Wolkenkuckucksheim, Luftschlösser und Wunschdenken
Omupräsidente III, !Gôahesab Comräd Hage Gottfried Geingob, hat in dieser Woche pflichtgemäß das Parlament eröffnet, wie über Funk zu hören war und ansonsten zu lesen is. Jesslaik, die Innenstadt war wieder ein muhrsches bleddy Verkehrschaos. Der Bannkreis, bzw. die Bannmeile mit gesperrten Straßen dehnt sich von Jahr zu Jahr mehr aus. Schon in der Ideppedenz-Äwwenjuh, Ecke Comräd-Fidel-Castro-Straße, wo es neben dem Zoo-Park (nich Suh-Park, wie mitunter im deutschen Hörfunk zu hören!) den Kirchberg hinangeht, trifft der Otjiauto-Fahrer schon auf die erste Absperrung. Die andere Sperre beginnt an der Ecke Boppa-Mugabe- und Osema-Shafiishuna-Nujoma-Äwwenjuh etc. Auf den Overkill an Sicherheit und Geltungsbedürfnis musste Dich zur Parlamentseröffnung gefasst machen und den garantierten Verkehrsstaus musste möglichst entgehen, die sich tatsächlich mit den Staus gegen 8 Uhr und dann wieder 17 Uhr in Rondebosch, Newlands in Kapstadt vergleichen lassen. Riesenschlangen sonnengeheizter Blechkisten, die meistens der Bank gehören, im Schritt-Tempo oder im totalen Stillstand gelähmt.
Aber mach kein´ Fout. !Gôahesab Geingob lässt bei besonderen Anlässen wie bei der Palaver-Eröffnung im Tintenpalast ein paar originelle Worte fallen. Diesmal vor der Kulisse vermehrter Demos, wo die Protestler Zugriff zum Lande der Ahnen und Urväter verlangen. Der geschasste Vizeminister !Gôahesab Bernardus Swartbooi hat die Stoßrichtung mos letztens mit seinem Verbalangriff auf Omushamane Uutoni Nujoma, Oministeli für Landreform, angegeben. Nujoma soll keine Ovambo- oder Kavango- Leute auf angekauftem Boden im Süden ansiedeln, weil die Nama da das erste Anrecht hätten, da sie - und nicht Ovambo-Begünstigte aus dem Norden - in diesem Raum historisch Geschädigte seien.
Uutoni schlägt bekanntlich mit dem Argument zurück, dass sein Ministerium keine Bantustan-Politik (wie in der Apartheidszeit) verfolge und dass im neuen Namibia jedermann irgendwo angesiedelt werden könne.
!Gôahesab Hage hat nun zur Parlmentseröffnung unter mehreren Themen das heiße Eisen angefasst und die Demonstranten, Bittsteller und Drohenden in der Landfrage aufgefordert zu sagen, wer denn eigentlich die rechten Ahnen und Vorväter seien. Diese Frage kann ihn muhts unbeliebt machen, denn selbige Bittsteller von den Nama bis zu den Ovaherero haben eines gemeinsam. Allesamt halten sie ihre Vorväter als die wahren und einzigen Ahnen, „ancestors“. Niemand von ihnen erwähnt die eigentliche Urbevölkerung, die nachweislich vor der Einwanderung der Bantu, Oorlam-Nama und Europäer das Land bewohnt und durchwandert hat: die Buschleute, die San, die nach dem UNO-Index der Lebensqualität in Namibia mit Abstand die unterste Stufe einnehmen.
Erst rund zehn Jahre nach der Unabhängigkeit hat die Regierung der Braven und Bravourösen sich das erste Mal um die San und Ovatje und andere bedrohte Minderheiten zumindest ansatzweise gekümmert. Keine der lautstarken „Ahnengruppen“ greift die Frage wissenschaftlich auf, wer denn die Urbevölkerung sei, wenn es um Bodenansprüche geht. Ihr Einstieg is der Kolonialkrieg, umgemünzt auf Genozid. Und die San, generell von den stärkeren Gruppen, außer von den Ovirumbu, belächelt, verachtet und verdrängt, werden in der Landfrage einfach ignoriert.
