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Wissenschaft für die Gesellschaft
Wissenschaft für die Gesellschaft

Wissenschaft für die Gesellschaft

Die Trecks durch den Nordosten Namibias waren durch vielerlei Ereignisse gekennzeichnet, die in der Literatur nur unbefriedigend und zum Teil widersprüchlich dargestellt sind. Vor allem bestehen falsche Vorstellungen über die Treckrouten. Der Grund für diese Mängel ist, dass noch keine Landkarte über jene Gegend existierte und kein Trecker Tagebuch führte. So war es für die Historiographen nicht möglich, die Erzählungen der Trecker geographisch korrekt einzuordnen. Meine ethnologische Forschungstätigkeit führte mich in den späten 1970er Jahren oft durch die ganze Kavango-Region. Wiederholt stieß ich auf mündliche Überlieferungen über Trecks der „Buren mit Ochsenwagen.“ Ältere Einwohner zeigten mir Plätze, wo die Trecker einst gelagert und ihre Toten begraben hatten. Auch Wagentrümmer und andere Zeichen ihres Aufenthaltes waren noch zu sehen. Diese Informationen und die eigene Ortskenntnis - verbunden mit der kritischen Auswertung historischer Schriftquellen - machen die Treckrouten und den chronologischen Ablauf der Treckgeschichte in der Kavango-Region leichter nachvollziehbar. Ein anderes Problem bieten die Namen der Wasserstellen, an denen Treckpausen eingelegt wurden. Diese stammten oft aus Schnalzsprachen und wurden von den Buren manchmal bis zur Unkenntlichkeit verändert. In den meisten Fällen erfanden sie völlig neue Namen auf Grund von Ereignissen oder örtlichen Besonderheiten. Dies erschwert die Rekonstruktion der Reiseroute. 1. Der erste Durstlandtreck Der erste Treck bestand ursprünglich aus zwei Gruppen burischer Farmer, die sich Ende 1874 in Transvaal versammelten und in Richtung Bechuanaland (heute Botswana) zogen. Nach dem Überschreiten des Grenzflusses Limpopo im Mai 1875 wählten sie GAJ (Gert) Alberts zu ihrem gemeinsamen Führer und GJS van der Merwe zum Veldkornet. Vom Limpopo bis zum Lake Ngami existierte ein ausgefahrener Handelsweg, der durch den Osten der Kalahariwüste nach Norden führte. Längs dieser Route gab es nur sehr wenige Stellen mit ergiebigem Wasservorrat. Deshalb ließ Alberts das lose Groß- und Kleinvieh voraus treiben. Dann setzten sich die vierzig Wagen mit je 16-18 Zugtieren in kleinen Abteilungen und in dreitägigem Abstand in Bewegung. Bei der Bewältigung dieser strapaziösen Strecke verdursteten einige Zugochsen. Da aber alle versprengten und dann gestohlenen Tiere auf Befehl von Häuptling Moremi wieder abgeliefert wurden und die Trecker keinen Todesfall zu beklagen hatten, hielten sie bei der Ankunft am „Meerrivier“ (Boteti, früher Botletle geschrieben) einen Dankgottesdienst. Mehrere Familien verloren den Mut zum Durchhalten und kehrten nach Transvaal zurück. Am Boteti bog der Weg nach Westen und führte am Südrand des Lake Ngami vorbei. Dort trennte sich D.P. Prinsloo mit seiner Familie von der Treckgesellschaft und blieb bei den weißen Händlern am Lake Ngami, bis er sich im folgenden Jahr dem zweiten Treck anschloss. Der nächste Aufenthalt des Trecks unter Alberts war an den Quellen von Ghanzi, wo der Bur Hendrik van Zyl mit seiner großen Familie wohnte. Er war von Transvaal eingewandert und hatte vom Häuptling der Tawana exklusive Jagdrechte in einem ausgedehnten Gebiet um Ghanzi erworben. Seine Gastfreundschaft gegenüber den Treckern war verhalten, denn er fürchtete, eine offene Freundschaft zu den Treckern könne seinem Ruf bei der Bevölkerung schaden. Deshalb zog Alberts mit seinem Gefolge weiter nach Westen. Er überquerte die Landesgrenze nach Südwestafrika (heute Namibia) und ließ sich am 28. Januar 1876 an den Quellen von Tunobis nieder. Seitdem trägt der Platz den von den Treckern eingeführten Namen Rietfontein.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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