"Wir müssen mehr reden"
Auf Bitten der namibischen Kammer für Handel und Industrie hat die Regierung gestern ihren Masterplan zur Elektrifizierung des Landes präsentiert und erläutert. Es zeigten sich eklatante Planungsfehler sowie mangelnde Kommunikation auf allen Ebenen.
Windhoek - Die namibische Handelskammer (NCCI) begründete die Bitte um eine Präsentation der Regierung durch ihre "Sorge über die Geschwindigkeit, mit der die Elektrifizierung des Landes voranschreitet". Dankenswerterweise kamen die Verantwortlichen des Ministeriums für Bergbau und Energie und der staatlichen Regulierungsbehörde der Stromindustrie (Electricity Control Board, ECB) dieser Bitte nach. Gottlieb Amanyanga, Direktor am Energieministerium, mühte sich gestern redlich, den seit der Unabhängigkeit in Vorbereitung und seit dem Jahr 2000 in Arbeit befindlichen Plan zu erläutern. Aber es waren Sätze wie diese, die in kürzester Zeit den Unmut der Anwesenden Experten provozierten: "Nach unseren letzten Erkenntnissen sind im Rahmen des Masterplanes 1500 Privathaushalte im ländlichen Raum an das Stromnetz angeschlossen worden. Hinzu kommen 400 Haushalte, die mit Solaranlagen ausgestattet worden sind. Allerdings stimmen diese Zahlen nicht mehr. Wir haben deshalb externe Berater beauftragt, die Daten auf den neusten Stand zu bringen".
Auch die vor Jahren angekündigte Neustrukturierung des Strommarktes ist den Aussagen Amanyangas zufolge zwar finalisiert, aber die Erklärung schien nur wenigen Anwesenden plausibel zu sein, wie mehrere Rückfragen hierzu deutlich machten. Amanyanga war nicht imstande, den Unterschied zwischen dem ehemaligen Monopolisten NamPower und dem zukünftigen "Single Buyer" zu erläutern, der NamPower heißt.
Harry Erasmus, geschäftsführender Dierektor des Unternehmens Plastic Packaging und Vertreter des Verbands der Verarbeitenden Industrie in Namibia brauchte nach dem Vortrag Amanyangas nicht mehr als zwei Fragen in drei Minuten, um den Energie-Direktor in der Folgezeit zum Verstummen zu bringen. Erasmus machte auf die Diskrepanz der ursprünglichen Ziele des Elektrifierungsplans und dem momentanen Status Quo aufmerksam. "Ziel dieses Plans sollte es auch sein, die lokale Wirtschaft zu stärken und so Arbeitsplätze zu schaffen. Aber das Gegenteil ist passiert. Der Strom in Namibia ist inzwischen für Unternehmen 40 bis 50 Prozent teurer als in Südafrika. Wie können wir so konkurrenzfähig arbeiten und mehr Leute einstellen? Und wie soll sich das in Zukunft ändern, wenn wir doch gar nicht sichergestellt haben, ob die ländliche Bevölkerung den Strom, den sie bereitgestellt bekommt, überhaupt bezahlen können wird?"
An dieser Stelle schaltete sich Siseho Simasiku in die Diskussion ein, der Geschäftsführer des staatlichen Electricity Control Board, ECB. Die Regulierungsbehörde der Stromindustrie in Namibia ist für die Durchführung und Steuerung der politischen Vorgaben im Strombereich zuständig, auch für die erhobenen Stromtarife. Er musste zugeben, dass er die vor über einem Jahr an die ECB gerichtete Bitte nach Sondertarifen bis heute nicht zu Gesicht bekommen habe. Auch die Frage des Pupkewitz MegaTech-Managers Peter Lingenfelder, warum Namibia nach wie vor teures Equipment aus Südafrika einkaufe, wo es doch mittlerweile hochwertiges, kompatibles Material für erheblich günstigere Preise aus anderen Ländern gäbe, konnte Simasiku nicht beantworten. Er sagte nur: "Es ist gut, dass wir reden. Wir müssen mehr reden".
