind eigentlich immer Sängerin werden wollte und nicht Prinzessin. „Lange überlegen musste ich nicht, und die Orden sind noch rechtzeitig fertig geworden“, ergänzte der Prinz vom Protokoll. Beide freuen sich auf die kommenden närrischen Tage: „Das ist richtig lekker, ich enjoy das hier richtig“, sagte Prinzessin Anni kurz nach der Proklamation. Sie war noch etwas aufgeregter als Prinz Pongo, der lässig einwarf: „Wir schieben hier einen ruhigen Globus.“
Anne Odendahl
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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