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Windhoeker Männerchor wird 101

Gegründet wurde der "Männer Gesang Verein Windhuk" (MGV) am 4. April 1907. Er zählte "zu den ersten Zellen deutschen Kulturschaffens in der jungen Kolonie Südwestafrika", schreibt Walter Heinrich in seinem Artikel "Wo man singt, da lass dich ruhig nieder! - Das singende Südwest". Der Bericht des MGV-Vorsitzenden der siebziger Jahre erschien in dem Sammelband "1884-1984: Vom Schutzgebiet bis Namibia" (Verlag: IG, 1985, S. 389).

Im August 1908 übernahm Ex-Schutztruppler Hans Müller die Leitung des MGV Windhuk. Bis in die zwanziger Jahre trat der Chor bei diversen öffentlichen Veranstaltungen auf. Zusammen mit dem Swakopmunder MGV und den heute längst vergessenen Männerchören aus unter anderem Kolmanskuppe und Elisabethbucht wurden Konzerte veranstaltet und "somit Glanz und Farbe in den Südwester Alltag gebracht", heißt es von Seiten des heutigen Männerchores. Hans Müller soll damals das Fundament des Windhoeker Musiklebens gelegt haben. Sein Abschied zum 20. Jubiläum des Chores wurde mit der Gründung des ersten SWA-Sängerbundes 1927 gekrönt.

Während der 30er und 40er Jahre war es dann eher still um die Chormusik geworden. Der zweite Weltkrieg setzte allem Musikschaffen in der einstigen deutschen Kolonie ein jähes Ende. Gegen Ende der 50er Jahre aber erlebte das Chorwesen einen neuen Aufschwung mit der Wiedergründung des SWA-Sängerbundes, dem zeitweilig dreizehn Chöre angehörten. Friedrich Hornburg leitete ab 1955 die Chorgemeinschaft Windhoeker Männerchor und Frauenchor und verschaffte dem Bund den Ruf, der musikalisch aufgeschlossenste Auslandschor des Deutschen Sängerbundes zu sein.

Das Musikleben der 50er und 60er Jahre wurde in Windhoek eher durch Oratorien- und Symphonieorchester-Aufführungen der Ära Ernst Scherer und Willy Frewer geprägt als durch einzelne Chöre. Eine neue Blütezeit in der Musikszene des Landes begann 1971 mit der Gründung des Musikkonservatoriums. In Windhoek wurde der Deutsche Männerchor unter Vorsitz von Walter Heinrich gegründet, der sich eng an das Konservatorium anlehnte, zeitweilig unter Leitung des ersten Direktors, Johann Potgieter.

In den 80er Jahren schließlich wurde die Chormusik in Windhoek durch Chris Odendaal und Ernst van Biljon inspiriert. Dann fiel der Männerchor in einen Dornröschenschlaf, bis er 1998 unter dem energischen Vorsitz von Rolf Penzhorn wiedergeboren wurde. Später nahm sich Lydia Dedekind der Männer an, und unter ihrer temperamentvollen Führung fiel auch die Entscheidung, über die Pflege deutschen Liedgutes hinaus sich in jeder Richtung anderen Kulturgruppen zu öffnen. Ab 2004 übernahm Pastor Ulrich Becker mit professionellem Engagement die Chorleitung. Unter seiner Regie wurden Operettenmelodien, Stimmungslieder, Gospelsongs, Spirituals, geistliche und afrikanische Lieder eingeübt.

Nun laufen seit März unter dem neuen Chorleiter Fanie Dorfling die Vorbereitungen für das Jubiläumskonzert. Als Teil des "Bank Windhoek Winter Arts Festival" präsentiert der "jung gebliebene" Männergesangverein am Samstag kommender Woche ein vielseitiges musikalisches Programm, das immergrüne Volksweisen sowie Arrangements der King's Singers und Beatles umfasst. Mit von der Partie ist der Jugendchor des College of the Arts. Veranstaltungsort ist die Konzerthalle des College, Konzertbeginn am 9. August um 19 Uhr. Karten gibt's im Vorverkauf bei House of Arts (Maerua Mall) oder in der Medisun Apotheke (Wernhil Park) sowie im College selbst; Eintritt N$ 40, für Schüler N$ 20.

Der Chor hofft mit seiner Darbietung unter anderem junge Nachwuchssänger zu begeistern, die seine Tradition in Windhoek weiterführen wollen - "damit der Chor noch weitere 100 Jahre besteht". Nachfragen bei Harald Müseler unter 081 1296765.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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