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Wissenschaft, die Wissen schafft
Wissenschaft, die Wissen schafft

Wissenschaft, die Wissen schafft

Stefan Fischer
Auf einer Reise durch den Südosten Namibias fiel mir der etwas ungewöhliche Farmname Jerusalem auf. Zurück in Swakopmund fand ich bei Recherchen in der Sam-Cohen-Bibliothek heraus, dass ein sich dort befindender Kameldornbaum, Acacia erioloba, eine offensichtlich über 200 Jahre alte Geschichte hat. Wie im Folgenden aufgezeigt, findet er nämlich in vielen Veröffentlichungen Erwähnung. Doch zurück zu den Anfängen:

Die Brüder Albrecht, die schon 1805 von Kapstadt per Ochsenwagen über den Oranje-Fluß kamen, waren die ersten Missionare im damaligen Namaqualand. Sie gründeten die Station Warmbad und begannen dort 1806 mit dem Schulunterricht. Beide starben früh und ihr Nachfolger wurde Johann Ebner, der vom Londoner Missions-Verein zu dem Afrikaner Stamm nach dem damaligen Hooles Fountain, östlich von Warmbad, geschickt wurden.

Bei seiner Ankunft am 11. Juni 1815 nannte er diesen Ort nach seinem Heimatort: Friedberg, etwas später dann Jerusalem. Der Grund für diese Namensgebung findet sich in seinem Buch „Reise nach Süd-Afrika“. „Der Ort ist rundum mit großen, hohen Felsen und Bergen umgeben, so daß man mit Wahrheit von der Lage dieses Ortes sagen kann, wie von dem alten Jerusalem (Psalm 125.2) geschrieben steht: Um Jerusalem her sind Berge und der Herr ist um sein Volk her.“

Als Ebner 1816 von einer Reise nach Kapstadt nach Jerusalem zurückkehrte, war er sehr enttäuscht über den Zustand der Station. Von seinem mit viel Mühe angelegten Gärten und seinen schönen Mandelbäumchen, die schon einige Fuß hoch standen, war nichts mehr übrig. Auch die Gemeinde war weggezogen.

Zwei Jahre später, im Januar 1818, schreibt dann der bekannte Missionar Robert Moffat, Ebners Nachfolger, über eine Begegnung mit diesem in Jerusalem: “On the 26th of January, 1818, I arrived, with emotions of the deepest gratitude to God, at Africaner’s kraal, afterwards called, by Mr. Ebner, Vreede Berg, and then Jerusalem, being kindly received by Mr. Ebner. Africaner’s brother, who had charge of my wagon, took it to a large tree in the village, at some hundred yards’ distance from the temporary hut of Mr. Ebner.

After an hour Christian Africaner made his appearance; and after the usual salutation, inquired if I was the missionary appointed by the Directors in London; to which I replied in the affirmative. This seemed to afford him much pleasure; and he added, that as I was young, he hoped that I should live long with him and his people. He then ordered a number of women to come; I was rather puzzled to know what he intended by sending for women, till they arrived, bearing bundles of native mats and long sticks, like fishing-rods. Africaner pointing to a spot of ground, said, ,There, you must build a house for the missionary.´ A circle was instantly formed, and the women evidently delighted with the job, fixed the poles, tied them down in the hemispheric form, and covered them with the mats, all ready for habitation, in the course of little more than half-an-hour.”

Dann erwähnt einer der ersten Schutztruppler, Arno Henker, der mit Curt von François eine Erkundungsreise in den Süden unternommen hatte, erneut Jerusalem: „Weiter ging es nach Warmbad, wo es genau so kahl war wie auf allen Missionsplätzen. In Richtung auf Jerusalem, eine Farm des Herrn Dominikus, sahen wir die erste größerer Kleinviehherde, halb Ziegen, halb Schafe. Unser Hauptmann ritt mit zwei Mann nach Stolzenfels am Oranje, um die Anlagen, die Herr Dominikus geschaffen hatte, zu besichtigen. Von Jerusalem aus ging es nach Blydeverwacht und dort sahen wir the erste Bewässerungsanlage durch Ziehbrunnen. Weiter in Richtung nach Ukamas gab es schon große Schafherden von 2-3000 Stück, aber das Feld war sehr kahl.“

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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