Zeugin: Aussage manipuliert
Im Prozess gegen Ex-Box-Weltmeister Harry Simon wurde gestern ein schwerer Vorwurf gegen die Untersuchungskommission der Walvis Bayer Polizei laut: Eine Zeugin warf den Beamten vor, dass ihre schriftliche Aussage nachträglich manipuliert wurde, was sich zu Gunsten des Angeklagten auswirken würde.
Walvis Bay - Zeugin Monien Melanie dementierte gestern im Landgericht vor Richter Gert Retief einen Satz aus ihrer Aussage, die am 16. Januar 2003 bei der Polizei zu Protokoll genommen worden war. "Das habe ich nie gesagt", war sie entsetzt, als Simons Verteidiger Slysken Mahando ihre Aussage zu dem Unfall, bei dem im November 2002 drei Menschen starben, verlas. Der Satz "Harrys Wagen jedoch fuhr in seine Fahrspur zurück, nachdem er den Wagen überholt hatte" sei nachträglich hinzugefügt worden, meinte Melanie und gab an, sich genau erinnern zu können, dass hinter jedem Paragraphen des Protokolls eine Leerzeile gelassen worden sei. Das Dokument weist jetzt aber am Ende des zweiten Paragraphen den erwähnten Satz auf, der zudem im Schreibstil deutlich erkennbare Unterschiede gegenüber der restlichen Niederschrift ausweist.
Verteidiger Mahando forderte daraufhin von der Zeugin energisch eine Antwort, warum sie nicht schon bei ihrer ersten Aussage am 27. November 2002, sondern erst im Januar 2003 der Polizei von einem dritten Wagen berichtet hatte. "Ich stand unter Schock", sagte sie, "erst nachdem ich mir immer wieder die schrecklichen Bilder vor Augen hielt, erinnerte ich mich, einen dritten Wagen gesehen zu haben". Mit allen Mitteln versuchte Simons Verteidiger, die Zeugin als unglaubwürdig hinzustellen. Als er sagte, "den dritten Wagen hat sie sich ausgedacht", griff Richter Retief ein. "Ich weiß, was ich gesehen habe", sagte Melanie überzeugt. Demnach habe Simon mit seinem Mercedes ein drittes Fahrzeug überholt und dabei den Nissan, in dem sieben belgische Touristen saßen, frontal gerammt. Drei von ihnen, darunter ein 22 Monate altes Baby, kamen dabei ums Leben.
Zur Klärung der Situation ordnete der Richter eine Untersuchung des Vernehmungsprotokolls durch einen Schriftexperten an. Der Prozess musste gestern vorzeitig abgebrochen werden, weil ein weiterer geladener Zeuge, David Shipepe, nicht erschien.
Bereits zu Verhandlungsbeginn am Montag hatte ein Sachverständiger ausgesagt, dass seinen Berechnungen zufolge der Mercedes von Simon mit 180 km/h in den anderen Wagen gerast sein müsse. Auf dem Stück zwischen Swakopmund und Walvis Bay, wo die Straße nach Langstrand abzweigt und sich der schwere Unfall ereignete, ist eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h erlaubt. Simons Anwalt gab ebenfalls am Montag an, dass sein Mandant am Steuer des Wagens gesessen habe, was dieser zuvor stets abgestritten hatte.
Die Verhandlung wird heute fortgesetzt.
Walvis Bay - Zeugin Monien Melanie dementierte gestern im Landgericht vor Richter Gert Retief einen Satz aus ihrer Aussage, die am 16. Januar 2003 bei der Polizei zu Protokoll genommen worden war. "Das habe ich nie gesagt", war sie entsetzt, als Simons Verteidiger Slysken Mahando ihre Aussage zu dem Unfall, bei dem im November 2002 drei Menschen starben, verlas. Der Satz "Harrys Wagen jedoch fuhr in seine Fahrspur zurück, nachdem er den Wagen überholt hatte" sei nachträglich hinzugefügt worden, meinte Melanie und gab an, sich genau erinnern zu können, dass hinter jedem Paragraphen des Protokolls eine Leerzeile gelassen worden sei. Das Dokument weist jetzt aber am Ende des zweiten Paragraphen den erwähnten Satz auf, der zudem im Schreibstil deutlich erkennbare Unterschiede gegenüber der restlichen Niederschrift ausweist.
Verteidiger Mahando forderte daraufhin von der Zeugin energisch eine Antwort, warum sie nicht schon bei ihrer ersten Aussage am 27. November 2002, sondern erst im Januar 2003 der Polizei von einem dritten Wagen berichtet hatte. "Ich stand unter Schock", sagte sie, "erst nachdem ich mir immer wieder die schrecklichen Bilder vor Augen hielt, erinnerte ich mich, einen dritten Wagen gesehen zu haben". Mit allen Mitteln versuchte Simons Verteidiger, die Zeugin als unglaubwürdig hinzustellen. Als er sagte, "den dritten Wagen hat sie sich ausgedacht", griff Richter Retief ein. "Ich weiß, was ich gesehen habe", sagte Melanie überzeugt. Demnach habe Simon mit seinem Mercedes ein drittes Fahrzeug überholt und dabei den Nissan, in dem sieben belgische Touristen saßen, frontal gerammt. Drei von ihnen, darunter ein 22 Monate altes Baby, kamen dabei ums Leben.
Zur Klärung der Situation ordnete der Richter eine Untersuchung des Vernehmungsprotokolls durch einen Schriftexperten an. Der Prozess musste gestern vorzeitig abgebrochen werden, weil ein weiterer geladener Zeuge, David Shipepe, nicht erschien.
Bereits zu Verhandlungsbeginn am Montag hatte ein Sachverständiger ausgesagt, dass seinen Berechnungen zufolge der Mercedes von Simon mit 180 km/h in den anderen Wagen gerast sein müsse. Auf dem Stück zwischen Swakopmund und Walvis Bay, wo die Straße nach Langstrand abzweigt und sich der schwere Unfall ereignete, ist eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h erlaubt. Simons Anwalt gab ebenfalls am Montag an, dass sein Mandant am Steuer des Wagens gesessen habe, was dieser zuvor stets abgestritten hatte.
Die Verhandlung wird heute fortgesetzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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