Wissenschaft, die Wissen schafft
In dem Tamarisken- und Prosopisdickicht oberhalb von Goanikontes im Swakoptal befindet sich eine Schnapsbrennerei, die offensichtlich von den dort ansässigen Schwarzen betrieben wird. Wenn sie in Betrieb ist, verrät sie sich durch den schmalen grauen Rauchstreifen, der steil zum Himmel zieht. Ansonsten ist sie nur schwer zu finden, denn das Gebüsch dort ist von Schleichpfaden durchkreuzt und man braucht viel Geduld und etwas Glück, um zu ihr zu gelangen.
Die Anlage besteht aus fünf gebrauchten 200-Liter-Benzinfässern. Eines ist voll Wasser, das andere voll gestampfter Prosopisschoten, im dritten sind Wasser und Schoten zum Gären vermischt, zwei weitere dienen der Destillierung. Prosopisschoten enthalten ca. 16% Zucker und 16% Proteine und bei dem dortigen warmen Klima ist eine Gärung innerhalb von etwa einer Woche möglich. Extra hinzugefügter Zucker erhöht den Alkoholgehalt. Alle Fässer sind gut zugedeckt und mit schweren Steinen belegt, so dass die Affen aus der Umgebung damit nicht ihr Unwesen treiben können.
Destilliert wird wie folgt: Ein Fass liegt der Länge nach mit einer Öffnung oben in der Mitte. Unter dem Fass sind Backsteine, damit ein Feuer gemacht werden kann. Das zweite – in der Länge halb durchgeschnitten – liegt etwas tiefer vor dem ersten und ist mit diesem durch ein schräglaufendes Plastikrohr verbunden. Im zweiten Fass ist kaltes Wasser, um den Alkoholdampf kondensieren zu lassen.
In das erste Fass wird durch die Öffnung das zu destillierende, gegorene Prosopisgemisch – die Maische – gefüllt. Das Loch wird mit einem Blech zugedeckt und an den Kanten mit Lehm abgedichtet, damit der Dampf nicht entweichen kann. Unter dem Fass wird dann ein Feuer entfacht. Das Heizen muss vorsichtig und behutsam erfolgen, damit nichts anbrennt. Der Siedepunkt von Alkohol liegt bei 78 Grad Celsius. Nähert man sich dem Siedepunkt vom Wasser (100 Grad C) nimmt der Wasseranteil zu. Kommt es zum Anbrennen der Maische, kommen diese Stoffe dann auch in den Schnaps und vermindern seine Qualität.
Der Dampf wird von dem hochliegenden Rohrende eingefangen und rinnt in kondensierter Form durch das zweite Fass. Am Ende des schrägliegenden Rohres, welches etwa 30 Zentimeter aus dem halbierten Fass herausragt, steht ein Behälter, in den der Schnaps tropft. Der frisch destillierte Vorlauf wird mit ein paar Tropfen auf der Zunge auf den Geschmack hin überprüft und erst wenn er für gut befunden wird, wird dann der weitere, der Mittellauf, als genießbarer Schnaps verwendet. Das hochprozentige Destillat wird zuguterletzt noch einmal abgeschmeckt und mit Wasser verdünnt.
Im Swakoptal wird der Schnaps im Schnellverfahren produziert. Dieser Prosopisschnaps, der im Tamariskengebüsch ohne Thermometer, Sicherheitsventil oder Alkoholspindel gebrannt wird, unterliegt allein der Erfahrung und dem Feingefühl des Schnapsbrenners und wird für 10 N$ pro 200-ml-Flachmann, auch „Nippy“ genannt, unter der Hand verkauft.
Wer hier im Swakop eigentlich immer noch destilliert, konnte nicht genau ermittelt werden. Stets wird von den Farmarbeitern auf gerade abgewanderte Leute verwiesen. Sie wissen über alles in dieser Gegend Bescheid: über die Menschen, die kommen und gehen, über die Farmeigentümer und Touristenführer, über die Bokkies oder die Affen - nur über die Schnapsbrennerei mag keiner etwas sagen!
