Wo der Himmel größer is
Viele Oukies haben das Kraut noch nie wahrgenommen, aber in diesem Jahr springt's über riesige Landstriche verteilt sommer so ins Auge: die Asternverwandtschaft Nidorella. Selbst wer ansonsten achtlos, also ohne Worries, durch Busch- und Grasland flitzt und mit Pflanzen nix am Hut hat, konnte es beim Oska-Narrentreiben mit den Händen fassen, eine ganze Gruppe Festgänger hatte sich in grüne Overalls gehüllt und dazu gelbe Hüte aufgesetzt: sie haben der Nidorella resedifolia nachgeäfft, denn schließlich stand der diesjährige OSKA unter dem Wahlspruch "Mich laust der Affe".
Dass die Nidorella, die die Oukies nun wegen der grünen Stengel und der gelben Blumen nach den Hausfarben des John-Deere-Traktors eben "John-Deer-Kraut" nennen, auch mit den Chrysanthemen/Astern der gepflegten Gartenkultur verwandt ist, kann ihre Ehre net nich retten. Es gibt Farmer in der Omaheke und der Region Khomas, die meinen, die Nidorella hätte bis zu 80% ihrer Weide verdrängt. Diese Plaasburen, die ansonsten ja im Vergleich zu ihren Kollegen auf den trockeneren Kalaharifarmen in einem reicheren Regengürtel sitzen, beneiden jetzt die Landwirte im roten und trockeneren Kalaharisand, weil das gelbe Kraut dort so gut wie gar nich vorkommt. Wer so biekie in sommerlichen europäischen Kulturlandschaften bewandert is, fühlt sich nach Omitara raus an deutsche Rapsfelder erinnert, aber die Farbenpracht finden die Plaasburen eben nich so schnaaks.
So haben die recht guten und überdurchschnittlichen Regenzeiten der vergangenen 15 Jahre plötzlich ihre Kehrseite, da die Nidorella bei günstigen Bedingungen viel schneller wächst als zähe Gräser, die sich zeitweilig verdrängen lassen, sich aber ironischer weise in den mageren Jahren viel besser behaupten. Über den Grad der Futtertauglichkeit des Krauts wissen die Experten besser Bescheid. Wenn das Beest es nur in seiner niedrigen Wintergestalt am Boden frisst, heißt das noch lange nich, dass die anderen Viehcher es verschmähen. Überraschend ist auch, wie neben großer Nidorella-Dichte plötzlich große Flecken mit engem Grasbestand und fetter Weide bestehen.
Nun steht in diesem Jahr das Gras, samt Nidorella, wieder so hoch, dass die Pfähle der Einzäunung sich nur mit Mühe noch Überblick verschaffen können und den Beestern auf der Weide ständig der Bauch gebürstet wird. All solche Überlegungen waren am vergangenen Wochenende in der nächtlichen Narrhalla auf Witvlei eher marginal, weil es um große und kleine politische sowie um feucht-fröhliche Unterhaltung und weniger um Omaheke-Botanik ging. Draußen schien der abnehmende Mond recht hell. Jaulende Schakale ergänzten aus der Ferne den Festrummel im Saal, wo die Kapelle "Gett 2" närrische Vorredner begleitete. Als die Kapelle ihren Beitrag mit Anregungen zum Refrain vollbracht hatte, kamen die Disc Jockeys an die Reihe, die mit der Auswahl etliche Leute auf die Tanzfläche lockten, aber sowahr wrachtach, die hatten keine Idee, was Lautstärke is. Die haben gemeint, laut is schön oder haben gemeint, das gemeine Volk der Omaheke is insgesamt schwerhörig. Also es gilt auch hier wie so oft, die Gäste müssen sich nich nur durch Vorbeugung und Verhütung gegen Babbelas und Anderes rüsten, sondern sie müssen auch die Ohrenstöpsel einpacken, dass die Musicke wieder etwas erträglich wird, dort in der Omaheke und für den Ernstfall beim bevorstehenden WIKA der Hauptstadt.
