Zerreißprobe unter zwei Hüten
Job Amupanda trägt nun zwei Hüte. Aus der Opposition einstimmig als Bürgermeister der Stadt Windhoek gewählt lehnt er die goldene Amtskette der Stadt ab, womit er sich dem zweiten Hut unterstellt, nämlich als Sozialaktivist mit Revoluzzer-Gehabe. Die oppositionellen Parteien, die ihn aus ihren Reihen berufen haben, und manch Steuerzahler versprechen sich von seiner sozialen Dynamik und seinem Aktivismus Impulse für Erneuerung in der verkrusteten Bürokratie der Hauptstadt. Dabei wird er unter öffentlicher Beobachtung stehen, inwiefern seine revolutionären Reden, die er jetzt im Schlagabtausch mit dem Chef des staatlichen Pensionsfonds GIPF, David Nuyoma, zum besten gibt, Veränderung für „die Massen“ bringen werden. Oder - um ihn aus seiner eigenen Polemik mit Nuyoma zu zitieren - ob er nur „full of sound and fury“ ist (voller Lärm und Grimm), wie er Shakespeare zitiert.
Amupanda gibt im Disput mit Nuyoma schriftlich zu erkennen, dass er das Amt als Bürgermeister und seine Rolle als Sozialaktivist strikt bis in seine Namen hinein zu trennen gedenkt. Als Bürgermeister agiert er unter Job Amupanda, als Aktivist nennt er sich Etondo lyaNehale. Damit müssen Medien und Bürger umgehen. Um Verwirrung vorzubeugen, benennt die AZ ihn zunächst als Etondo/Amupanda, denn der Leser muss verstehen, dass es um ein- und dieselbe Person handelt, die an zwei Fronten wirken will. Ob ihm dieser Balanceakt gelingt oder ob er sich „fest-tendert“, wie man das Risiko einenr solchen Doppelrolle beschreiben muss, bleibt zunächst dahingestellt.
Den Startschuss im Feldzug für die „Massen“, wie er Mitmenschen im altkommunistischen Klischee betitelt, hat er auf GIPF gerichtet. Dort wäre in der Tat viel zu holen. Aber zuerst wollen wir von ihm hören und sehen, wie er vor seiner eigenen Tür kehrt: Dass er als sozial verantwortlicher Revoluzzer die kapitalistisch parasitären Gehälter, die sich die Stadtoberen Windhoeks jenseits jeglicher Redlichkeit bescheren, auf ein vertretbares Maß zurückschraubt.
Evberhard Hofmann
Amupanda gibt im Disput mit Nuyoma schriftlich zu erkennen, dass er das Amt als Bürgermeister und seine Rolle als Sozialaktivist strikt bis in seine Namen hinein zu trennen gedenkt. Als Bürgermeister agiert er unter Job Amupanda, als Aktivist nennt er sich Etondo lyaNehale. Damit müssen Medien und Bürger umgehen. Um Verwirrung vorzubeugen, benennt die AZ ihn zunächst als Etondo/Amupanda, denn der Leser muss verstehen, dass es um ein- und dieselbe Person handelt, die an zwei Fronten wirken will. Ob ihm dieser Balanceakt gelingt oder ob er sich „fest-tendert“, wie man das Risiko einenr solchen Doppelrolle beschreiben muss, bleibt zunächst dahingestellt.
Den Startschuss im Feldzug für die „Massen“, wie er Mitmenschen im altkommunistischen Klischee betitelt, hat er auf GIPF gerichtet. Dort wäre in der Tat viel zu holen. Aber zuerst wollen wir von ihm hören und sehen, wie er vor seiner eigenen Tür kehrt: Dass er als sozial verantwortlicher Revoluzzer die kapitalistisch parasitären Gehälter, die sich die Stadtoberen Windhoeks jenseits jeglicher Redlichkeit bescheren, auf ein vertretbares Maß zurückschraubt.
Evberhard Hofmann
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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