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Zinssenkung sorgt für Kursschub

"Die Zinssenkung um 50 Basispunkte hat viele Beobachter überrascht", so ein Analyst. Im Vorfeld der Entscheidung war die übergroße Mehrheit von Ökonomen davon ausgegangen, dass die südafrikanische Zentralbank-Chefin Gill Marcus die Reporate, nach der die South African Reserve Bank Geld an Handelsbanken verleiht, unverändert lassen würde. "Wir glauben, dass die Inflation unter Kontrolle ist und wir sehr bald wieder stabile Teuerungsraten innerhalb unseres Inflationsziels (zwischen drei und sechs Prozent, d. Red.) sehen werden", begründete Marcus die Entscheidung der Währungshüter am Kap. Durch die enge Bindung an Südafrika im Rahmen der Währungsunion Common Monetary Area ist es nun sehr wahrscheinlich geworden, dass auch die Bank of Namibia bald die Geldpolitik lockern wird.

Die Börse reagierte auf die Zinssenkung in Südafrika positiv. Vor allem zinssensible Titel aus den Finanz- und Industriesegmenten legten unmittelbar nach der Entscheidung am Donnerstag zu und konnten auch noch am Freitag Kursgewinne verbuchen. Neben den Bankaktien - von denen unter anderem Standard Bank inzwischen wieder auf einem Allzeithoch notiert - haben auch Industriewerte einen Schub bekommen, die in der Gunst der Anleger zuletzt nicht sonderlich hoch standen. Hierzu zählen die Aktien großer Bauunternehmen (Murray and Roberts, Aveng) sowie der südafrikanische Caterpillar-Vertrieb und Mischkonzern Barloworld.

Der Vormarsch des südafrikanischen Rand gegenüber US-Dollar und Euro wurde von der Zinssenkung vorerst gestoppt. Dennoch gehen viele Experten davon aus, dass sich die Wechselkursstärke der südafrikanischen Währung fortsetzen wird. "Der ,Carry Trade-Effekt' wird durch eine Senkung von 50 Basispunkten nicht außer Kraft gesetzt. Unser Leitzins liegt immer noch bei 6,5 Prozent. In den vielen Industrienationen beträgt er nahezu Null. Die Zinsdifferenz bleibt daher attraktiv", meinte Investec am Wochenende. Carry Trades sind Transaktionen, bei denen institutionelle Investoren in den Vereinigten Staaten, Europa und Japan Kapital aufnehmen und diese Mittel an den höherverzinslichen Märkten der Schwellenländer anlegen. Durch die niedrigen Zinsen in Europa und den Vereinigten Staaten dürfte der Rand aus einer reinen Renditeperspektive für Spekulanten daher weiter interessant sein - solange auch die Risikobereitschaft internationaler Anleger ungetrübt bleibt.

Diese Risikobereitschaft führt derzeit dazu, dass viel ausländisches Geld an die Johannesburger Börse fließt. Nach Angaben von Stanlib haben Ausländer seit Jahresbeginn rund zehn Milliarden Rand in JSE-Notierungen investiert. Dies sei ein weiterer wichtiger Grund dafür, dass der Rand im Jahresvergleich rund 30 Prozent gegenüber dem Greenback zugelegt habe. Kurzfristig werde auch die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika dem Wechselkurs Schützenhilfe geben. So werden sich alle WM-Besucher mit Rand eindecken müssen, was an den Devisenmärkten die Nachfrage ankurbeln und daher den Wechselkurs der südafrikanischen Währung stützen dürfte.

Die internationalen Börsen, deren Wohl und Weh maßgebliche Triebfeder für die hiesigen Märkte sind, notieren inzwischen auf dem höchsten Stand seit August des Krisenjahres 2008. "Sehr tiefe Zinsen und Renditen, überaus positiv interpretierte Unternehmens- und Konjunkturdaten, abnehmende Sensibilität für Krisennachrichten aller Art sowie die einmal etablierten Trends bewegen immer mehr Anleger dazu, auf steigende Aktienkurse und Rohstoffpreise zu setzen", kommentiert die FAZ. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wird es auch an den regionalen Märkten gute Gewinnchancen geben.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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