Wüst moie, aber bleddy gefährliche Zeit
Im Lande der Braven und Bravourösen gibt´s bleddy-well zwei Faktoren, oder sag Anlässe, die Persönlichkeit und Charakterzug des jeweils Braven, bzw. der Braven, sommer so 180 Grad umkrempeln und linksdrehen. Den ersten ham wir schon öfter angesprochen: Wenn´s ordentlich geregnet hat, wandelt sich fast jede Person, ob Miesmacher oder Spielverderber, zum jovialen Optimisten, zum Gut-Wetter-Menschen. Darauf kommen wir gewiss zurück, wenn´s wirklich wieder regnet. Immerhin haben wir in diesen Tagen ein paar Mutmacher am Himmel. Ein paar Wolken, auch wenn sie fast nix hergeben. Nachts etwas Wetterleuchten über den Eros- und Otjihavera-Bergen.
Der zweite Faktor is die Urlaubszeit, wobei während des Jahres aber net so ein gewöhnliches, eher noch ein langes Wochenende hinzugerechnet werden kann. Also, längere Frei- und Urlaubszeit krempelt den biederen Alltagsnamibier um zum Draufgänger, der das Tempolimit, die Alkoholschranke und Selbstbeherrschung, ja sogar den Selbsterhaltungstrieb - der is hierzulande ansonsten mos wüst stark - sommer so über Bord wirft. Den plötzlichen Charakterwandel von Dr. Jekyll zu Mista Hyde, so oder ähnlich, wie das in der englischen Literatur geschildert wird, nennen wir auf Otjindoitjie „die Sau rauslassen“. Bei dem Saubild sind wir übrigens in guter Gesellschaft, denn selbst der gestrenge und gleichzeitig nich so gestrenge Herr Goethe hat sich der Schweinemetapher bedient und zwar in Faust I, wo Leipziger Studenten in Auberbachs Keller Party skoppen: Ihnen „ist ganz kannibalisch wohl als wie fünfhundert Säuen …“
Der ansonsten bieder-bürgerliche Nam-Kirchgänger verwandelt sich im Urlaubsmodus leicht zum Macho, nochall mit schlimmen Folgen auf Pad oder im Familienkreis. Die auf Pump gefahrenen Luxus-Tjorries mit Foh-bai-Foh-Getriebe und Differenzialschaltung sind heute alle viel stärker, schneller, flitziger als noch vor wenigen Jahren. Aber die Straßen und Pads sind deswegen nich besser geworden. Und noch eins, die Fahrtüchtigkeit des Menschen is trotz gesteigerter PS-Leistung und elektronischer Schikanen ebenfalls nur kümmerliches Mittelmaß.
Das is mos okay, wenn der verwandelte Urlauber, Aussteiger und Ferienfreibeuter diesen Hang mit seinem Foh-bai-Foh oder sonstwie mit getjuhnter Tjorrie beim Macho-Treffen „Vasbyt“ mit heulendem Motor und dreckschleudernden Reifen vor johlendem Publikum an den Hängen des Swakopriviers auslebt. Aber da kann eben nich jeder bleddy Suffkopp mitmachen, deshalb bleiben da noch so viele Typen übrig, die ihre Sau auf der Teer- oder Schotterpad rauslassen oder eben in der Shebeen, Pinte, Kneipe, Kaschemme oder - vornehm benannt wie beim deutschen Hörfunk der Enn-Bie-ßie - in der Schankstube. Oder im Privatkreis Frau und Kind malträtieren. Unsere Nation is überall noch auf Pad.
Und jetzt bei dem Auszug der Jahresaussteiger auf Pad is größte Vorsicht geboten und is defensives Fahren angesagt. Nach der Ankunft soll umso mehr die gute Feier mit allen guten Tropfen steigen, um das sonderbare Jahr 2016 Revue passieren zu lassen.
Zikaden sirren unbeirrt.
Die Wolke noch kein Nass verliert.
Der Christbaum soll ein Dornstrauch sein,
mit Lametta und bei Kerzenschein.
Die Tageshitze glüht noch nach,
Besinnung stellt sich ein, gemach.
Der Wunsch einer frohen Weihnacht gilt allen Lesern unter dem Wendekreis des Steinbocks.
Der zweite Faktor is die Urlaubszeit, wobei während des Jahres aber net so ein gewöhnliches, eher noch ein langes Wochenende hinzugerechnet werden kann. Also, längere Frei- und Urlaubszeit krempelt den biederen Alltagsnamibier um zum Draufgänger, der das Tempolimit, die Alkoholschranke und Selbstbeherrschung, ja sogar den Selbsterhaltungstrieb - der is hierzulande ansonsten mos wüst stark - sommer so über Bord wirft. Den plötzlichen Charakterwandel von Dr. Jekyll zu Mista Hyde, so oder ähnlich, wie das in der englischen Literatur geschildert wird, nennen wir auf Otjindoitjie „die Sau rauslassen“. Bei dem Saubild sind wir übrigens in guter Gesellschaft, denn selbst der gestrenge und gleichzeitig nich so gestrenge Herr Goethe hat sich der Schweinemetapher bedient und zwar in Faust I, wo Leipziger Studenten in Auberbachs Keller Party skoppen: Ihnen „ist ganz kannibalisch wohl als wie fünfhundert Säuen …“
Der ansonsten bieder-bürgerliche Nam-Kirchgänger verwandelt sich im Urlaubsmodus leicht zum Macho, nochall mit schlimmen Folgen auf Pad oder im Familienkreis. Die auf Pump gefahrenen Luxus-Tjorries mit Foh-bai-Foh-Getriebe und Differenzialschaltung sind heute alle viel stärker, schneller, flitziger als noch vor wenigen Jahren. Aber die Straßen und Pads sind deswegen nich besser geworden. Und noch eins, die Fahrtüchtigkeit des Menschen is trotz gesteigerter PS-Leistung und elektronischer Schikanen ebenfalls nur kümmerliches Mittelmaß.
Das is mos okay, wenn der verwandelte Urlauber, Aussteiger und Ferienfreibeuter diesen Hang mit seinem Foh-bai-Foh oder sonstwie mit getjuhnter Tjorrie beim Macho-Treffen „Vasbyt“ mit heulendem Motor und dreckschleudernden Reifen vor johlendem Publikum an den Hängen des Swakopriviers auslebt. Aber da kann eben nich jeder bleddy Suffkopp mitmachen, deshalb bleiben da noch so viele Typen übrig, die ihre Sau auf der Teer- oder Schotterpad rauslassen oder eben in der Shebeen, Pinte, Kneipe, Kaschemme oder - vornehm benannt wie beim deutschen Hörfunk der Enn-Bie-ßie - in der Schankstube. Oder im Privatkreis Frau und Kind malträtieren. Unsere Nation is überall noch auf Pad.
Und jetzt bei dem Auszug der Jahresaussteiger auf Pad is größte Vorsicht geboten und is defensives Fahren angesagt. Nach der Ankunft soll umso mehr die gute Feier mit allen guten Tropfen steigen, um das sonderbare Jahr 2016 Revue passieren zu lassen.
Zikaden sirren unbeirrt.
Die Wolke noch kein Nass verliert.
Der Christbaum soll ein Dornstrauch sein,
mit Lametta und bei Kerzenschein.
Die Tageshitze glüht noch nach,
Besinnung stellt sich ein, gemach.
Der Wunsch einer frohen Weihnacht gilt allen Lesern unter dem Wendekreis des Steinbocks.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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