Wissenschaft, die Wissen schafft
Als das Funkwesen noch in seinen Anfängen steckte, bediente man sich in sonnenreichen Gegenden zur Verständigung auf weite Entfernungen des „Heliographen“, des „Sonnenschreibers“. Mit einem kippbaren Spiegel wurden nach dem Morsealphabet Blinkzeichen gegeben und von der Empfangsstation in gleicher Weise beantwortet. Auch im „Sonnenland“ Südwestafrika benutzte man diese Art der Nachrichtenübermittlung.
Die erste Heliographenlinie der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika wurde zwischen Windhuk und Gibeon hergestellt und 1901 in Betrieb genommen. Auf weit sichtbaren Punkten standen auf dieser Strecke 10 Heliographenapparate, die die Sendungen aufnahmen und an die jeweils nächste Station weitergaben. Auf den alten deutschen Kriegskarten von DSWA, 1:800.000, sind die Heliographenposten mit roten Punkten und die Verbindungen zwischen ihnen mit roten Linien wiedergegeben.
Die Stecke Windhuk-Gibeon bestand aus folgenden Stationen: 1. Windhuk (Sperlingslust), 2. Aredareigas (Signalberg), 3. Regenstein, 4. Rehoboth, 5. Tsumis, 6. Robertsonfarm, 7. Remmhöhe, 8. Pforte (nördlich Haribes), 9. Gibeon (Nordstation), 10. Gibeon. Später folgten andere Linien durchs ganze Land, als erste die Linie Karibib, Omaruru, Outjo.
Jede Station war mit zwei Mann besetzt. Die größte Entfernung der ersten Linie lag zwischen Regenstein und Rehoboth = 70 km. Die günstigste Zeit auf der Strecke Windhuk-Gibeon, bei achtmaligem Umheliographieren auf dieser 300 km langen Strecke, betrug bei 21 Worten mit Dienststellenangabe 2 Stunden und 50 Minuten. Der Heliographenverkehr unterstand der Schutztruppe, doch konnten auch gegen eine Gebühr von 20 Pfennig je Wort Privatheliogramme gesendet werden.
Anfangs verwendete man den englischen Brighton-Heliographen, bald aber wurden diese Geräte durch neue Apparate der Firma Carl Zeiss, Jena, ersetzt. Dazu einige technische Angaben des Autors:
Hauptspiegel: Plan-Kristallglasspiegel mit rückseitiger Versilberung. Wirksamer Durchmesser 250 mm. In der Mitte eine Ringmarke zum Einrichten auf die Gegenstation mit Diopter. Hilfsspiegel: Wie Hauptspiegel, aber 290 mm Durchmesser, ohne Ringmarke. Reichweite: etwa 150 km. Streuung: Etwa ½ Grad. Richtmittel: Diopter und Ringmarke des Hauptspiegels (später auch Richtfernrohr). Zeichengebung: Durch Kippen des Hauptspiegels. Gestell: Dreibeingestell aus Holz, mit einem Auszug. Behälter: Zwei Tornister
Die Gegenstation wurde durch ein Loch im Sendespiegel (Ringmarke) über Diopter anvisiert. Die Drucktaste kippte den Spiegel nur ganz minimal. Das genügt aber bei den großen Entfernungen, um den Lichtstrahl gleich wieder - nach kurzem Aufleuchten - aus dem Blickfeld des Empfängers zu nehmen. Bei Sendungen in Richtung des Sonnenstrahls (Sonne im Rücken) wurde der Sonnenstrahl erst durch einen Hilfsspiegel zur Weitergabe in den Sendespiegel geworfen. An Stelle von Ringmarke und Diopter wurde später auch, wie schon erwähnt, ein Richtfernrohr mit Tripelstreifen verwendet. Der Tripelstreifen ist eine Spiegelanordnung, durch die einfallende Lichtstrahlen stets genau parallel zu ihrer Einfallrichtung zurückgeworfen werden, ohne Rücksicht auf genaue Aufstellung oder Justierung des Tripelstreifens. In diesem Fall wird ein Büschel der vom Hauptspiegel reflektierten Sonnenstrahlen durch den Tripelstreifen in das Objektiv des Richterfernrohrs hineingespiegelt.
