Wohl und Weh' durch Rohstoffe
Auch in diesem Jahr lobten die hier versammelten Manager, Politiker und Vertreter internationaler Organisationen wieder einmal fast unisono die jüngsten wirtschaftlichen Fortschritte auf dem Kontinent: Lazarus Zim, der für Südafrika zuständige Geschäftsführer des Bergbauriesen Anglo American, aber auch Graham Mackay, Chef des Braukonzern SAB Miller, zeigten sich über die "fantastischen" Profitmargen ihrer Konzerne in Afrika beglückt und meinten: Wer das Risiko nicht scheue, werde in Afrika reich belohnt.
In der Tat hat sich auf dem Kontinent zuletzt einiges verändert: Zumindest in einzelnen Ländern sinkt die Korruption, wie Graham Mackay aber auch der frühere Unilever-Chef und heutige Reuters-Vorsitzende Niall FitzGerald attestierten. In manchen Staaten sind ausländische Unternehmen bisweilen erstaunt wie schnell Zulassungen heute erteilt werden und dass die versprochenen Erleichterungen für die Einfuhr bestimmter Güter nicht nur wie früher auf dem Papier stehen.
Wichtiger noch ist, dass die 48 Länder südlich der Sahara im letzten Jahr stärker als 2003 gewachsen sind, auch wenn dies vor allem an dem weltweiten Rohstoffboom liegt. Denn die Volkswirtschaften der meisten Länder sind noch immer kaum diversifiziert und exportieren noch immer zumeist nur einen Rohstoff, auf dessen Preis dann Wohl und Wehe des jeweiligen Landes gründen.
Immerhin ist das durchschnittliche Wachstum in Afrika von 3,5% auf 4,5% gestiegen, was jedoch bei einem Bevölkerungszuwachs von 3% nicht ausreicht, um die tiefe Armut zu lindern. Ohne die Schwergewichte Südafrika und Nigeria hätte sich das Wachstum sogar im Schnitt auf rund 6% belaufen. Die Econonomist Intelligence Unit spricht denn auch von der stärksten Wirtschaftsentwicklung in den letzten zehn Jahren.
Doch all die optimistischen Prognosen, die man in dieser Woche auf dem Afrika-Gipfel vernahm, können nicht verbergen, dass die tiefe wirtschaftliche Kluft zwischen Afrika und dem Rest der Welt zuletzt eher noch gewachsen ist. Auch fast 25 Jahre nach Beginn der ersten ökonomischen Reformen, hat fast keine einzige Wirtschaft südlich der Sahara die Intensivstation der westlichen Finanzinstitutionen verlassen. Die Ausnahmen bilden neben dem Industriestaat Südafrika die winzige Inselrepublik Mauritius sowie das dünn besiedelte Botswana, dessen relative Prosperität von einem florierenden Diamanten- und Tourismussektor unterfüttert wird. Alle drei Volkswirtschaften sind untypisch für die anderen schwarzafrikanischen Länder, was ihre Vorbildfunktion einschränkt.
Besonders ernüchternd ist jedoch, dass der Anteil des Kontinents am Welthandel von 9% zu Anfang der 1960er Jahre auf gegenwärtig ganze 1,6 % (2003) geschrumpft ist.
Solange Afrika von korrupten Eliten regiert wird, die 40% des vorhandenen Privatvermögens außerhalb des Kontinents bunkern und ihre Länder systematisch ausbluten, wird es Afrika selbst bei einem drastischen Anstieg westlicher Hilfsgelder nicht gelingen, die von der Uno angestrebten Millenniumsziele zu erreichen. Beim gegenwärtigen Schneckentempo würde dies Ziel trotz einzelner Lichtblicke frühestens gegen 2147 erreicht werden.
In der Tat hat sich auf dem Kontinent zuletzt einiges verändert: Zumindest in einzelnen Ländern sinkt die Korruption, wie Graham Mackay aber auch der frühere Unilever-Chef und heutige Reuters-Vorsitzende Niall FitzGerald attestierten. In manchen Staaten sind ausländische Unternehmen bisweilen erstaunt wie schnell Zulassungen heute erteilt werden und dass die versprochenen Erleichterungen für die Einfuhr bestimmter Güter nicht nur wie früher auf dem Papier stehen.
Wichtiger noch ist, dass die 48 Länder südlich der Sahara im letzten Jahr stärker als 2003 gewachsen sind, auch wenn dies vor allem an dem weltweiten Rohstoffboom liegt. Denn die Volkswirtschaften der meisten Länder sind noch immer kaum diversifiziert und exportieren noch immer zumeist nur einen Rohstoff, auf dessen Preis dann Wohl und Wehe des jeweiligen Landes gründen.
Immerhin ist das durchschnittliche Wachstum in Afrika von 3,5% auf 4,5% gestiegen, was jedoch bei einem Bevölkerungszuwachs von 3% nicht ausreicht, um die tiefe Armut zu lindern. Ohne die Schwergewichte Südafrika und Nigeria hätte sich das Wachstum sogar im Schnitt auf rund 6% belaufen. Die Econonomist Intelligence Unit spricht denn auch von der stärksten Wirtschaftsentwicklung in den letzten zehn Jahren.
Doch all die optimistischen Prognosen, die man in dieser Woche auf dem Afrika-Gipfel vernahm, können nicht verbergen, dass die tiefe wirtschaftliche Kluft zwischen Afrika und dem Rest der Welt zuletzt eher noch gewachsen ist. Auch fast 25 Jahre nach Beginn der ersten ökonomischen Reformen, hat fast keine einzige Wirtschaft südlich der Sahara die Intensivstation der westlichen Finanzinstitutionen verlassen. Die Ausnahmen bilden neben dem Industriestaat Südafrika die winzige Inselrepublik Mauritius sowie das dünn besiedelte Botswana, dessen relative Prosperität von einem florierenden Diamanten- und Tourismussektor unterfüttert wird. Alle drei Volkswirtschaften sind untypisch für die anderen schwarzafrikanischen Länder, was ihre Vorbildfunktion einschränkt.
Besonders ernüchternd ist jedoch, dass der Anteil des Kontinents am Welthandel von 9% zu Anfang der 1960er Jahre auf gegenwärtig ganze 1,6 % (2003) geschrumpft ist.
Solange Afrika von korrupten Eliten regiert wird, die 40% des vorhandenen Privatvermögens außerhalb des Kontinents bunkern und ihre Länder systematisch ausbluten, wird es Afrika selbst bei einem drastischen Anstieg westlicher Hilfsgelder nicht gelingen, die von der Uno angestrebten Millenniumsziele zu erreichen. Beim gegenwärtigen Schneckentempo würde dies Ziel trotz einzelner Lichtblicke frühestens gegen 2147 erreicht werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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