Das is mos das erste postfaktische Debakel. Das zweite is der angebliche Landhunger, der im 21. Jahrhundert, in der Zeit rasanter Verstädterung, Landflucht und Abwanderung hauptsächlich künstlich eingeheizt wird. Warum sitzen Hunderte von Land(s)leuten lieber an der Straßenecke und warten auf eine Gelegenheitsarbeit, die ein Otjirumbu mit einem Bakkie bieten sollte, anstatt auf angestammtem Boden der Väter das Feld zu bestellen, Farmarbeit auf eigener oder der familiären Scholle zu leisten und sich um das Vieh zu kümmern?
Die die Illusion und das Wolkenkuckucksheim sind das dritte postfaktische Debakel, dass Farmerei auf einem geschenkten Stück Boden die Garantie für ein gefestigtes Einkommen, für eine Grundlage des schnellen Wohlstands sei.
Noch haben !Gôahesab Geingob und Oministeli Uutoni Nujoma keine Statistik herausgegeben, welchen Ertrag die Neufarmer und Landgesättigten über die vergangenen fünf oder zehn Jahre erbracht und welche Subvention sie erhalten haben. Andeutungsweise hat Omupräsidente III aber anklingen lassen, dass es mit dem Ertrag sommer mager aussehe. Klarsicht und Realpolitik in der Landreform sind gefordert. Keine bleddy Spiegelfechterei oder Scheinpose!
Jesslaik, das letzte Wort, das längste Wort
Die Sprachathleten der Kirschwasserrunde von Freitag im Sportklub von Ovenduka schlagen derzeit gegen die Österreicher zurück, wenn es um das längste bekannte Wort auf Otjindoitjie geht. Die wollen mit dem längsten Wort muhts das letzte Wort haben.
Zuletzt standen im Steinbock-Wettbewerb die Donaualpiner mit Bundespräsidentenstichwahlwiederholungsverschiebung“ auf Platz Eins vor der Kirschwasserrunde von Ovenduka. Jetzt ham die Kirschwasser-Oukies aber nachgelegt, und es is fraglich, ob die Donaualpiner die Wellblechkerls im Lande der Bravourösen überrunden können. Hier also das jüngste Bandwurmwort mit Verbindungs-S auf Otjindoitjie, Made in Namibia:
Freitagmittagskirschwasserrundengründungsmitgliedsgeburtstag
Na, mit was wird der Geburtstag und das längste Wort wohl gefeiert … ? Sachen gibt´s …
Aber mach kein´ Fout. !Gôahesab Geingob lässt bei besonderen Anlässen wie bei der Palaver-Eröffnung im Tintenpalast ein paar originelle Worte fallen. Diesmal vor der Kulisse vermehrter Demos, wo die Protestler Zugriff zum Lande der Ahnen und Urväter verlangen. Der geschasste Vizeminister !Gôahesab Bernardus Swartbooi hat die Stoßrichtung mos letztens mit seinem Verbalangriff auf Omushamane Uutoni Nujoma, Oministeli für Landreform, angegeben. Nujoma soll keine Ovambo- oder Kavango- Leute auf angekauftem Boden im Süden ansiedeln, weil die Nama da das erste Anrecht hätten, da sie - und nicht Ovambo-Begünstigte aus dem Norden - in diesem Raum historisch Geschädigte seien.
Uutoni schlägt bekanntlich mit dem Argument zurück, dass sein Ministerium keine Bantustan-Politik (wie in der Apartheidszeit) verfolge und dass im neuen Namibia jedermann irgendwo angesiedelt werden könne.
