Wissenschaft, die Wissen schafft
Aus dem Fundus der Sam-Cohen-Bibliothek der Wissenschaftlichen Gesellschaft Swakopmund, heute: „Ing. Fritz Kramers Salzgewinnungsanlage in der Namib“; erschienen in „Nachrichten“ (Heft 1/06), niedergeschrieben von Hartmut Fahrbach, ausgesucht von François Hartz.
Etwa vier Kilometer unterhalb von Goanikontes steht, etwas versteckt am südlichen Ufer des Swakop-Riviers, einen Ruine. Hier hatte der Ingenieur Fritz Kramer vor dem Ersten Weltkrieg ein Stück Land erworben.
Kramer kam 1908 für die Hamburger Baufirma F.H. Schmid aus Deutschland ins Land. Man erhoffte sich den Zuschlag für den Bau der neuen Eisenbrücke. Zwölf Angebote gingen im Kolonialamt ein, entschieden hatte man sich dann aber für die Firmen Flender AG und Grün & Bilfinger.
Fritz Kramer fand dennoch Arbeit, denn er was schließlich als Leiter der Zweigstelle von F.H. Schmid in Swakopmund tätig und maßgeblich beteiligt am Bau der evangelischen Kirche, der Afrikabank, jetzt First National Bank, und der Funkturmanlage an der Swakop-Mündung. Die drei Bauten der Verankerungen, die den 86 m hohen Mast hielten, stehen heute noch.
Doch Fritz Kramer verfolgte noch andere Interessen in seiner neuen Heimat. An den Ufern des Swakop-Riviers sowie in den ausgetrockneten Pfannen auf den Anhöhen südlich davon vermutete Kramer einen hohen Salzgehalt im Boden. Die weiße Kruste im Sand, durch Brackwasser hervorgerufen, hatte ihn auf diese Idee gebracht. Aufgrund der vielen Sonnenstunden pro Tag verdunstete das flache Wasser schnell. Somit musste seiner Ansicht nach aus dem brackigen Sand mit Wasser gemischt im Rückstand Salz zu gewinnen sein.
Da Salz hier im Land ein unentbehrliches Konservierungs- sowie Desinfiziermittel war und wie überall auch ein Grundelement für Mensch und Tier, versprach sich Kramer ein lohnendes Unternehmen. Er baute also eine kleine Anlage zur Salzgewinnung auf. Der Sand des Rivierufers, aber auch der aus ausgetrockneten Pfannen von der Namib-Ebene heruntergeholte, wurde einem Waschprozess unterworfen, das salzhaltige Wasser in Becken verschiedener Größen geleitet. Deutlich kann man heute noch diese Becken ausmachen: 12 qm, 24 qm, 32 qm und das größte 120 qm. Diese relativ kleinen Ausmaße legen nahe, dass es sich wohl zunächst einmal um eine Versuchsanlage handelte. Man sieht heut noch Teile der Betonpfähle, die den Wassertank trugen – zwei Säulen stehen noch.
Erfolg war dem Unternehmen nicht beschieden. Kramer lebte in Swakopmund und hatte einen Verwalter auf der Anlage. Er selbst hatte in Zusammenarbeit mit der Firma Woermann Brock seit 1912 deren technische Abteilung übernommen. Etwas außerhalb Swakopmunds, nahe des Friedhofs – dort, wo heute der Wohnkomplex Kramerpark steht – entstanden geräumige Werkstätten mit Gleisanschluss zwecks direkter Verbindung zum Hafen sowie Bahnhof. Kramer baute für sich ein großes Wohnhaus auf diesem Grundstück. Es steht noch heute und dient auch als solches.
Auf ähnliche Weise wie Kramer erschloss Karl Wischkon – Großvater der Geschwister Klimas in Swakopmund – ein Salzfeld in der Nähe von Arandis. Wischkon war seinerzeit Magazinverwalter der Khan-Kupfermine und muss auf Erkundigungen in der Namib auf diese große brackige, trockene Pfanne gestoßen sein. Nach Regenfällen fängt hier das brackige Wasser der Namib und ein großer flacher See entsteht. Einiges an Motoren und anderen Eisenteilen findet man dort heute noch. Aber auch dieses Unternehmen wurde bald eingestellt, da sich der Abbau als unwirtschaftlich erwies und die Qualität des Salzes auch nicht besonders gut war. Die Familie Klein, Eigentümer der Salzfelder nördlich von Swakopmund, wo Salz durch die Verdunstung von Meerwasser gewonnen wird, erhielt später die Schürfrechte, baute dort aber selbst nie Salz ab.
