Loading svg Please wait while we translate the article

Windhoek im Filmrausch

Insgesamt 17 Filme lockten in den vergangenen zwölf Tagen Kino-Fans ins FNCC und ins Auditorium im Government-Park, wo die Filmvorführungen teilweise gratis angeboten wurden. Nun dürfen sich jeweils drei Regisseure, Schauspieler, Schauspielerinnen, Cutter, Kameramänner und Drehbuchautoren freuen, für einen der Film Awards nominiert zu sein.
Zu den Spitzenreiter dürfte Richard Pakleppas "3 ½ Lives of Philip Wetu" zählen, der insgesamt sieben Mal, und somit in fast jeder der Kategorien nominiert wurde. Die Geschichte dieses HIV-Aufklärungsfilm ist realitätsnah: Die Hauptfigur ist Philip, der Frauen liebt, und sich dabei nicht nur auf seine Freundin beschränkt, sondern gleichzeitig eine ganze Reihe Frauen um sich schart - bis er erfährt, dass er eventuell HIV positiv ist. Es kommen einige schwierige Entscheidungen auf ihn zu - oder er riskiert alles, was ihm lieb ist, zu verlieren.
Ebenso können sich die Filme "Love Is..." und"My Father's Son" große Chancen ausrechnen, preisgekrönt nach Hause zu gehen. Denn auch sie sind in den Kategorien "Bester Film" und "Bester Regisseur" genannt und tauchen zudem in verschiedenen anderen Kategorien auf.
In der Kategorie "Special Mention" kann sich unter anderem Genevieve Tanya Detering als Regisseurin von "CamelThorns" über eine Nominierung freuen. Ihr 17minütiger Kurzfilm sorgte beim Publikum schon während der Filmvorführungen für Interesse. Erzählt wird die Geschichte zweier namibischer Freundinnen, die in große Schwierigkeiten geraten, nachdem sie sich fluchtartig von ihrem bisherigen Leben verabschiedet haben.
Es handele sich bei "CamelThorns" um ein namibisches Roadmovie, das international ankommen solle, so die Regisseurin im Gespräch mit Zuschauern nach einer der Filmvorführungen. "Es ist ein durch und durch namibischer Film, abgedreht mit einer Crew, die hier heimisch ist. Auch die Story des Films ist in keinem anderen Land denkbar," erklärte Detering stolz. Über die Möglichkeiten, die die Film Awards für namibische Filmemacher bieten, zeigte sie sich sehr dankbar: "Es gibt so viel unentdecktes Talent in Namibia - es ist zwar begrenzt, aber stetig wachsend. Die Film Awards helfen dabei, solche Talente ans Licht zu befördern."
Am 20. November wird es dann ernst: Das Who-is-Who der namibischen Film- und Theaterszene wird sich im Nationaltheater die Ehre geben und gespannt auf die Verkündung der Gewinner warten. Zum ersten Mal werden in diesem Jahr die Preise für Theater und Film zusammen verliehen.
Die Jury, die die schwierige Wahl treffen und sich für jede Kategorie auf einen Gewinner einigen muss, ist illustre. Ilke Platt, Corporate Communications Officer bei NBC und bekannt als Moderatorin und Theaterschauspielerin, hat den Vorsitz der Jury übernommen. Mit ihr werden noch sechs andere Jurymitglieder ihr Urteil fällen - darunter sind Vizevorsitzender Ted Scott, Esi Schimming-Chase, Don Stevenson, Augetto Graig, Simon Wilkie und Magreth Nunuhe.
Und auch das werte Publikum kommt zum Zuge, denn ein Zuschauer-Award wird an einen der 17 Filme verliehen. Das Prinzip: Bis morgen Abend um Mitternacht hat man Zeit per SMS für seinen Favoriten abzustimmen. Wer also noch seine Stimme abgeben möchte, sollte sich beeilen.
Die Film Awards sind in diesem Jahr von der Filmmakers Association of Namibia (FAN) und dem namibischen Nationaltheater (NTN) auf die Beine gestellt worden. Auch die Namibia Filmkommission hat mit einer finanziellen Zuwendung ihre Finger im Spiel.
Ebenfalls von der FAN organisiert worden sind die Filmvorführungen, die am 1. November starteten und annähernd jeden Tag Besucher ins FNCC und ins Auditorium des Government Parks lockten. Mit von der Partie waren außerdem die deutsche Botschaft, das Ministerium für Jugend, nationale Dienste, Sport und Kultur, dbAudio, das NTN, die Namibia Film Commission und das FNCC.
Christian Mahnke zeigte sich als zweiter Vorsitzender der FAN zufrieden mit der Resonanz, die die Windhoeker bisher zu den Filmvorführungen gezeigt haben. Schon allein die Tatsache, dass überhaupt 17 Filme gezeigt werden konnten, sei erfreulich - schließlich habe man nicht gewusst, was man an Rückmeldung hatte erwarten können. "Aber da das sonst stattfindende Filmfestival 2010 abgesagt wurde, haben wir von der FAN uns in der Situation gesehen, handeln zu müssen", erklärte er. Veranstaltungen wie ein Festival oder wie die Filmvorführungen hätten den großen Vorteil, dass das Publikum durch die kompakte Form der Veranstaltung mehr Filme als sonst wahrnähme, so Mahnke. Außerdem würden sie einen Gesamtüberblick über namibische Produktionen bieten und so auch den Austausch unter den Künstlern fördern.
Mahnke nimmt einen Aufbruch in der Filmindustrie des Landes wahr und hofft, dass die Namibier in den nächsten Jahren Produktionen aus dem eigenen Land noch mehr wertzuschätzen lernen. Seine Hoffnung stützt sich auf den Eindruck, dass auch die Regierung langsam realisiere, dass die Filmbranche eine einkommensreiche Kultursparte sein kann. "Jeder investierte Nam-Dollar kommt doppelt und dreifach zurück", ist sich Mahnke sicher.
Wer hautnah das Spektakel der Filmpreisverleihung am 20. November miterleben möchte, der sollte sich schnellstmöglich beim NTN um Karten kümmern.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 19° | 33° Rundu: 23° | 39° Eenhana: 24° | 36° Oshakati: 23° | 35° Ruacana: 21° | 36° Tsumeb: 25° | 37° Otjiwarongo: 19° | 34° Omaruru: 17° | 34° Windhoek: 18° | 32° Gobabis: 19° | 32° Henties Bay: 14° | 18° Swakopmund: 14° | 16° Walvis Bay: 13° | 20° Rehoboth: 17° | 30° Mariental: 13° | 29° Keetmanshoop: 9° | 28° Aranos: 16° | 30° Lüderitz: 13° | 28° Ariamsvlei: 10° | 27° Oranjemund: 13° | 21° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 37° Lubumbashi: 17° | 26° Mbabane: 16° | 35° Maseru: 13° | 26° Antananarivo: 16° | 29° Lilongwe: 22° | 34° Maputo: 21° | 41° Windhoek: 18° | 32° Cape Town: 15° | 19° Durban: 16° | 22° Johannesburg: 18° | 29° Dar es Salaam: 25° | 32° Lusaka: 19° | 29° Harare: 17° | 25° #REF! #REF!