Ziveli-Entwickler: „Baudichte bleibt“
Erstes vernünftiges Treffen mit der Nachbarschaft – Bürger pochen auf Baustopp
Von Clemens von Alten, Windhoek
Widerwillig hatten die benachbarten Anwohner der umstrittenen Wohnentwicklung der „öffentlichen Diskussion“ zugestimmt, da lediglich sieben Tage im Voraus über das Treffen informiert wurde. Die Teilnehmer beschwerten sich, dass aufgrund der kurzen Frist die Vorbereitung eingeschränkt worden sei und nicht jeder Interessierte habe teilnehmen können. Doch mit Aussicht auf ein zweites Treffen im kommenden Jahr nahm die Versammlung ihren Lauf, bei der die zwei Hauptanliegen wiederholt zur Sprache kamen: die mögliche Gefahr für das Grundwasser und die geplante Bebauungsdichte.
Ernste Umweltbedenken
Benachbarte Anwohner befürchten, dass der Bauherr fahrlässig vorgeht. Die Bauentwicklung liegt nämlich über dem Grundwasserleiter, der Windhoek und Umgebung mit Trinkwasser versorgt. Im Laufe der Planung Zivelis wurde das Areal als Wasserschutzgebiet erklärt. Der Entwickler Dirk Oosthuizen verlässt sich laut eigenen Angaben auf Studien von 2007, denen zufolge die Gesteinsschichten ausreichend undurchlässig sind, so dass keine Kontaminierungsgefahr besteht. Das bezweifeln die Anwohner jedoch: „Ein Wasserschutzgebiet bestätigt die Empfindlichkeit der Gegend.“ Und schon jetzt – während der ersten Bauarbeiten – hegen die Nachbarn große Bedenken. Denn Oosthuizen zufolge wird derzeit Wasser aus einem alten Steinbruch genutzt. Die Qualität dieses Wassers sei nicht geprüft worden – laut den Nachbarn eine nicht beachtete Umweltgefahr.
Aufgrund dieser Bedenken hatten sich die Anwohner an das Umweltministerium gewandt – nachdem bis heute vergeblich versucht wurde, die Stadtverwaltung Windhoeks einzuschalten. Anfang November hatte Umweltkommissar Teofilus Nghitila den Entwickler angehalten, jegliche Arbeiten einzustellen, weil dem Vorhaben keine Umwelt-Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt wurde. Das Umweltministerium drohte mit einer offiziellen Unterlassungsverfügung (AZ berichtete). Dazu sagte Oosthuizen bei dem Treffen: „Unter der damaligen Gesetzgebung zählte ein solches Environmental Clearance Certificate nicht zu den Auflagen.“ Der Unternehmer argumentiert, dass neue gesetzliche Regelungen nicht rückwirkend angewendet werden können. Die Anwohner sind aber überzeugt, dass Oosthuizen die Rechtslage zu seinen Gunsten fehlinterpretiere und hatten auf einen sofortigen Baustopp bestanden. Beide Parteien stünden mit dem Umweltministerium im Kontakt, um dies zu klären. Direkt nach der Versammlung dauerten die Arbeiten auf der Baustelle an und erst seit rund einer Woche gibt es keine „sichtbaren Aktivitäten“ auf der Baustelle, wie die AZ aus zuverlässiger Quelle erfahren konnte.
Doch der Dialog führte, abgesehen von einer ersten Kontaktaufnahme, auch zu Ergebnissen: So versprach Oosthuizen den Anwohnern des Harmony Mountain Village, eine vorgesehene Wasseraufbereitungsanlage zu „verschieben“ und die Pläne entsprechend zu ändern. Diese war laut dem Entwurf nämlich knapp 50 Meter von dem Bohrloch der bestehenden Siedlung geplant. „Kleine Änderungen sind immer möglich“, so der Entwickler.
Wohndichte bleibt aber
„An der angestrebten Wohndichte von einer Wohneinheit pro 250 Quadratmeter ist nicht zu rütteln“, wiederholte Oosthuizen. Er reagierte damit auf Kritik der Anwohner, die sich laut eigener Aussage an die Regel, ein Haus pro Hektar (10000 m²), gehalten hatten. „Wir könnten statt 311 auch mit weit über 400 Wohneinheiten planen – das ist aber nicht, was wir wollen“, sagte der Entwickler und riet den Anwohnern, sich angesichts existierender Wohnanlagen wie Elisenheim und Finkenstein mit dem Konzept anzufreunden. „Wenn ich das Konzept nicht durchziehe, baut ein anderer die Siedlung, der eine ganz andere Haltung hat und aus Profitgründen so viele Wohnungen wie möglich errichtet“, so Oosthuizen.
Somit fühlen sich die Anlieger vor vollendete Tatsachen gestellt, was den Sinn des öffentlichen Treffens bzw. Dialogs zunichte mache. Bei der Versammlung kritisierten die Nachbarn, dass sie bei Planung und Wohndichte angesichts eigener Abmachungen kein Wort mitzureden hatten. Zwar soll vor rund zehn Jahren eine erste öffentliche Anhörung stattgefunden haben, von der aber keiner der anwesenden Anwohner wusste, wie sie einstimmig erklärten. Seither seien die Pläne stets geändert worden – auch nachdem Oosthuizen das Projekt vor drei Jahren übernommen habe. Der Entwickler behauptet, dass der aktuelle Entwurf „zu lediglich 6 Prozent“ von den ursprünglichen Plänen abweiche. Dies bezweifeln Anwohner, die selbst schriftlich erklärten, dass allein der Anteil der Grünfläche von 43 auf 27 Prozent reduziert worden sei.