Es waren die Träume von Fritz Kramer und Karl Wischkon, die in der Namib im wahrsten Sinne des Wortes verdunsteten – gleich einer Fata Morgana!
Etwa vier Kilometer unterhalb von Goanikontes steht, etwas versteckt am südlichen Ufer des Swakop-Riviers, einen Ruine. Hier hatte der Ingenieur Fritz Kramer vor dem Ersten Weltkrieg ein Stück Land erworben.
Kramer kam 1908 für die Hamburger Baufirma F.H. Schmid aus Deutschland ins Land. Man erhoffte sich den Zuschlag für den Bau der neuen Eisenbrücke. Zwölf Angebote gingen im Kolonialamt ein, entschieden hatte man sich dann aber für die Firmen Flender AG und Grün & Bilfinger.
Fritz Kramer fand dennoch Arbeit, denn er was schließlich als Leiter der Zweigstelle von F.H. Schmid in Swakopmund tätig und maßgeblich beteiligt am Bau der evangelischen Kirche, der Afrikabank, jetzt First National Bank, und der Funkturmanlage an der Swakop-Mündung. Die drei Bauten der Verankerungen, die den 86 m hohen Mast hielten, stehen heute noch.
Doch Fritz Kramer verfolgte noch andere Interessen in seiner neuen Heimat. An den Ufern des Swakop-Riviers sowie in den ausgetrockneten Pfannen auf den Anhöhen südlich davon vermutete Kramer einen hohen Salzgehalt im Boden. Die weiße Kruste im Sand, durch Brackwasser hervorgerufen, hatte ihn auf diese Idee gebracht. Aufgrund der vielen Sonnenstunden pro Tag verdunstete das flache Wasser schnell. Somit musste seiner Ansicht nach aus dem brackigen Sand mit Wasser gemischt im Rückstand Salz zu gewinnen sein.
Da Salz hier im Land ein unentbehrliches Konservierungs- sowie Desinfiziermittel war und wie überall auch ein Grundelement für Mensch und Tier, versprach sich Kramer ein lohnendes Unternehmen. Er baute also eine kleine Anlage zur Salzgewinnung auf. Der Sand des Rivierufers, aber auch der aus ausgetrockneten Pfannen von der Namib-Ebene heruntergeholte, wurde einem Waschprozess unterworfen, das salzhaltige Wasser in Becken verschiedener Größen geleitet. Deutlich kann man heute noch diese Becken ausmachen: 12 qm, 24 qm, 32 qm und das größte 120 qm. Diese relativ kleinen Ausmaße legen nahe, dass es sich wohl zunächst einmal um eine Versuchsanlage handelte. Man sieht heut noch Teile der Betonpfähle, die den Wassertank trugen – zwei Säulen stehen noch.
Erfolg war dem Unternehmen nicht beschieden. Kramer lebte in Swakopmund und hatte einen Verwalter auf der Anlage. Er selbst hatte in Zusammenarbeit mit der Firma Woermann Brock seit 1912 deren technische Abteilung übernommen. Etwas außerhalb Swakopmunds, nahe des Friedhofs – dort, wo heute der Wohnkomplex Kramerpark steht – entstanden geräumige Werkstätten mit Gleisanschluss zwecks direkter Verbindung zum Hafen sowie Bahnhof. Kramer baute für sich ein großes Wohnhaus auf diesem Grundstück. Es steht noch heute und dient auch als solches.
Auf ähnliche Weise wie Kramer erschloss Karl Wischkon – Großvater der Geschwister Klimas in Swakopmund – ein Salzfeld in der Nähe von Arandis. Wischkon war seinerzeit Magazinverwalter der Khan-Kupfermine und muss auf Erkundigungen in der Namib auf diese große brackige, trockene Pfanne gestoßen sein. Nach Regenfällen fängt hier das brackige Wasser der Namib und ein großer flacher See entsteht. Einiges an Motoren und anderen Eisenteilen findet man dort heute noch. Aber auch dieses Unternehmen wurde bald eingestellt, da sich der Abbau als unwirtschaftlich erwies und die Qualität des Salzes auch nicht besonders gut war. Die Familie Klein, Eigentümer der Salzfelder nördlich von Swakopmund, wo Salz durch die Verdunstung von Meerwasser gewonnen wird, erhielt später die Schürfrechte, baute dort aber selbst nie Salz ab.
Es waren die Träume von Fritz Kramer und Karl Wischkon, die in der Namib im wahrsten Sinne des Wortes verdunsteten – gleich einer Fata Morgana!
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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