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Wissenschaft für die Gesellschaft
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Obwohl die Familien von Schauroth einen großen Familienverband darstellen, war es nicht möglich, von der Familie eine ausführliche Biographie über diesen bekannten Schutztruppenoffizier zu erhalten. Mit Hilfe der Afrika-Linie der von Schauroths, Olof von Schauroth, Farm Blinkoog bei Karasburg im Süden Namibias, Dr. Chris Heyer (geb. von Schauroth) sowie schriftliche Hinweise von Wegbegleitern des Erich von Schauroth konnte ein sinnvoller Lebenslauf erstellt werden, der aber keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Von Schauroth war bei den Friedensverhandlungen in Heirachabis und Ukamas zugegen. Dazu lesen wir in Otto von Webers „Geschichte des Schutzgebietes Deutsch-Südwest-Afrika”: „Der Kapitän der Bondels, Johan Christian, der bei Heirachabis saß, leitete durch Pater Malinowski Friedensverhandlungen ein. Diese zogen sich lange hin, da die Bondels sehr mißtrauisch waren. Oberst Deimling beauftragte den Oberbefehlshaber im Süden, von Estorff (dessen Adjutant Erich von Schauroth war), der die Verhandlungen führte, Abgabe von Waffen und Munition zu verlangen. Dafür sollte ihnen Leben und Freiheit zugesichert werden. Am 21. Dezember 1906 kam Johan Christian nach Heirachabis. Nur ein Punkt bereitete noch Schwierigkeiten: der Wohnsitz des Stammes. Oberst Deimling wollte sie in Keetmanshoop ansiedeln, die Bondels aber weigerten sich, ihre Heimat Warmbad zu verlassen. Hier gab von Estorff auf Veranlassung von Deimling nach, weil dieser Punkt nicht so wichtig war. Am 23. Dezember 1906 wurde der Frieden geschlossen, der als der Frieden von Ukamas bekannt ist und noch spät abends wurden Waffen und Munition abgegeben.” Ludwig von Estorff würdigte seinen Adjutanten wie folgt: „Oberleutnant von Schauroth war ebenfalls Adjutant. Ein ausgezeichneter, edler Mensch, selbstlos, tüchtig, pflichttreu, vollkommen furchtlos, eine schöne, edle, schlanke männliche Erscheinung, blauäugig und dunkel, ein vorzüglicher Reiter. Nicht so hervorstechend begabt wie Hauptmann von dem Hagen und Viktor von Alten, aber ein sehr tüchtiger, praktischer Offizier, der auch wie sie die höchste Achtung und Zuneigung meiner Kameraden und Untergebenen genoß...” Nach den erfolgreichen Friedengesprächen mit den Nama kehrte Erich von ­Schauroth 1907 zu seinem alten Truppenteil nach Deutschland zurück. Im Jahre 1913 wanderte er als Hauptmann a.D. nach Südwestafrika aus. Nach der Niederlage der deutschen Truppen im 1. Weltkrieg in Südwestafrika – hier brachen die Engländer/Unionstruppen nonchalant einen internationalen Vertrag über einen Nichtangriffspakt in den Kolonien, die sogenannte „Kongo-Akte” – versuchte sich von Schauroth zur deutschen Ostafrika-Truppe des legendären Generals von Lettow-Vorbeck durchzuschlagen. Die beiden hatten sich bei den Kämpfen im Süden gegen die Nama kennen und schätzen gelernt. Auf seinem Weg durch südafrikanisches Gebiet wurde Erich von Schauroth gefangen genommen und bis Kriegsende 1918 in einem Gefangenenlager interniert.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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