Wissenschaft, die Wissen schafft
Ochsenriemen - oder Riemen schlechthin - wurden auf Farmen in Selbstherstellung aus Tierhäuten angefertigt. Tierhäute - vom Rind oder Wild - waren auf den meisten Farmen immer zu finden, wurden doch geschlachtete, geschossene oder verendete Tiere (wenn noch keine Verwesung eingetreten war) immer sorgfältig abgehäutet und das Fell, oder die Haut/Decke, mit grobem Viehsalz bestreut auf dem Boden zum Trocknen ausgebreitet.
War das Fell genügend ausgetrocknet, wurde es der Länge nach gefaltet und dann entweder einem Fellhändler verkauft oder aber zum Riemenmachen verwendet. Das Fell von der Elenantilope (Eland) ergab die besten Riemen, weil diese sehr weich und schmiegsam wurden.
Sollten Riemen gedreht werden, musste das gesalzene, ausgetrocknete, harte Fell erst wieder aufgeweicht werden, indem es in nasser Erde eingebettet wurde. Nach einigen Tagen, wenn das Fell gründlich durchweicht und flexibel war, wurde es so zugeschnitten, dass es annähernd eine runde Form hatte. Hiernach wurden - immer in der Runde an der Außenkante entlang - etwa 4 oder 6 cm breite Streifen (je nachdem, ob die Riemen als Ochsen- oder Melkriemen verwendet werden sollten) so geschnitten, dass ein langer, zusammenhängender Fellstreifen entstand. Dieser Streifen kam dann in ein Gefäß mit Gerblauge, zubereitet aus der dicken, kleingeschnittenen Rinde des Plattbeeren-Baumes (Ozoroa paniculosa), Afrikaans: Haarpuis boom, Englisch: Namibian Resin tree, Herero: Omutaareka.
Dem Vernehmen nach wurde auf anderen Farmen im Noden des Landes die geriebene oder zerkleinerte Wurzel der dort vorkommenden Elephantorrhiza suffruticora; allgemein bekannt als Elandsbohne oder Gerbwurzel, Afrikaans: Looiwortel/Elandsboontjie, Englisch: Elephant root, Herero: Otjite; Omundjoze verwendet, während in den zentralen und östlichen Teilen des Landes, in Gegenden wo überwiegend Sandböden vorkommen, die artverwandte Elephantorrhiza elephantina verwendet wurde.
Der Zweck dieser Lauge war vermutlich, um den durch das Aufweichen des Felles eingeleitete Verwesung/Fäulnis zu unterbinden, damit die Riemen haltbarer wurden. In dieser Lauge lag das in Streifen geschnittene Fell, bis die Haare sich mühelos entfernen ließen. Dann wurde der Fellstreifen aus der Lauge herausgeholt und zum Abtropfen über einen Zaun gehängt. Nach genügendem Abtropfen/Antrocknen fing das eigentliche Riemendrehen an.
Ein schätzungsweise 40 bis 50 kg schwerer, länglicher Stein wurde herbeigeschafft, an dem ein gebogener - wie ein Bumerang gewachsener - armdicker Ast mit Draht gut befestigt wurde, so dass die Krümmung wie ein Henkel nach oben stand und als Aufhänger diente. Unter einem großen, möglichst schattigen Baum - mit einem in etwa 3 bis 4 Meter Höhe horizontal seitwärts gewachsenen, starken Ast - wurde eine Tonne gestellt und der Stein daraufgehoben.
Nun wurde das eine Ende des Fellstreifens oben über den waagerechten Ast gezogen, unter die Aufhängung durch und wieder nach oben. Der Fellstreifen wurde immer wieder nachgezogen, bis beide Enden schließlich nebeneinander endeten. Diese wurden dann aneinander geknotet und danach das Fass umgestoßen.
Durch das Gewicht des schweren Steines wurden die flachen Fellstreifen auf gleiche Länge gespannt und die Seiten des Fellstreifens zogen sich dabei zusammen.
Jetzt konnte mit dem eigentlichen Riemendrehen begonnen werden. Ein armdicker, langer Stab aus Buschholz - der bis an den waagerecht gewachsenen Ast reichte - wurde nur mit der Spitze in die Öffnung der Aufhängung (Henkel) geschoben, so dass er beide Arme des Henkels berührte und der Stein mittels des Stabes gedreht werden konnte. Durch immer im Kreis in einer Richtung laufend, drehte der Riemendreher somit die Fellstränge zusammen.
Wegen der durchgeschobenen Stabspitze konnte der Stein sich nicht zurückdrehen und die Fellstränge wurden immer fester zu einem Strang gedreht - ähnlich wie beim Kordeldrehen. Es wurde so lange im Kreis gelaufen, bis der zusammengedrehte Fellstrang - wie eine sich im Todeskampf windende Schlange - in einem Knäuel oben an den Ast gelangte und keine weitere Drehung mehr möglich war. Während dieses Zusammenschnürens wurde das Wasser aus der Fellstreifen herausgepresst und dabei die Haare gelöst. Mit einem gekonnten Ruck riss der Dreher dann den Stab aus der Aufhängung. Durch das Gewicht wickelte sich der gedrehte Strang mit immer schneller werdenden Umdrehungen ab. Dieses war ein für den Dreher widerwärtiger Arbeitsvorgang, denn durch die Fliehkraft spritzte das übelriechende Wasser und die nassen klebrigen Haare in alle Richtungen.
