Zeichen der Solidarität
Mord an Mädchen Cheryl mobilisiert zu Kundgebung gegen Gewalt
Von Nampa und Nina Cerezo, Windhoek
Kein anderer als ein Straftäter selbst fordert im Fall der neunjährigen Cheryl Avihe Ujaha den Mörder auf, sich der Polizei zu stellen und damit der Familie die Möglichkeit zu geben, „inneren Frieden zu finden“. Der Häftling des Windhoeker Zentralgefängnisses Collin Witbooi sprach am Donnerstag vergangener Woche bei der Trauerfeier des Mädchens, dessen Leiche am 28. August zerstückelt in einem Flussbett im Windhoeker Stadtteil Khomasdal gefunden war (AZ berichtete).
„Wir als Straftäter wissen genau, wie du (Cheryls Mörder) dich gerade fühlst. Auch wir haben versucht, dem Gesetz zu entkommen, aber das schlechte Gewissen hat nie aufgehört, uns zu jagen, bis wir den Verstand verloren haben“, sagte Witbooi bei der Gedenkveranstaltung. Er sprach weiter zum gesuchten Straftäter: „Du kannst vielleicht der Justiz entkommen, aber niemals der Gerechtigkeit Gottes.“
Den Worten Witboois schloss sich auch die Ministerin für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge, Doreen Sioka an, die dazu aufrief, „mannhaft genug“ zu sein, sich auch deshalb der eigenen Verantwortung zu stellen, weil es in Namibia keine Todesstrafe gebe.
Der Trauerfeier am Donnerstag folgte am Freitag ein Protestmarsch gegen geschlechterspezifische Gewalt durch Windhoek. Die rund 500 Teilnehmer liefen von der Commando-Halle in der Clemence-Kapuuo-Straße über die Shanghai-Straße bis nach Staanvas und dort zu jenem Flussbett, in dem die Überreste von Cheryl gefunden wurden. Dort legten die Demonstranten, zu denen auch Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila, Windhoeks Bürgermeister Muesee Kazapua, die Gouverneurin der Khomas-Region Laura McLeod-Katjirua sowie Schüler und Lehrer von Cheryls Grundschule Gammams zählten, einen Kranz nieder und zündeten Kerzen an. Verschiedene Bürger brachten während des Marschs auf Plakaten ihre Forderungen wie „Gerechtigkeit für unsere Kinder“, „Lasst unsere Kinder in Frieden“ oder „Stoppt geschlechterspezifische Gewalt“ zum Ausdruck.
Im Anschluss an die Demonstration nahm die Premierministerin schließlich im Mehrzweck-Jugendzentrum in Katutura eine Petition entgegen, in der ein Ende der Gewalt gegenüber Kindern gefordert wird. Verlesen von einer Sozialarbeiterin der namibischen Universität (UNAM) heißt es darin: „Wir rufen die namibische Regierung und die Bürger dazu auf, gemeinsam die Sicherheit unserer Kinder zu erhöhen“, wobei dies unter anderem durch die Wahrung der Menschenrechte geschehen solle. Kuugongelwa-Amadhila nannte die gewalttätigen Übergriffe auf Kinder und Frauen ein „großes nationales Problem“ und sprach dabei Aussetzen von Babys, Vernachlässigung von Kleinkindern, sexuellen Missbrauch sowie Entführung und Mord an.
Cheryl war zunächst am 26. August als vermisst gemeldet und zwei Tage später schließlich tot aufgefunden worden. Die namibische Polizei hat eine Belohnung in Höhe von 100000 Namibia-Dollar für Informationen ausgesetzt, die zur Verhaftung und Verurteilung des Mörders führen. Das Mädchen wurde am Samstag unter großer Anteilnahme zahlloser Trauergäste beim Gammas-Friedhof in Pionierspark beerdigt.
Kein anderer als ein Straftäter selbst fordert im Fall der neunjährigen Cheryl Avihe Ujaha den Mörder auf, sich der Polizei zu stellen und damit der Familie die Möglichkeit zu geben, „inneren Frieden zu finden“. Der Häftling des Windhoeker Zentralgefängnisses Collin Witbooi sprach am Donnerstag vergangener Woche bei der Trauerfeier des Mädchens, dessen Leiche am 28. August zerstückelt in einem Flussbett im Windhoeker Stadtteil Khomasdal gefunden war (AZ berichtete).
„Wir als Straftäter wissen genau, wie du (Cheryls Mörder) dich gerade fühlst. Auch wir haben versucht, dem Gesetz zu entkommen, aber das schlechte Gewissen hat nie aufgehört, uns zu jagen, bis wir den Verstand verloren haben“, sagte Witbooi bei der Gedenkveranstaltung. Er sprach weiter zum gesuchten Straftäter: „Du kannst vielleicht der Justiz entkommen, aber niemals der Gerechtigkeit Gottes.“
Den Worten Witboois schloss sich auch die Ministerin für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge, Doreen Sioka an, die dazu aufrief, „mannhaft genug“ zu sein, sich auch deshalb der eigenen Verantwortung zu stellen, weil es in Namibia keine Todesstrafe gebe.
Der Trauerfeier am Donnerstag folgte am Freitag ein Protestmarsch gegen geschlechterspezifische Gewalt durch Windhoek. Die rund 500 Teilnehmer liefen von der Commando-Halle in der Clemence-Kapuuo-Straße über die Shanghai-Straße bis nach Staanvas und dort zu jenem Flussbett, in dem die Überreste von Cheryl gefunden wurden. Dort legten die Demonstranten, zu denen auch Premierministerin Saara Kuugongelwa-Amadhila, Windhoeks Bürgermeister Muesee Kazapua, die Gouverneurin der Khomas-Region Laura McLeod-Katjirua sowie Schüler und Lehrer von Cheryls Grundschule Gammams zählten, einen Kranz nieder und zündeten Kerzen an. Verschiedene Bürger brachten während des Marschs auf Plakaten ihre Forderungen wie „Gerechtigkeit für unsere Kinder“, „Lasst unsere Kinder in Frieden“ oder „Stoppt geschlechterspezifische Gewalt“ zum Ausdruck.
Im Anschluss an die Demonstration nahm die Premierministerin schließlich im Mehrzweck-Jugendzentrum in Katutura eine Petition entgegen, in der ein Ende der Gewalt gegenüber Kindern gefordert wird. Verlesen von einer Sozialarbeiterin der namibischen Universität (UNAM) heißt es darin: „Wir rufen die namibische Regierung und die Bürger dazu auf, gemeinsam die Sicherheit unserer Kinder zu erhöhen“, wobei dies unter anderem durch die Wahrung der Menschenrechte geschehen solle. Kuugongelwa-Amadhila nannte die gewalttätigen Übergriffe auf Kinder und Frauen ein „großes nationales Problem“ und sprach dabei Aussetzen von Babys, Vernachlässigung von Kleinkindern, sexuellen Missbrauch sowie Entführung und Mord an.
Cheryl war zunächst am 26. August als vermisst gemeldet und zwei Tage später schließlich tot aufgefunden worden. Die namibische Polizei hat eine Belohnung in Höhe von 100000 Namibia-Dollar für Informationen ausgesetzt, die zur Verhaftung und Verurteilung des Mörders führen. Das Mädchen wurde am Samstag unter großer Anteilnahme zahlloser Trauergäste beim Gammas-Friedhof in Pionierspark beerdigt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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