Zehn Jahre nach Addis Abeba
Stürmer Muna Katupose ist wieder der Held des Tages
Von Emanuel Hege, Windhoek
Um die Besonderheit des 2:0-Erfolges der Brave Warriors über die Komoren am Sonntag zu verstehen, muss man die Zeit zehn Jahre zurückdrehen. Am 8. September 2007 stand die namibische Fußballnationalmannschaft kurz vor ihrer zweiten Qualifikation für die Afrikameisterschaft überhaupt – bei dem Spiel im Addis Abeba Stadium in der äthiopischen Haupststadt ging es um alles oder nichts, um die große Bühne oder die große Unbedeutsamkeit. Der damals erst 19-Jährige Muna Katupose wurde damals zum Held, als er in einem nervenaufreibenden Spiel vier Minuten vor dem Schlusspfiff zum erlösenden 3:2-Endstand für Namibia traf und die Brave Warriors damit an der Kontinentalmeisterschaft 2008 in Ghana teilnehmen durften. Zehn Jahre später gehört Katupose bereits zu den alten Hasen der Mannschaft, den Torriecher für die entscheidenden Momenten hat er sich jedoch beibehalten. In der Halbzeit eingewechselt, beförderte Katupose am Sonntag seine Mannschaft mit einem Doppelpack zur ersten Teilnahme an der afrikanischen Nationenmeisterschaft (CHAN). Nach der 1:2-Hinspielpleite besiegten die Brave Warriors die Komoren im Rückspiel der letzten Qualifikationsrunde mit 2:0 und nehmen damit Anfang 2018 an dem Ablegerturnier der Afrikameisterschaft in Kenia teil.
„Manche Leute wollen mir weismachen, Muna wäre zu alt und nicht mehr fit“‚ sagte Nationaltrainer Ricardo Mannetti über seinen Joker. „Ich muss zugeben, er ist nicht der fitteste, aber ich wusste immer, dass er dem Team helfen kann.“
Nach 90 Minuten aufopferungsvollen Fußballs auf teils schwachem technischen Niveau, gab es am Sonntag im Sam-Nujoma-Stadion in Windhoek kein Halten mehr. Hier die namibischen Spieler, die sich ekstatisch von ihren Anhängern feiern ließen, dort die Spieler des kleinen Inselstaates Komoren, die mit leeren Blick oder den Händen vor dem Gesicht auf ihrer Reservebank saßen. „Ich habe Kopfschmerzen“‚ sagte Mannetti mit einem Grinsen, als er sich von der Feier auf dem Spielfeld zur Pressekonferenz in den Stadionkatakomben schleppte.
„Wir hatten uns auf alle möglichen Szenarien des Spiels vorbereitet“‚ sagte Mannetti den Medien. Das die Schlachtpläne nicht nötig waren, hätte Mannetti wohl nicht erwartet. Die junge und unerfahrene namibische Mannschaft spielte in der ersten Halbzeit zwar keinen guten Fußball, trat nervös und unkoordiniert auf, sie war jedoch von Minute eins an die bessere Mannschaft und kam schnell zu Chancen. In den ersten zehn Minuten schloss Hendrik Somaeb gleich zwei mal ab – der Stürmer zeigte sich stets engagiert, blieb in der Chancenverwertung jedoch glücklos. Ab der 30. Minute schnürten die Warriors die Komoren dann in ihrer Hälfte ein und kombinierten sich durch Immanuel Heita und Somaeb vor das Tor, letztere legte quer auf Itamunua Keimuine, der die Gelegenheit jedoch vergab. Eine Minute später war es der namibische Topspieler Petrus Shitembi, der mit einem Schuss aus 16 Metern
nur knapp das Tor verfehlte. „Zur Halbzeit haben wir natürlich den Druck gespürt, wir hätten bereits führen müssen“‚ sagte Kapitän Ronald Ketjijere, der auf der Sechser-Position immer wieder das Spiel aufbaute. „Es gab jedoch viele Gründe optimistisch zu sein. Wir hatten genug Torchancen.“
Mannetti bachte in der Halbzeit Benyamin Nenkavu für den teilweise überforderten Heita und eben Katupose für den weitesgehend unauffälligen Keimuine. Beide Spieler schlugen ein und beflügelten das Spiel Namibias. Was in der ersten Halbzeit nicht funktionieren wollte, klappte nun. 53. Minute: Flanke Shitembi, Kopfball Katupose – Tor. So ging es weiter, sei es durch hohe Bälle in der Luft oder durch Doppelpässe auf dem Boden, Namibia kam im fünf-Minuten-Takt zu Chancen.
Ketjijere, der sich den Debütanten Charles Hambira und den unerfahrenen Edmund Kambanda am Abend vor dem Spiel zur Brust nahm, war zufrieden: „Die jungen Spieler haben alle abgeliefert. Ich wollte den Druck von ihnen nehmen und meinte‚ ihr kennt das Stadion, morgen ist ein normales Spiel'.“ Es war kein normales Spiel, trotzdem trauten sich die zwei Verteidiger immer wieder in das Offensivspiel einzugreifen. Die Komoren, die mehr und mehr fußballerische Defizite aufwiesen, kamen noch zweimal gefährlich vor das Tor, die Kontrolle behielt jedoch Namibia. Obwohl ein 1:0-Sieg für ein Weiterkommen gereicht hätte, spielten die Warriors auf einen zweiten Treffer. In der Nachspielzeit waren es ausgerechnet die drei auffälligsten Akteure der Partie, die den Sack zumachten. Shitembi schickte Somaeb durch einen cleveren Ball in den Strafraum, dieser lupfte den Ball von der Grundlinie vor das gegnerische Tor, Katupose stieg hoch und nickte den Ball ein - ein erlösendes Tor, ein Weiteres, zehn Jahre nach Addis Abeba.