War das Fell genügend ausgetrocknet, wurde es der Länge nach gefaltet und dann entweder einem Fellhändler verkauft oder aber zum Riemenmachen verwendet. Das Fell von der Elenantilope (Eland) ergab die besten Riemen, weil diese sehr weich und schmiegsam wurden.
Sollten Riemen gedreht werden, musste das gesalzene, ausgetrocknete, harte Fell erst wieder aufgeweicht werden, indem es in nasser Erde eingebettet wurde. Nach einigen Tagen, wenn das Fell gründlich durchweicht und flexibel war, wurde es so zugeschnitten, dass es annähernd eine runde Form hatte. Hiernach wurden - immer in der Runde an der Außenkante entlang - etwa 4 oder 6 cm breite Streifen (je nachdem, ob die Riemen als Ochsen- oder Melkriemen verwendet werden sollten) so geschnitten, dass ein langer, zusammenhängender Fellstreifen entstand. Dieser Streifen kam dann in ein Gefäß mit Gerblauge, zubereitet aus der dicken, kleingeschnittenen Rinde des Plattbeeren-Baumes (Ozoroa paniculosa), Afrikaans: Haarpuis boom, Englisch: Namibian Resin tree, Herero: Omutaareka.
Dem Vernehmen nach wurde auf anderen Farmen im Noden des Landes die geriebene oder zerkleinerte Wurzel der dort vorkommenden Elephantorrhiza suffruticora; allgemein bekannt als Elandsbohne oder Gerbwurzel, Afrikaans: Looiwortel/Elandsboontjie, Englisch: Elephant root, Herero: Otjite; Omundjoze verwendet, während in den zentralen und östlichen Teilen des Landes, in Gegenden wo überwiegend Sandböden vorkommen, die artverwandte Elephantorrhiza elephantina verwendet wurde.
Der Zweck dieser Lauge war vermutlich, um den durch das Aufweichen des Felles eingeleitete Verwesung/Fäulnis zu unterbinden, damit die Riemen haltbarer wurden. In dieser Lauge lag das in Streifen geschnittene Fell, bis die Haare sich mühelos entfernen ließen. Dann wurde der Fellstreifen aus der Lauge herausgeholt und zum Abtropfen über einen Zaun gehängt. Nach genügendem Abtropfen/Antrocknen fing das eigentliche Riemendrehen an.
Ein schätzungsweise 40 bis 50 kg schwerer, länglicher Stein wurde herbeigeschafft, an dem ein gebogener - wie ein Bumerang gewachsener - armdicker Ast mit Draht gut befestigt wurde, so dass die Krümmung wie ein Henkel nach oben stand und als Aufhänger diente. Unter einem großen, möglichst schattigen Baum - mit einem in etwa 3 bis 4 Meter Höhe horizontal seitwärts gewachsenen, starken Ast - wurde eine Tonne gestellt und der Stein daraufgehoben.
Nun wurde das eine Ende des Fellstreifens oben über den waagerechten Ast gezogen, unter die Aufhängung durch und wieder nach oben. Der Fellstreifen wurde immer wieder nachgezogen, bis beide Enden schließlich nebeneinander endeten. Diese wurden dann aneinander geknotet und danach das Fass umgestoßen.
Durch das Gewicht des schweren Steines wurden die flachen Fellstreifen auf gleiche Länge gespannt und die Seiten des Fellstreifens zogen sich dabei zusammen.
Jetzt konnte mit dem eigentlichen Riemendrehen begonnen werden. Ein armdicker, langer Stab aus Buschholz - der bis an den waagerecht gewachsenen Ast reichte - wurde nur mit der Spitze in die Öffnung der Aufhängung (Henkel) geschoben, so dass er beide Arme des Henkels berührte und der Stein mittels des Stabes gedreht werden konnte. Durch immer im Kreis in einer Richtung laufend, drehte der Riemendreher somit die Fellstränge zusammen.
Wegen der durchgeschobenen Stabspitze konnte der Stein sich nicht zurückdrehen und die Fellstränge wurden immer fester zu einem Strang gedreht - ähnlich wie beim Kordeldrehen. Es wurde so lange im Kreis gelaufen, bis der zusammengedrehte Fellstrang - wie eine sich im Todeskampf windende Schlange - in einem Knäuel oben an den Ast gelangte und keine weitere Drehung mehr möglich war. Während dieses Zusammenschnürens wurde das Wasser aus der Fellstreifen herausgepresst und dabei die Haare gelöst. Mit einem gekonnten Ruck riss der Dreher dann den Stab aus der Aufhängung. Durch das Gewicht wickelte sich der gedrehte Strang mit immer schneller werdenden Umdrehungen ab. Dieses war ein für den Dreher widerwärtiger Arbeitsvorgang, denn durch die Fliehkraft spritzte das übelriechende Wasser und die nassen klebrigen Haare in alle Richtungen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen