Zahlreiche Schwangerschaften unter Schülerinnen
Windhoek (jms/km) - Während der Anhörungen im Parlament zur Reform des Abtreibungsgesetzes hat das Bildungsministerium mitgeteilt, dass nach der Wiedereröffnung der Schulen im August 2020 insgesamt 3 683 Schwangerschaften unter Schülerinnen gemeldet wurden. Im Jahr 2020 mussten außerdem 2 348 Schülerinnen die Schule wegen Schwangerschaften abbrechen. Laut Ayesha Wentworth vom Ministerium ist dies das Ergebnis von sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten, und ältere Männer sind zumeist die Schuldigen. „Unsere Kinder haben Sex nicht zum Spaß. Es ist eine Notwendigkeit, es wird genutzt, um für Essen und andere grundlegende Dinge zu zahlen.“ Sie fügte hinzu, „die meisten der Verantwortlichen sind nicht Schuljungen, sondern es sind Erwachsene, die mit diesen kleinen Mädchen schlafen“. Selbst Elfjährige sind unter den Opfern. Schulen sind zögerlich, Schwangerschaften zu melden, obwohl dies verpflichtend ist. Manche Familien gehen gar finanzielle Abmachungen mit den Tätern ein. Die Corona-Pandemie hat die Situation weiter verschärft. Besonders betroffen ist die Omusati-Region.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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