Um die Besonderheit des 2:0-Erfolges der Brave Warriors über die Komoren am Sonntag zu verstehen, muss man die Zeit zehn Jahre zurückdrehen. Am 8. September 2007 stand die namibische Fußballnationalmannschaft kurz vor ihrer zweiten Qualifikation für die Afrikameisterschaft überhaupt – bei dem Spiel im Addis Abeba Stadium in der äthiopischen Haupststadt ging es um alles oder nichts, um die große Bühne oder die große Unbedeutsamkeit. Der damals erst 19-Jährige Muna Katupose wurde damals zum Held, als er in einem nervenaufreibenden Spiel vier Minuten vor dem Schlusspfiff zum erlösenden 3:2-Endstand für Namibia traf und die Brave Warriors damit an der Kontinentalmeisterschaft 2008 in Ghana teilnehmen durften. Zehn Jahre später gehört Katupose bereits zu den alten Hasen der Mannschaft, den Torriecher für die entscheidenden Momenten hat er sich jedoch beibehalten. In der Halbzeit eingewechselt, beförderte Katupose am Sonntag seine Mannschaft mit einem Doppelpack zur ersten Teilnahme an der afrikanischen Nationenmeisterschaft (CHAN). Nach der 1:2-Hinspielpleite besiegten die Brave Warriors die Komoren im Rückspiel der letzten Qualifikationsrunde mit 2:0 und nehmen damit Anfang 2018 an dem Ablegerturnier der Afrikameisterschaft in Kenia teil.
„Manche Leute wollen mir weismachen, Muna wäre zu alt und nicht mehr fit“‚ sagte Nationaltrainer Ricardo Mannetti über seinen Joker. „Ich muss zugeben, er ist nicht der fitteste, aber ich wusste immer, dass er dem Team helfen kann.“
Nach 90 Minuten aufopferungsvollen Fußballs auf teils schwachem technischen Niveau, gab es am Sonntag im Sam-Nujoma-Stadion in Windhoek kein Halten mehr. Hier die namibischen Spieler, die sich ekstatisch von ihren Anhängern feiern ließen, dort die Spieler des kleinen Inselstaates Komoren, die mit leeren Blick oder den Händen vor dem Gesicht auf ihrer Reservebank saßen. „Ich habe Kopfschmerzen“‚ sagte Mannetti mit einem Grinsen, als er sich von der Feier auf dem Spielfeld zur Pressekonferenz in den Stadionkatakomben schleppte.
„Wir hatten uns auf alle möglichen Szenarien des Spiels vorbereitet“‚ sagte Mannetti den Medien. Das die Schlachtpläne nicht nötig waren, hätte Mannetti wohl nicht erwartet. Die junge und unerfahrene namibische Mannschaft spielte in der ersten Halbzeit zwar keinen guten Fußball, trat nervös und unkoordiniert auf, sie war jedoch von Minute eins an die bessere Mannschaft und kam schnell zu Chancen. In den ersten zehn Minuten schloss Hendrik Somaeb gleich zwei mal ab – der Stürmer zeigte sich stets engagiert, blieb in der Chancenverwertung jedoch glücklos. Ab der 30. Minute schnürten die Warriors die Komoren dann in ihrer Hälfte ein und kombinierten sich durch Immanuel Heita und Somaeb vor das Tor, letztere legte quer auf Itamunua Keimuine, der die Gelegenheit jedoch vergab. Eine Minute später war es der namibische Topspieler Petrus Shitembi, der mit einem Schuss aus 16 Metern
nur knapp das Tor verfehlte. „Zur Halbzeit haben wir natürlich den Druck gespürt, wir hätten bereits führen müssen“‚ sagte Kapitän Ronald Ketjijere, der auf der Sechser-Position immer wieder das Spiel aufbaute. „Es gab jedoch viele Gründe optimistisch zu sein. Wir hatten genug Torchancen.“
Mannetti bachte in der Halbzeit Benyamin Nenkavu für den teilweise überforderten Heita und eben Katupose für den weitesgehend unauffälligen Keimuine. Beide Spieler schlugen ein und beflügelten das Spiel Namibias. Was in der ersten Halbzeit nicht funktionieren wollte, klappte nun. 53. Minute: Flanke Shitembi, Kopfball Katupose – Tor. So ging es weiter, sei es durch hohe Bälle in der Luft oder durch Doppelpässe auf dem Boden, Namibia kam im fünf-Minuten-Takt zu Chancen.
Ketjijere, der sich den Debütanten Charles Hambira und den unerfahrenen Edmund Kambanda am Abend vor dem Spiel zur Brust nahm, war zufrieden: „Die jungen Spieler haben alle abgeliefert. Ich wollte den Druck von ihnen nehmen und meinte‚ ihr kennt das Stadion, morgen ist ein normales Spiel'.“ Es war kein normales Spiel, trotzdem trauten sich die zwei Verteidiger immer wieder in das Offensivspiel einzugreifen. Die Komoren, die mehr und mehr fußballerische Defizite aufwiesen, kamen noch zweimal gefährlich vor das Tor, die Kontrolle behielt jedoch Namibia. Obwohl ein 1:0-Sieg für ein Weiterkommen gereicht hätte, spielten die Warriors auf einen zweiten Treffer. In der Nachspielzeit waren es ausgerechnet die drei auffälligsten Akteure der Partie, die den Sack zumachten. Shitembi schickte Somaeb durch einen cleveren Ball in den Strafraum, dieser lupfte den Ball von der Grundlinie vor das gegnerische Tor, Katupose stieg hoch und nickte den Ball ein - ein erlösendes Tor, ein Weiteres, zehn Jahre nach Addis Abeba.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen