Wissenschaft, die Wissen schafft
Aus dem Fundus der Sam-Cohen-Bibliothek der Wissenschaftlichen Gesellschaft Swakopmund, heute: „Ein Kameldornbaum auf Farm Jerusalem – eine über 200-jährige Geschichte“; erschienen in „Nachrichten“ (Heft 1/07), niedergeschrieben von Elke Erb und ausgesucht von François Hartz (2/2).
Nicht immer ging es friedlich zu auf dem sonst so idyllischen Platz, denn im Generalstabswerk von 1905 steht verzeichnet:
„28. September, Morenga überfällt bei Heirachabis 10 Proviantwagen, wobei 4 Deutsche verwundet wurden.
6. Oktober 1905, Überfall auf Jerusalem, 4 Gefallene: Lt. Surnam, Gefr. Göhre und Naber und Reiter Dähne. Reiter Hessel wurde verwundet.
Am 21.3.1906 Überfall auf Jerusalem auf die Pferdewache 1. Etapp. Komp., wobei auf deutscher Seite U. Offiz. Prugel, sowie drei Reiter, Albrecht, Müller und Steinert gefallen, ein Reiter Bonnet verwundet und 15 Pferde abgetrieben wurden.“
Ohne dass in den „Briefen eines deutschen Mädchens aus Südwest“ direkt etwas berichtet wird über Jerusalem, findet sich bei Clara Brockmann ein Foto aus der Zeit von vor 1912.
Wie eine Oase in der Wüste erscheint die Farm dem englischen Journalisten William MacDonald, der auch die alten Kameldornbäume erwähnt: „We halted at Jerusalem – an oasis in the desert, and gave the mules a drink under the shade of some century-old camel trees. Here was a garden watered by a perennial fountain, and, not far away, a pleasant homestead; but as yet we had done only 20 kilometres.”
Von militärischer Bedeutung war Jerusalem 1914/15 als Hauptquartier von General Maritz und als Sammel- und Ausrüstungsplatz für die Buren: „A few attacks against the loyal troops took place on the Orange River between Upington and Kakamas by the rebellions under Maritz, who was wounded at Keimoes on October 22. He fled across the border to Jerusalem in German South West. In South West Africa Manie Maritz, in his sanctuary at Jerusalem, had nursed his grievances as well as his wound, and by December his knee was healed and he was ready to resume rebellion.”
Und aus dem Jahre 2006 ein Foto und ein Auszug aus einem Reisebericht von Sven Schepp, Wiesbaden: „Auf der Weiterfahrt nach Jerusalem wurde beim Farmer von Jericho Halt gemacht. Jener erklärte uns den Weg zu dem von ihm verwalteten Jerusalem und er erlaubte uns vorab, Orangen auf den dort befindlichen Plantagen zu pflücken!
In Jerusalem angekommen fanden wir einige schwarze Arbeiter vor, die uns den alten Friedhof zeigten. Auf einem bei Elke Erb eingesehenen Buch von etwas 1915 war eine Aufnahme eines ungewöhnlich alten und großen Kameldornbaumes unmittelbar am Friedhof zu sehen. Jenen wollten wir suchen. Und tatsächlich, an den Gräbern war der Baum von außergewöhnlich großem Ausmaß noch erhalten. Bis auf einen Ast, der ein paar grüne Zweige trug, machte mir der Baum aber keinen gesunden Eindruck. Rings um den Friedhof waren ferner eine Menge abgestorbener alter Dattelpalmen erkennbar, die auf dem 100 Jahre alten Foto noch recht jung waren. Im unweit befindlichen Rivier befanden sich übrigens noch eine stattliche Anzahlt weiterer alter Kameldornbäume, die aber nich an jenen am Friedhof heranreichten.“
Wie alt mag dieser Baum wohl wirklich sein, wenn er vor 200 Jahren schon der größte Baum in seiner Umgebung war?
Nicht immer ging es friedlich zu auf dem sonst so idyllischen Platz, denn im Generalstabswerk von 1905 steht verzeichnet:
„28. September, Morenga überfällt bei Heirachabis 10 Proviantwagen, wobei 4 Deutsche verwundet wurden.
6. Oktober 1905, Überfall auf Jerusalem, 4 Gefallene: Lt. Surnam, Gefr. Göhre und Naber und Reiter Dähne. Reiter Hessel wurde verwundet.
Am 21.3.1906 Überfall auf Jerusalem auf die Pferdewache 1. Etapp. Komp., wobei auf deutscher Seite U. Offiz. Prugel, sowie drei Reiter, Albrecht, Müller und Steinert gefallen, ein Reiter Bonnet verwundet und 15 Pferde abgetrieben wurden.“
Ohne dass in den „Briefen eines deutschen Mädchens aus Südwest“ direkt etwas berichtet wird über Jerusalem, findet sich bei Clara Brockmann ein Foto aus der Zeit von vor 1912.
Wie eine Oase in der Wüste erscheint die Farm dem englischen Journalisten William MacDonald, der auch die alten Kameldornbäume erwähnt: „We halted at Jerusalem – an oasis in the desert, and gave the mules a drink under the shade of some century-old camel trees. Here was a garden watered by a perennial fountain, and, not far away, a pleasant homestead; but as yet we had done only 20 kilometres.”
Von militärischer Bedeutung war Jerusalem 1914/15 als Hauptquartier von General Maritz und als Sammel- und Ausrüstungsplatz für die Buren: „A few attacks against the loyal troops took place on the Orange River between Upington and Kakamas by the rebellions under Maritz, who was wounded at Keimoes on October 22. He fled across the border to Jerusalem in German South West. In South West Africa Manie Maritz, in his sanctuary at Jerusalem, had nursed his grievances as well as his wound, and by December his knee was healed and he was ready to resume rebellion.”
Und aus dem Jahre 2006 ein Foto und ein Auszug aus einem Reisebericht von Sven Schepp, Wiesbaden: „Auf der Weiterfahrt nach Jerusalem wurde beim Farmer von Jericho Halt gemacht. Jener erklärte uns den Weg zu dem von ihm verwalteten Jerusalem und er erlaubte uns vorab, Orangen auf den dort befindlichen Plantagen zu pflücken!
In Jerusalem angekommen fanden wir einige schwarze Arbeiter vor, die uns den alten Friedhof zeigten. Auf einem bei Elke Erb eingesehenen Buch von etwas 1915 war eine Aufnahme eines ungewöhnlich alten und großen Kameldornbaumes unmittelbar am Friedhof zu sehen. Jenen wollten wir suchen. Und tatsächlich, an den Gräbern war der Baum von außergewöhnlich großem Ausmaß noch erhalten. Bis auf einen Ast, der ein paar grüne Zweige trug, machte mir der Baum aber keinen gesunden Eindruck. Rings um den Friedhof waren ferner eine Menge abgestorbener alter Dattelpalmen erkennbar, die auf dem 100 Jahre alten Foto noch recht jung waren. Im unweit befindlichen Rivier befanden sich übrigens noch eine stattliche Anzahlt weiterer alter Kameldornbäume, die aber nich an jenen am Friedhof heranreichten.“
Wie alt mag dieser Baum wohl wirklich sein, wenn er vor 200 Jahren schon der größte Baum in seiner Umgebung war?
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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