!Gôahesab Hage hat nun zur Parlmentseröffnung unter mehreren Themen das heiße Eisen angefasst und die Demonstranten, Bittsteller und Drohenden in der Landfrage aufgefordert zu sagen, wer denn eigentlich die rechten Ahnen und Vorväter seien. Diese Frage kann ihn muhts unbeliebt machen, denn selbige Bittsteller von den Nama bis zu den Ovaherero haben eines gemeinsam. Allesamt halten sie ihre Vorväter als die wahren und einzigen Ahnen, „ancestors“. Niemand von ihnen erwähnt die eigentliche Urbevölkerung, die nachweislich vor der Einwanderung der Bantu, Oorlam-Nama und Europäer das Land bewohnt und durchwandert hat: die Buschleute, die San, die nach dem UNO-Index der Lebensqualität in Namibia mit Abstand die unterste Stufe einnehmen.
Erst rund zehn Jahre nach der Unabhängigkeit hat die Regierung der Braven und Bravourösen sich das erste Mal um die San und Ovatje und andere bedrohte Minderheiten zumindest ansatzweise gekümmert. Keine der lautstarken „Ahnengruppen“ greift die Frage wissenschaftlich auf, wer denn die Urbevölkerung sei, wenn es um Bodenansprüche geht. Ihr Einstieg is der Kolonialkrieg, umgemünzt auf Genozid. Und die San, generell von den stärkeren Gruppen, außer von den Ovirumbu, belächelt, verachtet und verdrängt, werden in der Landfrage einfach ignoriert.
Das is mos das erste postfaktische Debakel. Das zweite is der angebliche Landhunger, der im 21. Jahrhundert, in der Zeit rasanter Verstädterung, Landflucht und Abwanderung hauptsächlich künstlich eingeheizt wird. Warum sitzen Hunderte von Land(s)leuten lieber an der Straßenecke und warten auf eine Gelegenheitsarbeit, die ein Otjirumbu mit einem Bakkie bieten sollte, anstatt auf angestammtem Boden der Väter das Feld zu bestellen, Farmarbeit auf eigener oder der familiären Scholle zu leisten und sich um das Vieh zu kümmern?
Die die Illusion und das Wolkenkuckucksheim sind das dritte postfaktische Debakel, dass Farmerei auf einem geschenkten Stück Boden die Garantie für ein gefestigtes Einkommen, für eine Grundlage des schnellen Wohlstands sei.
Noch haben !Gôahesab Geingob und Oministeli Uutoni Nujoma keine Statistik herausgegeben, welchen Ertrag die Neufarmer und Landgesättigten über die vergangenen fünf oder zehn Jahre erbracht und welche Subvention sie erhalten haben. Andeutungsweise hat Omupräsidente III aber anklingen lassen, dass es mit dem Ertrag sommer mager aussehe. Klarsicht und Realpolitik in der Landreform sind gefordert. Keine bleddy Spiegelfechterei oder Scheinpose!
Jesslaik, das letzte Wort, das längste Wort
Die Sprachathleten der Kirschwasserrunde von Freitag im Sportklub von Ovenduka schlagen derzeit gegen die Österreicher zurück, wenn es um das längste bekannte Wort auf Otjindoitjie geht. Die wollen mit dem längsten Wort muhts das letzte Wort haben.
Zuletzt standen im Steinbock-Wettbewerb die Donaualpiner mit Bundespräsidentenstichwahlwiederholungsverschiebung“ auf Platz Eins vor der Kirschwasserrunde von Ovenduka. Jetzt ham die Kirschwasser-Oukies aber nachgelegt, und es is fraglich, ob die Donaualpiner die Wellblechkerls im Lande der Bravourösen überrunden können. Hier also das jüngste Bandwurmwort mit Verbindungs-S auf Otjindoitjie, Made in Namibia:
Freitagmittagskirschwasserrundengründungsmitgliedsgeburtstag
Na, mit was wird der Geburtstag und das längste Wort wohl gefeiert … ? Sachen gibt´s …
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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