Zeit zum Gehen
Südafrika gehört trotz Schwächen und Spannungen der Nach-Apartheidsära zu den wenigen führenden Ländern des Kontinents. Nicht allein als antreibende Wirtschaftsmacht sondern auch als Quelle souveräner politischer Räson bleibt die Kaprepublik für ihre kleinbürgerlichen und machtbesessenen Nachbarn ein Stein des Anstoßes und für unabhängige Denker des Fortschritts ein Ansporn.
Immerhin gehört es zur hiesigen Freiheit, dass politische Kontrahenten aus dem Ausland auf namibischem Boden ohne Rücksicht auf ihren Gastgeber und ohne öffentliche Einmischung hart zur Sache gehen können. Simbabwes Präsident Mugabe konnte vor wenigen Jahren als Gast seines Amtskollegen Nujoma bei der Einweihung einer Luxuslodge im Norden unbeschadet sein Konzept anarchistischer Landreform vortragen. Im anderen Extrem hat der südafrikanische Botschaftsrat Phakamile Gongo vor ausgewähltem wirtschaftspolitischem Publikum Ende letzter Woche den in Afrika verbreiteten autokratischen Regierungsstil angegriffen, an dem just die Präsidenten und Regierungen von Namibia und Simbabwe kranken.
Gongo brauchte keinerlei Namen zu nennen, weil die Anwendung seiner Aussagen beim Geschäftsfrühstück am 31. Januar mit den Händen zu greifen war: die auf zwei Amtsperioden befristete Präsidentschaft ist ein demokratisches Instrument, das die USA der Welt geschenkt haben.
Im Denken ausgeprägter Machtbesessenheit Mugabes und Nujomas gilt eine zeitliche Einschränkung ihres Amtes eher als "westliche" Einmischung, die in Afrika nicht erwünscht ist.
Mit dieser Machtauffassung widersprechen Präsident Nujoma und seine engsten Getreuen, die jetzt seinen vierten Amtstermin anbahnen, dem Geist und Buchstaben der namibischen Verfassung. Die Erkenntnis der Verfassungsväter der USA sowie die sorgfältige Überlegung der frei gewählten Autoren der namibischen Verfassung zählt bei zunehmender Machttrunkenheit im autokratischen Persönlichkeitskult nichts. Wo afrikanische Kultur herhalten muss, um die Autokratie in die Demokratie einzubringen, wird die Erfahrung mit anderen Despoten verniedlicht.
Phakamile Gongo trägt die augenfälligen Erfahrungen dennoch unbefangen vor. Mit verlängerter Amtszeit umgibt sich der Präsident immer mehr mit dem Klüngel unterwürfiger "Preissänger" und nicht mit Führungskräften, die seine Absichten kritisch hinterfragen. Der Klüngel schirmt ihn vor Unannehmlichkeiten ab und schützt damit sein eigenes Amt.
Politische Lernfähigkeit kommt nicht über Nacht. Dennoch darf kritisches Denken nie abhanden kommen.
Immerhin gehört es zur hiesigen Freiheit, dass politische Kontrahenten aus dem Ausland auf namibischem Boden ohne Rücksicht auf ihren Gastgeber und ohne öffentliche Einmischung hart zur Sache gehen können. Simbabwes Präsident Mugabe konnte vor wenigen Jahren als Gast seines Amtskollegen Nujoma bei der Einweihung einer Luxuslodge im Norden unbeschadet sein Konzept anarchistischer Landreform vortragen. Im anderen Extrem hat der südafrikanische Botschaftsrat Phakamile Gongo vor ausgewähltem wirtschaftspolitischem Publikum Ende letzter Woche den in Afrika verbreiteten autokratischen Regierungsstil angegriffen, an dem just die Präsidenten und Regierungen von Namibia und Simbabwe kranken.
Gongo brauchte keinerlei Namen zu nennen, weil die Anwendung seiner Aussagen beim Geschäftsfrühstück am 31. Januar mit den Händen zu greifen war: die auf zwei Amtsperioden befristete Präsidentschaft ist ein demokratisches Instrument, das die USA der Welt geschenkt haben.
Im Denken ausgeprägter Machtbesessenheit Mugabes und Nujomas gilt eine zeitliche Einschränkung ihres Amtes eher als "westliche" Einmischung, die in Afrika nicht erwünscht ist.
Mit dieser Machtauffassung widersprechen Präsident Nujoma und seine engsten Getreuen, die jetzt seinen vierten Amtstermin anbahnen, dem Geist und Buchstaben der namibischen Verfassung. Die Erkenntnis der Verfassungsväter der USA sowie die sorgfältige Überlegung der frei gewählten Autoren der namibischen Verfassung zählt bei zunehmender Machttrunkenheit im autokratischen Persönlichkeitskult nichts. Wo afrikanische Kultur herhalten muss, um die Autokratie in die Demokratie einzubringen, wird die Erfahrung mit anderen Despoten verniedlicht.
Phakamile Gongo trägt die augenfälligen Erfahrungen dennoch unbefangen vor. Mit verlängerter Amtszeit umgibt sich der Präsident immer mehr mit dem Klüngel unterwürfiger "Preissänger" und nicht mit Führungskräften, die seine Absichten kritisch hinterfragen. Der Klüngel schirmt ihn vor Unannehmlichkeiten ab und schützt damit sein eigenes Amt.
Politische Lernfähigkeit kommt nicht über Nacht. Dennoch darf kritisches Denken nie abhanden kommen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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