Windhoek - Die namibische Handelskammer (NCCI) begründete die Bitte um eine Präsentation der Regierung durch ihre "Sorge über die Geschwindigkeit, mit der die Elektrifizierung des Landes voranschreitet". Dankenswerterweise kamen die Verantwortlichen des Ministeriums für Bergbau und Energie und der staatlichen Regulierungsbehörde der Stromindustrie (Electricity Control Board, ECB) dieser Bitte nach. Gottlieb Amanyanga, Direktor am Energieministerium, mühte sich gestern redlich, den seit der Unabhängigkeit in Vorbereitung und seit dem Jahr 2000 in Arbeit befindlichen Plan zu erläutern. Aber es waren Sätze wie diese, die in kürzester Zeit den Unmut der Anwesenden Experten provozierten: "Nach unseren letzten Erkenntnissen sind im Rahmen des Masterplanes 1500 Privathaushalte im ländlichen Raum an das Stromnetz angeschlossen worden. Hinzu kommen 400 Haushalte, die mit Solaranlagen ausgestattet worden sind. Allerdings stimmen diese Zahlen nicht mehr. Wir haben deshalb externe Berater beauftragt, die Daten auf den neusten Stand zu bringen".
Auch die vor Jahren angekündigte Neustrukturierung des Strommarktes ist den Aussagen Amanyangas zufolge zwar finalisiert, aber die Erklärung schien nur wenigen Anwesenden plausibel zu sein, wie mehrere Rückfragen hierzu deutlich machten. Amanyanga war nicht imstande, den Unterschied zwischen dem ehemaligen Monopolisten NamPower und dem zukünftigen "Single Buyer" zu erläutern, der NamPower heißt.
Harry Erasmus, geschäftsführender Dierektor des Unternehmens Plastic Packaging und Vertreter des Verbands der Verarbeitenden Industrie in Namibia brauchte nach dem Vortrag Amanyangas nicht mehr als zwei Fragen in drei Minuten, um den Energie-Direktor in der Folgezeit zum Verstummen zu bringen. Erasmus machte auf die Diskrepanz der ursprünglichen Ziele des Elektrifierungsplans und dem momentanen Status Quo aufmerksam. "Ziel dieses Plans sollte es auch sein, die lokale Wirtschaft zu stärken und so Arbeitsplätze zu schaffen. Aber das Gegenteil ist passiert. Der Strom in Namibia ist inzwischen für Unternehmen 40 bis 50 Prozent teurer als in Südafrika. Wie können wir so konkurrenzfähig arbeiten und mehr Leute einstellen? Und wie soll sich das in Zukunft ändern, wenn wir doch gar nicht sichergestellt haben, ob die ländliche Bevölkerung den Strom, den sie bereitgestellt bekommt, überhaupt bezahlen können wird?"
An dieser Stelle schaltete sich Siseho Simasiku in die Diskussion ein, der Geschäftsführer des staatlichen Electricity Control Board, ECB. Die Regulierungsbehörde der Stromindustrie in Namibia ist für die Durchführung und Steuerung der politischen Vorgaben im Strombereich zuständig, auch für die erhobenen Stromtarife. Er musste zugeben, dass er die vor über einem Jahr an die ECB gerichtete Bitte nach Sondertarifen bis heute nicht zu Gesicht bekommen habe. Auch die Frage des Pupkewitz MegaTech-Managers Peter Lingenfelder, warum Namibia nach wie vor teures Equipment aus Südafrika einkaufe, wo es doch mittlerweile hochwertiges, kompatibles Material für erheblich günstigere Preise aus anderen Ländern gäbe, konnte Simasiku nicht beantworten. Er sagte nur: "Es ist gut, dass wir reden. Wir müssen mehr reden".
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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