Wirtschaft gegen Winterzeit
Im Handel mit Südafrika gehen täglich bis zu vier Stunden verloren
Von Clemens von Alten, Windhoek
Zwar sprach sich die Industrie- und Handelskammer (Namibia Chamber of Commerce and Industry, NCCI) bei der gestrigen Anhörung vor dem ständigen Parlamentsausschuss für Außenpolitik, Verteidigung und Sicherheit nicht klar für oder gegen die Winterzeit aus. Allerdings erklärte der NCCI-Politberater Leonard Kamwi, dass wirtschaftliche Kosten und Faktoren eindeutig dafür sprächen, die Zeitumstellung abzuschaffen und das gesamte Jahr über bei einer Zeit zu bleiben.
Der Generalsekretär des Arbeitgeberverbandes NEF (Namibian Employers‘ Federation), Tim Parkhouse, bezog hingegen klare Stellung: „Wir schlagen vor, dass sich Namibia das gesamte Jahr lang an die Uhrzeit Südafrikas hält.“ Abgesehen von dem am Nachmittag reduzierten Tageslicht und den somit eingeschränkten Aktivitäten nach der Arbeit bzw. Schule betonte der Arbeitgebervertreter, dass Namibia durch die Umstellung fünf Monate im Jahr zeitlich nicht im Einklang mit der Nachbarschaft sei, vor allem gegenüber dem wichtigsten Handelspartner Südafrika.
„Das Problem kennen vor allem Börsenmakler und andere Finanzdienstleister, die aufgrund der einen Stunde Unterschied im Handel bis zu vier Stunden verlieren“, so Parkhouse. „Durch die Zeitverschiebung geht morgens eine Stunde verloren, zwei weitere Stunden zur Mittagspause und zum Betriebsschluss eine vierte Stunde“, erklärte auch die Handelskammer. Ferner würden die unterschiedlichen Öffnungszeiten der Grenzübergänge auf namibischer und südafrikanischer Seite unnötig den Warenverkehr aufhalten, so der NEF-Generalsekretär, der hinzufügte: „In der Sambesi-Region, in Oranjemund sowie auf den Weintrauben-Farmen im Süden wird die Zeitumstellung einfach ignoriert, obwohl es dafür eigentlich keine gesetzliche Bestimmung gibt.“
„Es geht hier aber auch um die Sicherheit von Kindern, die ohne Zeitumstellung im Winter in der Dunkelheit zur Schule müssen. Es ist schwer, Sicherheit und wirtschaftliche Vorteile ins Gleichgewicht zu bringen“, sagte Kamwi von der NCCI. Und obwohl die Schulen sich der Jahreszeit anpassen und beispielsweise eine Stunde später mit dem Unterricht beginnen können, bleibe eine gewisse Problematik bestehen: „In Namibia beginnt der Unterricht generell um 7 Uhr, gerade um den Eltern zu ermöglichen, ihre Kinder vor Arbeitsbeginn zur Schule zu bringen und während der Mittagspause wieder abzuholen.“ Parkhouse meinte dazu: „Schulen sollten ihre Unterrichtszeiten den eigenen Umständen anpassen – nach Rücksprache mit den Eltern.“
Ein weiteres Argument, das für eine Winterzeit spricht, sei Namibias Energie-Import. „Durch die Zeitumstellung im Winter hat Namibia andere Spitzenlastzeiten als die Länder, die uns mit Elektrizität versorgen, womit wir den Strom zu günstigeren Tarifen erhalten“, erklärte Kamwi, der diesen Vorteil zwar nicht quantifizieren konnte, aber als einen „wesentlichen Nutzen“ bezeichnete, der sich positiv auf die gesamte Bevölkerung auswirke.
Vergangene Woche erst hatte die Bildungsministerin Katrina Hanse-Himarwa vor dem ständigen Parlamentskomitee erklärt, dass von Seiten des Schulwesens einer Abschaffung der Winterzeit nichts im Wege stehe. Es sei möglich, die Unterrichtszeiten individuell anzupassen (AZ berichtete).
