Wissenschaft, die Wissen schafft
Als die Rinderpest 1897 grassierte, kam der Ochsenwagenbetrieb zeitweilig ganz zum Erliegen und man versuchte, auf Maultiere umzustellen. Doch bleiben wir beim Ochsenwagen, der je nach Bedarf von sechs bis zehn Joch Ochsen (jeweils zwei Ochsen sind ein Joch) gezogen wurde. Seine Geschwindigkeit war mit etwa 4,5 km pro Stunde langsamer als die einer Marschkolonne Soldaten. Da die Ochsen täglich getränkt werden mussten, waren die Tagesabschnitte meistens von einer Wasserstelle zur nächsten geplant, betrugen aber selten mehr als 30 km. Die Ochsen wurden ausgespannt, getränkt und dann auf der Weide laufen gelassen, wo sie sich ihr Futter suchten, soweit dieses vorhanden war. Einer der Ochsentreiber, meistens der Tauleiter, war dafür verantwortlich, dass die Ochsen bei Sonneaufgang bereits getränkt bei den Ochsenwagen waren. Dann wurde eingespannt und der nächste „Treck“ ging los.
Ersatzochsen immer dabei
Genau so wie man heutzutage beim Auto Ersatzreifen hat, musste man damals auch Ersatzochsen mitführen, da es vorkam, dass der eine oder andere lahm wurde und nicht mehr richtig ziehen konnte. Im Extremfall geschah es auch, dass die Löwen oder Hyänen einen Ochsen fingen und dieser dann ausfiel. Der Einfachheit halber wurden die Ersatzochsen, die meistens noch nicht angelernte Jungochsen waren, mit eingespannt und dabei angelernt, sprich eingefahren. Ansonsten hätte man einen weiteren Treiber anstellen müssen, um die Ersatztiere hinterherzutreiben.
Auf einer eingefahrenen Pad schien alles von selbst zu funktionieren. Die Vorderochsen fanden den richtigen Weg und der Rest folgte ihnen geduldig. Ab und an sorgte einer der Treiber dafür, dass, wenn nötig, einer der Ochsen motiviert wurde. Meistens reichte es, dass sein Name gebrüllt wurde und dieser legte sich wieder ins Zeug. Doch in schwierigen Situationen, wenn z.B. der Wagen beim Durchqueren eines Riviers in dem losen Sand stecken blieb, bedurfte es einer gut organisierten Truppe, um den Wagen wieder flott zu bekommen. Kern der Aktion war, dass die Ochsen gleichzeitig und in eine Richtung anzogen. Vieles hing hierbei von den zwei Vorderochsen ab.
Gemeinsam ins Joch
Als Vorderochsen suchte man sich die aus, die man als besonders lernfähig ansah und dementsprechend anlernte. Sie mussten auch groß und stark sein. Bei alten, eingefahrenen Ochsen hatten diese schon längst mitbekommen, dass der Wagen festgefahren war, denn es ging ja nicht vorwärts. Wenn dann die lange Peitsche ihnen auf dem Rücken wie ein Gewehrschuss knallte, wussten sie, was gefragt war und legten sich mit all ihrer Kraft ins Joch und zogen damit die lange Kette stramm. Außerdem gingen sie dabei mit den Vorderbeinen in die Knie und blockten damit ein seitliches Ausweichen der andern Ochsen ab. Damit war die Vorbereitung abgeschlassen.
Wie schon vorher erwähnt, mussten alle Ochsen sich gleichzeitig ins Joch stimmen, um den größten Effekt ihrer Kraft zu erreichen. Beim ersten Knall der Peitsche war jeder Mann gefragt, alles herzugeben, um alle Ochsen gleichzeitig anzutreiben. Es war ein Mordsgetöse und Geschrei, bis die Räder sich langsam nach vorn bewegten und der Wagen wieder flott wurde. Dieses gelang selten beim ersten Versuch und musste so lange wiederholt werden, bis es wieder weitergehen konnte.
Der Trick mit der Schwipp
Einen guten Treiber zu bekommen war auch gar nicht so einfach. Er musste ein gutes „Verhältnis“ zu seinen Ochsen haben. Tierliebe war bei der lokalen Bevölkerung ein Fremdwort. Obwohl die Schwipp nur aus Riemen bestand, konnte diese das Fell der Ochsen bis aufs Fleisch aufreißen. Wenn der Ochse mehrere solcher Striemen hatte und Fliegen Eier darein legten, war die Wunde innerhalb weniger Tage voller Maden und der Ochse nach ein paar Tagen nicht mehr zu gebrauchen. Das war ja nicht der Sinn des Antreibens, wenn nachher lauter „Krüppel“ eingespannt werden mussten. Deswegen schlug der Treiber mit seiner Peitsche neben den Ochsen vorbei auf den Boden. Dabei knallte die Schwipp wie ein Gewehrschuss und die Ochsen wussten was ihnen passieren konnte, wenn sie nicht ihr Bestes gaben.