Die erste Heliographenlinie der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika wurde zwischen Windhuk und Gibeon hergestellt und 1901 in Betrieb genommen. Auf weit sichtbaren Punkten standen auf dieser Strecke 10 Heliographenapparate, die die Sendungen aufnahmen und an die jeweils nächste Station weitergaben. Auf den alten deutschen Kriegskarten von DSWA, 1:800.000, sind die Heliographenposten mit roten Punkten und die Verbindungen zwischen ihnen mit roten Linien wiedergegeben.
Die Stecke Windhuk-Gibeon bestand aus folgenden Stationen: 1. Windhuk (Sperlingslust), 2. Aredareigas (Signalberg), 3. Regenstein, 4. Rehoboth, 5. Tsumis, 6. Robertsonfarm, 7. Remmhöhe, 8. Pforte (nördlich Haribes), 9. Gibeon (Nordstation), 10. Gibeon. Später folgten andere Linien durchs ganze Land, als erste die Linie Karibib, Omaruru, Outjo.
Jede Station war mit zwei Mann besetzt. Die größte Entfernung der ersten Linie lag zwischen Regenstein und Rehoboth = 70 km. Die günstigste Zeit auf der Strecke Windhuk-Gibeon, bei achtmaligem Umheliographieren auf dieser 300 km langen Strecke, betrug bei 21 Worten mit Dienststellenangabe 2 Stunden und 50 Minuten. Der Heliographenverkehr unterstand der Schutztruppe, doch konnten auch gegen eine Gebühr von 20 Pfennig je Wort Privatheliogramme gesendet werden.
Anfangs verwendete man den englischen Brighton-Heliographen, bald aber wurden diese Geräte durch neue Apparate der Firma Carl Zeiss, Jena, ersetzt. Dazu einige technische Angaben des Autors:
Hauptspiegel: Plan-Kristallglasspiegel mit rückseitiger Versilberung. Wirksamer Durchmesser 250 mm. In der Mitte eine Ringmarke zum Einrichten auf die Gegenstation mit Diopter. Hilfsspiegel: Wie Hauptspiegel, aber 290 mm Durchmesser, ohne Ringmarke. Reichweite: etwa 150 km. Streuung: Etwa ½ Grad. Richtmittel: Diopter und Ringmarke des Hauptspiegels (später auch Richtfernrohr). Zeichengebung: Durch Kippen des Hauptspiegels. Gestell: Dreibeingestell aus Holz, mit einem Auszug. Behälter: Zwei Tornister
Die Gegenstation wurde durch ein Loch im Sendespiegel (Ringmarke) über Diopter anvisiert. Die Drucktaste kippte den Spiegel nur ganz minimal. Das genügt aber bei den großen Entfernungen, um den Lichtstrahl gleich wieder - nach kurzem Aufleuchten - aus dem Blickfeld des Empfängers zu nehmen. Bei Sendungen in Richtung des Sonnenstrahls (Sonne im Rücken) wurde der Sonnenstrahl erst durch einen Hilfsspiegel zur Weitergabe in den Sendespiegel geworfen. An Stelle von Ringmarke und Diopter wurde später auch, wie schon erwähnt, ein Richtfernrohr mit Tripelstreifen verwendet. Der Tripelstreifen ist eine Spiegelanordnung, durch die einfallende Lichtstrahlen stets genau parallel zu ihrer Einfallrichtung zurückgeworfen werden, ohne Rücksicht auf genaue Aufstellung oder Justierung des Tripelstreifens. In diesem Fall wird ein Büschel der vom Hauptspiegel reflektierten Sonnenstrahlen durch den Tripelstreifen in das Objektiv des Richterfernrohrs hineingespiegelt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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