"Wir laufen auf dünnem Eis"
Die Inflation in Namibia war im Jahr 2004 erfreulich niedrig. Nach offiziellen Angaben lag sie bei 3,9 Prozent. Trotzdem haben die meisten der rund 50000 Mitglieder der privaten Krankenversicherungen in den vergangenen Tagen Beitragserhöhungen bis zu 20 Prozent präsentiert bekommen.
Windhoek - Vergleichbare oder noch höhere Kostensteigerungen wird es nach Angaben des Gesundheitsministeriums auch im öffentlichen Sektor geben. Zur gleichen Zeit machen Meldungen von drastischen Teuerungen für Patienten von Privatkliniken die Runde. Verunsicherte Bürger machen sich angesichts dieser Entwicklung zurecht Sorgen.
Andre September, der Geschäftsführer des Dachverbands der namibischen Krankenversicherer (Namibia Association of Medical Aid Funds, NAMAF), sieht diese Sorgen allerdings nur zum Teil berechtigt: "Erstmal müssen wir den Gesundheitssektor völlig von der allgemeinen Inflation abkoppeln, nicht umsonst spricht man in diesem Bereich von einer medizinischen oder importierten Inflation, die traditionell erheblich höher ist. Denn Namibia muss Alles, von Tabletten bis zum Computertomographen, aus dem Ausland importieren. Auf diese Kosten haben wir also gar keinen Einfluss." Tatsächlich, so September, seien die Steigerungsraten der Behandlungskosten für das Jahr 2005 in Namibia niedriger ausgefallen als je zuvor: "Jedes Jahr setzen sich alle Beteiligten wie Versicherer, Ärzte und Apotheker zusammen, um den erstattungsrelevanten Gebührenkatalog für das kommende Jahr fest zu legen, die Namibia Maximum Price List. Für 2005 konnten wir uns nach langen Verhandlungen auf eine Gesamterhöhung von 6 Prozent einigen. Gemessen am Vorjahr, wo die Rate bei 14 Prozent lag, und angesichts der Anfangsforderungen der Ärztevertreter von bis zu 250 Prozent ist das ein sehr gutes Ergebnis."
Aber es sei auch richtig, dass Patienten und Versicherte auf absehbare Zeit nicht mit Kostensenkungen rechnen könnten, dafür sei der Preisdruck in diesem Bereich einfach zu groß. "Aber glauben Sie mir, wir nehmen unsere Funktion als Anwalt der Versicherten in jedem Fall ernst. So haben wir eine Initiative zur Verschreibung von patentfreien Medikamenten, der so genannten Generika, gestartet. Ärzte sind verpflichtet, wo immer das möglich ist Generika zu verschreiben", so September. Grundsätzlich gäbe es zurzeit gerade im Bereich der Medikamente eine sehr positive Entwicklung durch eine neue südafrikanische Gesetzesinitiative, die eine Obergrenze für Medikamentenpreise vorschreibt (Red: "Single Exit Price").
Auch Dr. Norbert Foster vom Gesundheitsministerium will die momentane Entwicklung im Gesundheitssektor nicht verdammen. "Sicher haben wir mit einem enormen Kostendruck zu kämpfen, aber ich sehe auch positive Tendenzen und ernsthafte Bestrebungen vieler Beteiligten, diese nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Von einer `Kostenexplosion` zu reden wäre deshalb verkehrt", sagte er auf Nachfrage der AZ. Dies bestätigte auch ein Mitarbeiter der Krankenversicherung Namibia Medical Care (NMC): "Wir laufen alle zusammen auf ganz dünnem Eis. Das sollten auch die Mitglieder nicht vergessen, die ihre Versicherung bis zum Anschlag ausreizen. Leider gibt es sehr viele davon".
Windhoek - Vergleichbare oder noch höhere Kostensteigerungen wird es nach Angaben des Gesundheitsministeriums auch im öffentlichen Sektor geben. Zur gleichen Zeit machen Meldungen von drastischen Teuerungen für Patienten von Privatkliniken die Runde. Verunsicherte Bürger machen sich angesichts dieser Entwicklung zurecht Sorgen.
Andre September, der Geschäftsführer des Dachverbands der namibischen Krankenversicherer (Namibia Association of Medical Aid Funds, NAMAF), sieht diese Sorgen allerdings nur zum Teil berechtigt: "Erstmal müssen wir den Gesundheitssektor völlig von der allgemeinen Inflation abkoppeln, nicht umsonst spricht man in diesem Bereich von einer medizinischen oder importierten Inflation, die traditionell erheblich höher ist. Denn Namibia muss Alles, von Tabletten bis zum Computertomographen, aus dem Ausland importieren. Auf diese Kosten haben wir also gar keinen Einfluss." Tatsächlich, so September, seien die Steigerungsraten der Behandlungskosten für das Jahr 2005 in Namibia niedriger ausgefallen als je zuvor: "Jedes Jahr setzen sich alle Beteiligten wie Versicherer, Ärzte und Apotheker zusammen, um den erstattungsrelevanten Gebührenkatalog für das kommende Jahr fest zu legen, die Namibia Maximum Price List. Für 2005 konnten wir uns nach langen Verhandlungen auf eine Gesamterhöhung von 6 Prozent einigen. Gemessen am Vorjahr, wo die Rate bei 14 Prozent lag, und angesichts der Anfangsforderungen der Ärztevertreter von bis zu 250 Prozent ist das ein sehr gutes Ergebnis."
Aber es sei auch richtig, dass Patienten und Versicherte auf absehbare Zeit nicht mit Kostensenkungen rechnen könnten, dafür sei der Preisdruck in diesem Bereich einfach zu groß. "Aber glauben Sie mir, wir nehmen unsere Funktion als Anwalt der Versicherten in jedem Fall ernst. So haben wir eine Initiative zur Verschreibung von patentfreien Medikamenten, der so genannten Generika, gestartet. Ärzte sind verpflichtet, wo immer das möglich ist Generika zu verschreiben", so September. Grundsätzlich gäbe es zurzeit gerade im Bereich der Medikamente eine sehr positive Entwicklung durch eine neue südafrikanische Gesetzesinitiative, die eine Obergrenze für Medikamentenpreise vorschreibt (Red: "Single Exit Price").
Auch Dr. Norbert Foster vom Gesundheitsministerium will die momentane Entwicklung im Gesundheitssektor nicht verdammen. "Sicher haben wir mit einem enormen Kostendruck zu kämpfen, aber ich sehe auch positive Tendenzen und ernsthafte Bestrebungen vieler Beteiligten, diese nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Von einer `Kostenexplosion` zu reden wäre deshalb verkehrt", sagte er auf Nachfrage der AZ. Dies bestätigte auch ein Mitarbeiter der Krankenversicherung Namibia Medical Care (NMC): "Wir laufen alle zusammen auf ganz dünnem Eis. Das sollten auch die Mitglieder nicht vergessen, die ihre Versicherung bis zum Anschlag ausreizen. Leider gibt es sehr viele davon".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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