In der Zeit vor dem 2. Weltkrieg gab es im Damaraland und im Kaokoveld einen sehr guten Wildbestand. Natürlich zog dieser die Raubtiere an, wobei eigentlich nur die Löwen und die Tüpfelhyänen für die Ochsen gefährlich waren. In Gegenden, wo man mit diesen Raubtieren rechnen musste, ließ man die Ochsen tagsüber stundenweise weiden und hielt sie dann nachts in einem Buschkral, in der Hoffnung, dass die Löwen sie dort in Ruhe lassen würden. Großvater hatte immer einen Schimmel bei sich, der dann auch mit den Ochsen in den Kral gesperrt wurde. Man hoffte, dass der Löwe lieber das Pferd statt einen Ochsen schlagen würde, da der Ochse für den Treck wichtiger war als das Pferd.
Ersatzochsen immer dabei
Genau so wie man heutzutage beim Auto Ersatzreifen hat, musste man damals auch Ersatzochsen mitführen, da es vorkam, dass der eine oder andere lahm wurde und nicht mehr richtig ziehen konnte. Im Extremfall geschah es auch, dass die Löwen oder Hyänen einen Ochsen fingen und dieser dann ausfiel. Der Einfachheit halber wurden die Ersatzochsen, die meistens noch nicht angelernte Jungochsen waren, mit eingespannt und dabei angelernt, sprich eingefahren. Ansonsten hätte man einen weiteren Treiber anstellen müssen, um die Ersatztiere hinterherzutreiben.
Auf einer eingefahrenen Pad schien alles von selbst zu funktionieren. Die Vorderochsen fanden den richtigen Weg und der Rest folgte ihnen geduldig. Ab und an sorgte einer der Treiber dafür, dass, wenn nötig, einer der Ochsen motiviert wurde. Meistens reichte es, dass sein Name gebrüllt wurde und dieser legte sich wieder ins Zeug. Doch in schwierigen Situationen, wenn z.B. der Wagen beim Durchqueren eines Riviers in dem losen Sand stecken blieb, bedurfte es einer gut organisierten Truppe, um den Wagen wieder flott zu bekommen. Kern der Aktion war, dass die Ochsen gleichzeitig und in eine Richtung anzogen. Vieles hing hierbei von den zwei Vorderochsen ab.
Gemeinsam ins Joch
Als Vorderochsen suchte man sich die aus, die man als besonders lernfähig ansah und dementsprechend anlernte. Sie mussten auch groß und stark sein. Bei alten, eingefahrenen Ochsen hatten diese schon längst mitbekommen, dass der Wagen festgefahren war, denn es ging ja nicht vorwärts. Wenn dann die lange Peitsche ihnen auf dem Rücken wie ein Gewehrschuss knallte, wussten sie, was gefragt war und legten sich mit all ihrer Kraft ins Joch und zogen damit die lange Kette stramm. Außerdem gingen sie dabei mit den Vorderbeinen in die Knie und blockten damit ein seitliches Ausweichen der andern Ochsen ab. Damit war die Vorbereitung abgeschlassen.
Wie schon vorher erwähnt, mussten alle Ochsen sich gleichzeitig ins Joch stimmen, um den größten Effekt ihrer Kraft zu erreichen. Beim ersten Knall der Peitsche war jeder Mann gefragt, alles herzugeben, um alle Ochsen gleichzeitig anzutreiben. Es war ein Mordsgetöse und Geschrei, bis die Räder sich langsam nach vorn bewegten und der Wagen wieder flott wurde. Dieses gelang selten beim ersten Versuch und musste so lange wiederholt werden, bis es wieder weitergehen konnte.
Der Trick mit der Schwipp
Einen guten Treiber zu bekommen war auch gar nicht so einfach. Er musste ein gutes „Verhältnis“ zu seinen Ochsen haben. Tierliebe war bei der lokalen Bevölkerung ein Fremdwort. Obwohl die Schwipp nur aus Riemen bestand, konnte diese das Fell der Ochsen bis aufs Fleisch aufreißen. Wenn der Ochse mehrere solcher Striemen hatte und Fliegen Eier darein legten, war die Wunde innerhalb weniger Tage voller Maden und der Ochse nach ein paar Tagen nicht mehr zu gebrauchen. Das war ja nicht der Sinn des Antreibens, wenn nachher lauter „Krüppel“ eingespannt werden mussten. Deswegen schlug der Treiber mit seiner Peitsche neben den Ochsen vorbei auf den Boden. Dabei knallte die Schwipp wie ein Gewehrschuss und die Ochsen wussten was ihnen passieren konnte, wenn sie nicht ihr Bestes gaben.
In der Zeit vor dem 2. Weltkrieg gab es im Damaraland und im Kaokoveld einen sehr guten Wildbestand. Natürlich zog dieser die Raubtiere an, wobei eigentlich nur die Löwen und die Tüpfelhyänen für die Ochsen gefährlich waren. In Gegenden, wo man mit diesen Raubtieren rechnen musste, ließ man die Ochsen tagsüber stundenweise weiden und hielt sie dann nachts in einem Buschkral, in der Hoffnung, dass die Löwen sie dort in Ruhe lassen würden. Großvater hatte immer einen Schimmel bei sich, der dann auch mit den Ochsen in den Kral gesperrt wurde. Man hoffte, dass der Löwe lieber das Pferd statt einen Ochsen schlagen würde, da der Ochse für den Treck wichtiger war als das Pferd.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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