Widerwillig hatten die benachbarten Anwohner der umstrittenen Wohnentwicklung der „öffentlichen Diskussion“ zugestimmt, da lediglich sieben Tage im Voraus über das Treffen informiert wurde. Die Teilnehmer beschwerten sich, dass aufgrund der kurzen Frist die Vorbereitung eingeschränkt worden sei und nicht jeder Interessierte habe teilnehmen können. Doch mit Aussicht auf ein zweites Treffen im kommenden Jahr nahm die Versammlung ihren Lauf, bei der die zwei Hauptanliegen wiederholt zur Sprache kamen: die mögliche Gefahr für das Grundwasser und die geplante Bebauungsdichte.
Ernste Umweltbedenken
Benachbarte Anwohner befürchten, dass der Bauherr fahrlässig vorgeht. Die Bauentwicklung liegt nämlich über dem Grundwasserleiter, der Windhoek und Umgebung mit Trinkwasser versorgt. Im Laufe der Planung Zivelis wurde das Areal als Wasserschutzgebiet erklärt. Der Entwickler Dirk Oosthuizen verlässt sich laut eigenen Angaben auf Studien von 2007, denen zufolge die Gesteinsschichten ausreichend undurchlässig sind, so dass keine Kontaminierungsgefahr besteht. Das bezweifeln die Anwohner jedoch: „Ein Wasserschutzgebiet bestätigt die Empfindlichkeit der Gegend.“ Und schon jetzt – während der ersten Bauarbeiten – hegen die Nachbarn große Bedenken. Denn Oosthuizen zufolge wird derzeit Wasser aus einem alten Steinbruch genutzt. Die Qualität dieses Wassers sei nicht geprüft worden – laut den Nachbarn eine nicht beachtete Umweltgefahr.
Aufgrund dieser Bedenken hatten sich die Anwohner an das Umweltministerium gewandt – nachdem bis heute vergeblich versucht wurde, die Stadtverwaltung Windhoeks einzuschalten. Anfang November hatte Umweltkommissar Teofilus Nghitila den Entwickler angehalten, jegliche Arbeiten einzustellen, weil dem Vorhaben keine Umwelt-Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt wurde. Das Umweltministerium drohte mit einer offiziellen Unterlassungsverfügung (AZ berichtete). Dazu sagte Oosthuizen bei dem Treffen: „Unter der damaligen Gesetzgebung zählte ein solches Environmental Clearance Certificate nicht zu den Auflagen.“ Der Unternehmer argumentiert, dass neue gesetzliche Regelungen nicht rückwirkend angewendet werden können. Die Anwohner sind aber überzeugt, dass Oosthuizen die Rechtslage zu seinen Gunsten fehlinterpretiere und hatten auf einen sofortigen Baustopp bestanden. Beide Parteien stünden mit dem Umweltministerium im Kontakt, um dies zu klären. Direkt nach der Versammlung dauerten die Arbeiten auf der Baustelle an und erst seit rund einer Woche gibt es keine „sichtbaren Aktivitäten“ auf der Baustelle, wie die AZ aus zuverlässiger Quelle erfahren konnte.
Doch der Dialog führte, abgesehen von einer ersten Kontaktaufnahme, auch zu Ergebnissen: So versprach Oosthuizen den Anwohnern des Harmony Mountain Village, eine vorgesehene Wasseraufbereitungsanlage zu „verschieben“ und die Pläne entsprechend zu ändern. Diese war laut dem Entwurf nämlich knapp 50 Meter von dem Bohrloch der bestehenden Siedlung geplant. „Kleine Änderungen sind immer möglich“, so der Entwickler.
Wohndichte bleibt aber
„An der angestrebten Wohndichte von einer Wohneinheit pro 250 Quadratmeter ist nicht zu rütteln“, wiederholte Oosthuizen. Er reagierte damit auf Kritik der Anwohner, die sich laut eigener Aussage an die Regel, ein Haus pro Hektar (10000 m²), gehalten hatten. „Wir könnten statt 311 auch mit weit über 400 Wohneinheiten planen – das ist aber nicht, was wir wollen“, sagte der Entwickler und riet den Anwohnern, sich angesichts existierender Wohnanlagen wie Elisenheim und Finkenstein mit dem Konzept anzufreunden. „Wenn ich das Konzept nicht durchziehe, baut ein anderer die Siedlung, der eine ganz andere Haltung hat und aus Profitgründen so viele Wohnungen wie möglich errichtet“, so Oosthuizen.
Somit fühlen sich die Anlieger vor vollendete Tatsachen gestellt, was den Sinn des öffentlichen Treffens bzw. Dialogs zunichte mache. Bei der Versammlung kritisierten die Nachbarn, dass sie bei Planung und Wohndichte angesichts eigener Abmachungen kein Wort mitzureden hatten. Zwar soll vor rund zehn Jahren eine erste öffentliche Anhörung stattgefunden haben, von der aber keiner der anwesenden Anwohner wusste, wie sie einstimmig erklärten. Seither seien die Pläne stets geändert worden – auch nachdem Oosthuizen das Projekt vor drei Jahren übernommen habe. Der Entwickler behauptet, dass der aktuelle Entwurf „zu lediglich 6 Prozent“ von den ursprünglichen Plänen abweiche. Dies bezweifeln Anwohner, die selbst schriftlich erklärten, dass allein der Anteil der Grünfläche von 43 auf 27 Prozent reduziert worden sei.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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