Auf die Frage, ob dieser Schnaps auf Dauer genossen nicht blind mache, meinte der „Alte Fritz“ – ein Faktotum dieser Gegend – auf den diese Anlage wohl zurückzuführen ist, einmal: „Im Alter werden wir doch alle blind.“ Er, der als erfahrener Schnapsbrenner galt und nach dem die Anlage inoffiziell benannt ist, starb Anfang 2005 mit nur 38 Jahren an einem Magenleiden.
Die Anlage besteht aus fünf gebrauchten 200-Liter-Benzinfässern. Eines ist voll Wasser, das andere voll gestampfter Prosopisschoten, im dritten sind Wasser und Schoten zum Gären vermischt, zwei weitere dienen der Destillierung. Prosopisschoten enthalten ca. 16% Zucker und 16% Proteine und bei dem dortigen warmen Klima ist eine Gärung innerhalb von etwa einer Woche möglich. Extra hinzugefügter Zucker erhöht den Alkoholgehalt. Alle Fässer sind gut zugedeckt und mit schweren Steinen belegt, so dass die Affen aus der Umgebung damit nicht ihr Unwesen treiben können.
Destilliert wird wie folgt: Ein Fass liegt der Länge nach mit einer Öffnung oben in der Mitte. Unter dem Fass sind Backsteine, damit ein Feuer gemacht werden kann. Das zweite – in der Länge halb durchgeschnitten – liegt etwas tiefer vor dem ersten und ist mit diesem durch ein schräglaufendes Plastikrohr verbunden. Im zweiten Fass ist kaltes Wasser, um den Alkoholdampf kondensieren zu lassen.
In das erste Fass wird durch die Öffnung das zu destillierende, gegorene Prosopisgemisch – die Maische – gefüllt. Das Loch wird mit einem Blech zugedeckt und an den Kanten mit Lehm abgedichtet, damit der Dampf nicht entweichen kann. Unter dem Fass wird dann ein Feuer entfacht. Das Heizen muss vorsichtig und behutsam erfolgen, damit nichts anbrennt. Der Siedepunkt von Alkohol liegt bei 78 Grad Celsius. Nähert man sich dem Siedepunkt vom Wasser (100 Grad C) nimmt der Wasseranteil zu. Kommt es zum Anbrennen der Maische, kommen diese Stoffe dann auch in den Schnaps und vermindern seine Qualität.
Der Dampf wird von dem hochliegenden Rohrende eingefangen und rinnt in kondensierter Form durch das zweite Fass. Am Ende des schrägliegenden Rohres, welches etwa 30 Zentimeter aus dem halbierten Fass herausragt, steht ein Behälter, in den der Schnaps tropft. Der frisch destillierte Vorlauf wird mit ein paar Tropfen auf der Zunge auf den Geschmack hin überprüft und erst wenn er für gut befunden wird, wird dann der weitere, der Mittellauf, als genießbarer Schnaps verwendet. Das hochprozentige Destillat wird zuguterletzt noch einmal abgeschmeckt und mit Wasser verdünnt.
Im Swakoptal wird der Schnaps im Schnellverfahren produziert. Dieser Prosopisschnaps, der im Tamariskengebüsch ohne Thermometer, Sicherheitsventil oder Alkoholspindel gebrannt wird, unterliegt allein der Erfahrung und dem Feingefühl des Schnapsbrenners und wird für 10 N$ pro 200-ml-Flachmann, auch „Nippy“ genannt, unter der Hand verkauft.
Wer hier im Swakop eigentlich immer noch destilliert, konnte nicht genau ermittelt werden. Stets wird von den Farmarbeitern auf gerade abgewanderte Leute verwiesen. Sie wissen über alles in dieser Gegend Bescheid: über die Menschen, die kommen und gehen, über die Farmeigentümer und Touristenführer, über die Bokkies oder die Affen - nur über die Schnapsbrennerei mag keiner etwas sagen!
Auf die Frage, ob dieser Schnaps auf Dauer genossen nicht blind mache, meinte der „Alte Fritz“ – ein Faktotum dieser Gegend – auf den diese Anlage wohl zurückzuführen ist, einmal: „Im Alter werden wir doch alle blind.“ Er, der als erfahrener Schnapsbrenner galt und nach dem die Anlage inoffiziell benannt ist, starb Anfang 2005 mit nur 38 Jahren an einem Magenleiden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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