Immerhin dehnte sich als Ausweg aus übermäßigem Spätlärm - das formale OSKA-Programm war durchaus noch in Grenzen - die große nächtliche, nach feucht-frischem Gras duftende, Omaheke vor der Narrhalla aus.
Dass die Nidorella, die die Oukies nun wegen der grünen Stengel und der gelben Blumen nach den Hausfarben des John-Deere-Traktors eben "John-Deer-Kraut" nennen, auch mit den Chrysanthemen/Astern der gepflegten Gartenkultur verwandt ist, kann ihre Ehre net nich retten. Es gibt Farmer in der Omaheke und der Region Khomas, die meinen, die Nidorella hätte bis zu 80% ihrer Weide verdrängt. Diese Plaasburen, die ansonsten ja im Vergleich zu ihren Kollegen auf den trockeneren Kalaharifarmen in einem reicheren Regengürtel sitzen, beneiden jetzt die Landwirte im roten und trockeneren Kalaharisand, weil das gelbe Kraut dort so gut wie gar nich vorkommt. Wer so biekie in sommerlichen europäischen Kulturlandschaften bewandert is, fühlt sich nach Omitara raus an deutsche Rapsfelder erinnert, aber die Farbenpracht finden die Plaasburen eben nich so schnaaks.
So haben die recht guten und überdurchschnittlichen Regenzeiten der vergangenen 15 Jahre plötzlich ihre Kehrseite, da die Nidorella bei günstigen Bedingungen viel schneller wächst als zähe Gräser, die sich zeitweilig verdrängen lassen, sich aber ironischer weise in den mageren Jahren viel besser behaupten. Über den Grad der Futtertauglichkeit des Krauts wissen die Experten besser Bescheid. Wenn das Beest es nur in seiner niedrigen Wintergestalt am Boden frisst, heißt das noch lange nich, dass die anderen Viehcher es verschmähen. Überraschend ist auch, wie neben großer Nidorella-Dichte plötzlich große Flecken mit engem Grasbestand und fetter Weide bestehen.
Nun steht in diesem Jahr das Gras, samt Nidorella, wieder so hoch, dass die Pfähle der Einzäunung sich nur mit Mühe noch Überblick verschaffen können und den Beestern auf der Weide ständig der Bauch gebürstet wird. All solche Überlegungen waren am vergangenen Wochenende in der nächtlichen Narrhalla auf Witvlei eher marginal, weil es um große und kleine politische sowie um feucht-fröhliche Unterhaltung und weniger um Omaheke-Botanik ging. Draußen schien der abnehmende Mond recht hell. Jaulende Schakale ergänzten aus der Ferne den Festrummel im Saal, wo die Kapelle "Gett 2" närrische Vorredner begleitete. Als die Kapelle ihren Beitrag mit Anregungen zum Refrain vollbracht hatte, kamen die Disc Jockeys an die Reihe, die mit der Auswahl etliche Leute auf die Tanzfläche lockten, aber sowahr wrachtach, die hatten keine Idee, was Lautstärke is. Die haben gemeint, laut is schön oder haben gemeint, das gemeine Volk der Omaheke is insgesamt schwerhörig. Also es gilt auch hier wie so oft, die Gäste müssen sich nich nur durch Vorbeugung und Verhütung gegen Babbelas und Anderes rüsten, sondern sie müssen auch die Ohrenstöpsel einpacken, dass die Musicke wieder etwas erträglich wird, dort in der Omaheke und für den Ernstfall beim bevorstehenden WIKA der Hauptstadt.
Immerhin dehnte sich als Ausweg aus übermäßigem Spätlärm - das formale OSKA-Programm war durchaus noch in Grenzen - die große nächtliche, nach feucht-frischem Gras duftende, Omaheke vor der Narrhalla aus.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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