Wissenschaft, die Wissen schafft
Vor 100 Jahren fand die konstituierende Sitzung der Evangelischen Gemeinde Swakopmunds statt und der erste Gemeindekirchenrat wurde gewählt. Die Gründung fand auf Drängen des Zivilgouverneurs von Lindequist statt, der bei einem Besuch in der Hafenstadt im November 1905 dazu extra eine Bürgerversammlung einberufen hatte. So begannen 100 Jahre wechsel- und teilweise leidvolle Gemeindegeschichte in Swakopmund. Kirchliche Handlungen wurden jedoch schon Jahre vorher in Swakopmund vorgenommen, von den Missionaren der Rheinischen Mission: Friedrich Böhm, Karl Hammann und Heinrich Vedder. Unvergessen wird dabei bleiben, dass zum Antrittsgottesdienst von Heinrich Vedder im Februar 1905 kein einziger Besucher erschien.
Blättert man in der von Dr. Heinrich Vedder verfassten „Vorgeschichte der ev. Gemeinde Swakopmunds“, dann stößt man auf folgenden Wortlaut: „Es muss schon ein alter Südwester sein, der heute noch der Zeiten gedenkt, da die evangelische Gemeinde Swakopmunds als Tochtergemeinde von Walfischbucht angesehen werden musste“. Vedder stellte die Frage, wie das zuging? Dort in der stillen Bucht mit ihren fünf europäischen Wohnhäusern wohnte seit 1880 der rheinische Missionar Friedrich Böhm mit seiner Frau. Beide stammten aus Württemberg. Wer aus dem Landesinneren mit seinem Ochsenwagen seine Güter in Walfischbucht abholte, seine Braut in Empfang nahm, eine Erholungsreise nach Deutschland antreten wollte oder sein Glück, aus Deutschland kommend, in Südwest versuchen wollte, der versäumte es auch nicht, in Böhms gastlichem Haus einzukehren. Böhm war ein durch und durch deutscher Mann, fromm von Herzen, humorvoll und schlagfertig in der Rede, gütig und zuverlässig im Handeln.
Als Südwest deutsche Kolonie wurde und die ersten Deutschen sich an der Mündung des Swakopriviers niederließen, als dort deutsche Schiffe anzulegen begannen, als dort, wie es nicht anders sein konnte, bald ein Friedhof angelegt werden musste, erkannte Böhm seine Pflicht. Immer wieder zog er mit seiner langsamen Eselskarre von Walvis Bay aus nordwärts zum Swakopufer, um Amtshandlungen vorzunehmen, die ihm niemand amtlich aufgetragen hatte. Bald wurden auch regelmäßig Gottesdienste von ihm gehalten. Sie fanden im Speisesaal der Kolonialgesellschaft statt. So wurde Böhm der erste Seelsorger Swakopmunds. Sein Verhältnis zu den evangelischen Deutschen in Swakopmund war von Anfang an erfreulich.
Böhm, der in Swakopmund kein Entgelt erhielt, legte alle Gaben und Einkünfte aus Swakopmund verzinslich an und sammelte so einen Grundstock für einen Kirchenbau, der um die Jahrhundertwende über 5000 Mark betrug.
Als um 1900 Swakopmund mehr Einwohner als Walvis Bay hatte, bat Böhm, wohl auch aus Altersgründen, die Rheinische Mission um Entsendung eines eigenen Missionars für diesen Ort. Aber erst ab April 1904 wurde er durch den Missionar Karl Hammann vertreten, der wegen des Hereroaufstandes an die Küste geflohen war.
Blättert man in der von Dr. Heinrich Vedder verfassten „Vorgeschichte der ev. Gemeinde Swakopmunds“, dann stößt man auf folgenden Wortlaut: „Es muss schon ein alter Südwester sein, der heute noch der Zeiten gedenkt, da die evangelische Gemeinde Swakopmunds als Tochtergemeinde von Walfischbucht angesehen werden musste“. Vedder stellte die Frage, wie das zuging? Dort in der stillen Bucht mit ihren fünf europäischen Wohnhäusern wohnte seit 1880 der rheinische Missionar Friedrich Böhm mit seiner Frau. Beide stammten aus Württemberg. Wer aus dem Landesinneren mit seinem Ochsenwagen seine Güter in Walfischbucht abholte, seine Braut in Empfang nahm, eine Erholungsreise nach Deutschland antreten wollte oder sein Glück, aus Deutschland kommend, in Südwest versuchen wollte, der versäumte es auch nicht, in Böhms gastlichem Haus einzukehren. Böhm war ein durch und durch deutscher Mann, fromm von Herzen, humorvoll und schlagfertig in der Rede, gütig und zuverlässig im Handeln.
Als Südwest deutsche Kolonie wurde und die ersten Deutschen sich an der Mündung des Swakopriviers niederließen, als dort deutsche Schiffe anzulegen begannen, als dort, wie es nicht anders sein konnte, bald ein Friedhof angelegt werden musste, erkannte Böhm seine Pflicht. Immer wieder zog er mit seiner langsamen Eselskarre von Walvis Bay aus nordwärts zum Swakopufer, um Amtshandlungen vorzunehmen, die ihm niemand amtlich aufgetragen hatte. Bald wurden auch regelmäßig Gottesdienste von ihm gehalten. Sie fanden im Speisesaal der Kolonialgesellschaft statt. So wurde Böhm der erste Seelsorger Swakopmunds. Sein Verhältnis zu den evangelischen Deutschen in Swakopmund war von Anfang an erfreulich.
Böhm, der in Swakopmund kein Entgelt erhielt, legte alle Gaben und Einkünfte aus Swakopmund verzinslich an und sammelte so einen Grundstock für einen Kirchenbau, der um die Jahrhundertwende über 5000 Mark betrug.
Als um 1900 Swakopmund mehr Einwohner als Walvis Bay hatte, bat Böhm, wohl auch aus Altersgründen, die Rheinische Mission um Entsendung eines eigenen Missionars für diesen Ort. Aber erst ab April 1904 wurde er durch den Missionar Karl Hammann vertreten, der wegen des Hereroaufstandes an die Küste geflohen war.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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