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Zoff in der Hafenstadt

Swakopmund/Walvis Bay - Etwa 300 Personen der Walvis Bayer Stadtverwaltung sind in dieser Woche während einer friedlichen Demonstration zur Stadtverwaltung marschiert, wo sie eine sechs Seiten lange Petition an Bürgermeister Derek Klazen überreicht haben. Das Dokument ist mit 400 Unterschriften versehen.

Insgesamt zehn Missstände werden in der Petition hervorgehoben. Als besonders schwerwiegend gilt die Anschuldigung, dass der Stadtrat es nicht zulasse, dass normale Angestellte Grundstücke kaufen. Der Rat mache dies hauptsächlich, weil er reiche Personen bevorzugen wolle, die nach dem Kauf einen "Bonus" an die Beteiligten zahlten.

Des Weiteren bemängeln die Angestellten das schlechte Verhältnis zwischen der Firma und dem Personal sowie unfaire Arbeitsumstände. "Der Stadtrat hat bei mehreren Anlässen die Vereinbarung mit der Gewerkschaft NAPWU (aus dem Jahr 1999) missachtet (...) und behandelt uns Arbeiter unfair, bedrückend und brutal", heißt es. Und weiter: "Der Stadtrat kümmert sich nicht um die Beschwerden der Angestellten, wie es laut Gesetz vorgeschrieben ist. Manche Angelegenheiten sind nach zwei Jahren noch nicht gelöst."

Die Mitarbeiter bemängeln zudem die Personalrekrutierung: Das bestehende Personal könne sich nicht für neue Posten bewerben, da die erforderlichen Qualifikationen zu hoch angesetzt seien. "Wir sehen dies als sehr unfair an", heißt es. Im gleichen Atemzug bedauern die Angestellten auch die jährlichen Verhandlungen über die Gehaltserhöhungen mit der Gewerkschaft. "Der Stadtrat verzögert diese Verhandlungen absichtlich bis Juni oder Juli, nachdem der Haushalt verabschiedet ist. Somit hat der Stadtrat immer die Ausrede, keine angemessenen Gehalterhöhungen zu bieten, weil das Budget schon verabschiedet wurde", heißt es.

Ferner würde die Stadtverwaltung öffentliche Gelder zweckentfremden. Hier werden einige Beispiele in der Petition angegeben: "Der Stadtrat habe nahezu zwei Millionen Namibia-Dollar in den vergangenen zwei Finanzjahren benutzt, um Rechtsanwälte zu zahlen, die unsinnige Probleme lösen", heißt es. Mit diesem Satz wird auf Disziplinarverfahren verwiesen, die der Stadtrat selbst und ohne Ausgaben hätte lösen können, allerdings teure Rechtsanwälte engagiert habe. "Der Stadtrat hat mehr als zehn Millionen Namibia-Dollar für das SEBATA-System (ein Finanzmanagementprogramm) gezahlt, das bis heute nicht effektiv und effizient funktioniert", heißt es weiter.

Abschließend fordern die Angestellten das zuständige Ministerium auf, die Stadtverwaltung "aufzuräumen" und dass die Stadtverwaltung ihre Angestellten künftig ehrt und anerkennt. Die Petition hat Bürgermeister Klazen entgegen genommen. Der Stadtrat hat nun 14 Tage Zeit, sich dazu zu äußern.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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