Zwar sprach sich die Industrie- und Handelskammer (Namibia Chamber of Commerce and Industry, NCCI) bei der gestrigen Anhörung vor dem ständigen Parlamentsausschuss für Außenpolitik, Verteidigung und Sicherheit nicht klar für oder gegen die Winterzeit aus. Allerdings erklärte der NCCI-Politberater Leonard Kamwi, dass wirtschaftliche Kosten und Faktoren eindeutig dafür sprächen, die Zeitumstellung abzuschaffen und das gesamte Jahr über bei einer Zeit zu bleiben.
Der Generalsekretär des Arbeitgeberverbandes NEF (Namibian Employers‘ Federation), Tim Parkhouse, bezog hingegen klare Stellung: „Wir schlagen vor, dass sich Namibia das gesamte Jahr lang an die Uhrzeit Südafrikas hält.“ Abgesehen von dem am Nachmittag reduzierten Tageslicht und den somit eingeschränkten Aktivitäten nach der Arbeit bzw. Schule betonte der Arbeitgebervertreter, dass Namibia durch die Umstellung fünf Monate im Jahr zeitlich nicht im Einklang mit der Nachbarschaft sei, vor allem gegenüber dem wichtigsten Handelspartner Südafrika.
„Das Problem kennen vor allem Börsenmakler und andere Finanzdienstleister, die aufgrund der einen Stunde Unterschied im Handel bis zu vier Stunden verlieren“, so Parkhouse. „Durch die Zeitverschiebung geht morgens eine Stunde verloren, zwei weitere Stunden zur Mittagspause und zum Betriebsschluss eine vierte Stunde“, erklärte auch die Handelskammer. Ferner würden die unterschiedlichen Öffnungszeiten der Grenzübergänge auf namibischer und südafrikanischer Seite unnötig den Warenverkehr aufhalten, so der NEF-Generalsekretär, der hinzufügte: „In der Sambesi-Region, in Oranjemund sowie auf den Weintrauben-Farmen im Süden wird die Zeitumstellung einfach ignoriert, obwohl es dafür eigentlich keine gesetzliche Bestimmung gibt.“
„Es geht hier aber auch um die Sicherheit von Kindern, die ohne Zeitumstellung im Winter in der Dunkelheit zur Schule müssen. Es ist schwer, Sicherheit und wirtschaftliche Vorteile ins Gleichgewicht zu bringen“, sagte Kamwi von der NCCI. Und obwohl die Schulen sich der Jahreszeit anpassen und beispielsweise eine Stunde später mit dem Unterricht beginnen können, bleibe eine gewisse Problematik bestehen: „In Namibia beginnt der Unterricht generell um 7 Uhr, gerade um den Eltern zu ermöglichen, ihre Kinder vor Arbeitsbeginn zur Schule zu bringen und während der Mittagspause wieder abzuholen.“ Parkhouse meinte dazu: „Schulen sollten ihre Unterrichtszeiten den eigenen Umständen anpassen – nach Rücksprache mit den Eltern.“
Ein weiteres Argument, das für eine Winterzeit spricht, sei Namibias Energie-Import. „Durch die Zeitumstellung im Winter hat Namibia andere Spitzenlastzeiten als die Länder, die uns mit Elektrizität versorgen, womit wir den Strom zu günstigeren Tarifen erhalten“, erklärte Kamwi, der diesen Vorteil zwar nicht quantifizieren konnte, aber als einen „wesentlichen Nutzen“ bezeichnete, der sich positiv auf die gesamte Bevölkerung auswirke.
Vergangene Woche erst hatte die Bildungsministerin Katrina Hanse-Himarwa vor dem ständigen Parlamentskomitee erklärt, dass von Seiten des Schulwesens einer Abschaffung der Winterzeit nichts im Wege stehe. Es sei möglich, die Unterrichtszeiten individuell anzupassen (AZ berichtete).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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